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Hypnose

Hypnose

Titel: Hypnose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Beerwald
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bevor es begonnen hat. Und du willst doch gewinnen, oder?
    Dieser Zettel war keine Halluzination. Er war echt. So echt wie die Warnung von Doktor Brunner. Inka hob den Kopf und schaute in Rebeccas fragendes Gesicht.
    »Mein Gott, Süße – du bist ja kreidebleich. Was steht denn da?« Rebecca streckte die Hand nach dem Zettel aus.
    Inka beobachtete das Mienenspiel ihrer Freundin ganz genau. Rebecca las aufmerksam und ihre Augen wurden immer größer.
    »Ach du Scheiße«, rief sie dann und warf das Blatt von sich, als hätte sie sich die Hand daran verbrannt.
    Inka beugte sich vor und hob das Papier vom Boden auf. Jetzt bist du am Zug, Inka … Würfle und renne um dein Leben … Was war das für ein durchgeknallter Typ, der hier ein Spiel nach Anleitung mit ihr spielen wollte?
    Sie war jetzt viel zu nervös, um ruhig sitzen zu bleiben, und ging im Raum auf und ab. »Kann man herausfinden, wer das Buch als Letztes ausgeliehen hat, Rebecca? Weil es für Benutzer unzugänglich im Magazin steht, muss es jemand bestellt haben, um diese perfide Spielanleitung hineinzulegen.«
    »Nein. Wenn das Buch zurückgegeben wird, ist der Ausleihvorgang abgeschlossen, die personenbezogenen Daten werden gelöscht. Datenschutz.«
    »Jedenfalls muss der Typ mein Passwort haben, um das Buch auf meinen Namen bestellen zu können.« Oder es war ein Mitarbeiter der Landesbibliothek , dachte sie unvermittelt.
    Aber diese Möglichkeit schien Rebecca gar nicht in Betracht zu ziehen, stattdessen fragte sie: »Hast du dir das Passwort irgendwo notiert? Ich meine, das wäre ja nicht schlimm, macht ja fast jeder. Ist ja auch nur ein Bibliotheks ausweis, keine EC -Karte.«
    »Ja«, gab Inka zu, »ich habe einen Zettel mit der Passwort nummer in meinem Geldbeutel. Nicht besonders geschickt, nicht wahr? Aber wer rechnet denn auch mit so was!«
    »Hast du irgendwann deinen Geldbeutel verloren?«
    »Nein, nicht verloren, aber … Warte mal, gleich Anfang dieses Jahres war er für einige Tage unauffindbar – Peter hat ihn dann beim Aussaugen des Autos zwischen den Sitzen entdeckt. Aber wirklich verloren hatte ich ihn nie.«
    »Hm«, machte Rebecca. »Wirklich rätselhaft das Ganze. Und Peter wird dir ja wohl kaum solche Botschaften schicken.« Rebecca zupfte nervös an ihrer Oberlippe. »Meinst du, jemand hat sich einen Scherz mit dir erlaubt?«
    »Ziemlich viel Aufwand für einen Scherz, oder? Außerdem hätte mir dieser kranke Mensch in so einem Fall den Zettel auch einfach per Post schicken können.«
    »Vielleicht bist du ein zufälliges Opfer?«
    Inka lachte bitter und setzte sich wieder. »Er kennt meinen Namen, Rebecca! Und außerdem glaube ich nicht an Zufälle.«
    »Jemand, der sich für eine missliebige Darstellung in einem deiner Artikel rächen will?«
    »Glaube ich kaum. Es ist doch auch schon so lange her, dass ich etwas geschrieben habe. Zuletzt war es ein kritischer Bericht zum neuen Bibliotheksbau. War nicht gerade nett, dass ich die graue Fassade mit den vielen kleinen Fenstern als zukünftige Außenstelle des Stammheim-Knasts betitelt habe. Aber das hat wohl höchstens dem chinesischen Architekten nicht gefallen. Hm, dann gab es noch den Artikel über die Eskalation bei der Demo gegen Stuttgart 21 im Schlossgarten, wo Wasserwerfer gegen Jugendliche eingesetzt wurden – nur weil sie mit friedlichen Sitzblockaden die Baumfällarbeiten behindern wollten.«
    »Ach ja, ich erinnere mich. Du hast von kriegsähnlichen Zuständen gesprochen und den Einsatz scharf kritisiert. Dabei sind weder der Ministerpräsident noch der Polizeichef gut weggekommen. Was hat eigentlich Peter dazu gesagt? Ich meine, damit schießt du doch in seine eigenen Reihen.«
    »Darauf kann ich in meinem Job keine Rücksicht nehmen – das weiß er, und damit muss er klarkommen.«
    »Vielleicht hat jemand anderes damit ein Problem.«
    Inka rieb sich die Stirn. »Ich habe seit gut einem halben Jahr keinen Artikel mehr veröffentlicht. Warum erst jetzt das Katz und Maus-Spiel?«
    »Auch wieder wahr. Vielleicht hat er so lange gebraucht, um herauszufinden, wie er an dich herankommt?«
    »Woher weiß der Verfasser überhaupt, dass ich sehr gerne Brettspiele mache? Mit dieser kranken Spielanleitung deutet er doch an, dass er mehr über mich weiß. Warum ausgerechnet ich? Jeder andere Journalist übt auch Kritik.«
    »Über sein Motiv können wir wirklich nur spekulieren. Aber es sieht so aus, als hätte er sein Spiel gut vorbereitet. Der Typ ist nicht nur clever, sondern

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