Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Titel: Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michio Kaku
Vom Netzwerk:
Alar in Äpfeln. Als Umweltschützer des National Resources Defense Council erklärten, der gegenwärtige Pestizidgehalt in Äpfeln sei möglicherweise verantwortlich für den Tod von 5000 Kindern, lösten sie damit Besorgnis bei den Verbrauchern und Empörung in der Nahrungsmittelindustrie aus, die diese Berichte als Panikmache bezeichnete. Danach wurde enthüllt, daß der Bericht sich auf Zahlen und Daten der amerikanischen Bundesregierung stützte, was wiederum bedeutete, daß das zuständige Ministerium den Tod von 5000 Kindern als »vertretbares Risiko« in Kauf nahm. Auch die Enthüllungen über die möglicherweise weitverbreitete Belastung des amerikanischen Trinkwassers mit Blei, das bei Kindern schwere neurologische Störungen hervorrufen kann, weckte in den meisten USBürgern einen tiefen Zweifel gegenüber der Wissenschaft. Heute müssen Medizin, Nahrungsmittelindustrie und chemische Industrie mit dem Mißtrauen weiter Teile der Bevölkerung leben. Diese und andere Skandale haben zu dem landesweiten Boom der Gesundheitsdiäten geführt, die zwar meist mit guten Absichten, aber nicht alle auf einer seriösen wissenschaftlichen Grundlage entwickelt worden sind.

    Höhere Synthese in höheren Dimensionen
    Diese beiden scheinbar unversöhnlichen Standpunkte müssen grundsätzlicher betrachtet werden. Antagonistisch sind sie nur in ihren extremen Erscheinungsformen.
    Vielleicht liegt eine höhere Synthese beider Standpunkte in höheren Dimensionen. Fast definitionsgemäß paßt die Geometrie nicht ins übliche reduktionistische Bild. Wenn wir einen winzigen Faserstrang untersuchen, können wir unmöglich einen ganzen Wandteppich verstehen. Ebensowenig genügt es, die mikroskopische Region einer Fläche zu isolieren, um die Gesamtstruktur der Fläche zu bestimmen. Höhere Dimensionen setzen definitionsgemäß voraus, daß wir einen umfassenderen, globaleren Standpunkt einnehmen.
    Aber Geometrie ist auch nicht rein holistisch. Die schlichte Feststellung, daß eine höherdimensionale Fläche sphärisch ist, liefert noch nicht die Information, die erforderlich ist, um die Eigenschaften der Quarks zu berechnen, die auf ihr enthalten sind. Vielmehr bestimmt die exakte Art und Weise, wie eine Dimension sich zu einer Kugel aufwickelt, die Beschaffenheit der Symmetrien der Quarks und Gluonen, die auf dieser Fläche existieren. Folglich liefert uns auch der Holismus allein nicht die Daten, die wir brauchen, um aus der zehndimensionalen eine physikalisch relevante Theorie zu machen.
       In gewissem Sinne zwingt uns die Geometrie höherer Dimensionen, die Einheit von holistischem und reduktionistischem Ansatz zu erkennen. Sie sind einfach zwei Arten, sich mit derselben Sache zu befassen – der Geometrie. Die Münze hat zwei Seiten. Vom Standpunkt der Geometrie ist es egal, ob wir reduktionistisch vorgehen (Quarks und Gluonen in einem KaluzaKlein-Raum zusammenfügen) oder holistisch (eine Kaluza-Klein-Ebene nehmen und die Symmetrien der Quarks und Gluonen auf ihr entdecken).
       Der eine Ansatz mag uns lieber als der andere sein, doch das sind nur historische oder didaktische Präferenzen. Aus historischen Gründen mögen wir die reduktionistischen Wurzeln der subatomaren Physik in den Vordergrund rücken, indem wir darauf verweisen, wie Teilchenphysiker über einen Zeitraum von vierzig Jahren durch die Zertrümmerung von Atomen drei der fundamentalen Kräfte zusammengefügt haben. Wir können aber auch einen eher holistischen Ansatz wählen und behaupten, die endgültige Vereinigung der Quantenkräfte mit der Gravitation setze ein tieferes Verständnis der Geometrie voraus. Dann gehen wir die Teilchenphysik mit der Kaluza-Kleinund Stringtheorie an und verstehen das Standardmodell als Ergebnis jenes Prozesses, in dessen Verlaufsich der höherdimensionale Raum aufwickelte.
    Beide Ansätze sind gleichermaßen berechtigt. In unserem Buch Jenseits von Einstein. Die Suche nach der Theorie des Universums haben Jennifer Trainer und ich einen eher reduktionistischen Ansatz gewählt und beschrieben, wie die Entdeckung der Phänomene im sichtbaren Universum schließlich zu einer geometrischen Beschreibung der Materie geführt haben. Im vorliegenden Buch verfahren wir entgegengesetzt – wir beginnen mit dem unsichtbaren Universum und machen den Gedanken, daß die Naturgesetze in höheren Dimensionen einfacher werden, zu unserem Grundthema. Und beide Ansätze führen zu dem gleichen Ergebnis.
       Das Ganze erinnert an die

Weitere Kostenlose Bücher