I Love You, Darling!
weiter akribisch auf seinem Laptop herum.
„Hi Stefan.“ Meinte Nicole und sah zu wie Garvin etwas mühsam vor sich hin tippte.
Du magst ja ein guter Chirurg sein. Aber die Tastatur des Laptops gehörte anscheinend nicht zu deinem Spezialgebiet.
„Ich wollte dir nur kurz sagen, dass du Post bekommen hast.“
„Hab ich endlich mal eine Zusage bekommen?“ fragte Nicole aufgeregt.
„Ich mach doch nicht deine Post auf“, meinte Stefan empört.
„Da ich keine Liebesbriefe erwarte, wäre ich dir dankbar wenn du in die Briefe hineinschauen würdest. Nachher habe ich ein Vorstellungsgespräch und verpasse es, weil ich nicht weiß das ich eins habe.“
„Es sieht leider mehr nach zurückgekommen Bewerbungen aus“, meinte er enttäuscht. „Es sind alles große Umschläge.“
„Na toll. Ich werde bald zusammen brechen. Irgendwo muss es doch wohl einen dämlichen Bürojob für mich geben. Und wenn ich nur als dumme Tippse irgendwo arbeite, bis ich etwas anderes gefunden habe.“
„Du bist erst seit einen Monat arbeitslos, also entspann dich etwas!“ stellte Stefan ruhig fest.
„Ich habe keinen Bock mehr ständig zu Hause zu sitzen.“ Nicole setzte sich auf die Schreibtischkante.
Stefan redete beruhigend auf sie ein. Dann meinte er noch: „Sarah und Sabrina haben sich übrigens riesig über deine Geschenke gefreut.“
„Es freut mich, dass ich das richtige für die beiden gefunden habe.“
„Sie haben das ganze Weihnachten damit gespielt. Das ist, denke ich, ein gutes Zeichen!“
Nicole freute sich das sie die beiden Mädels glücklich gemacht hatte. „Schaust du bitte noch einmal in die Post!“ meinte Nicole. „Vielleicht ist ja doch noch etwas dabei.“
„Ja. Sollte doch etwas dabei sein melde ich mich noch einmal.“
„Super, danke. Grüß Melanie von mir. Und vielen Dank übrigens für die falschen Infos die ihr mir gegeben habt?“ Nicoles Stimme war kalt geworden.
„Welche falschen Infos?“ fragte Stefan beiläufig.
„Tu nicht so scheinheilig“, fluchte Nicole. „Du weißt genau was ich meine!“
Garvin fing leise an zu lachen.
Nicole funkelte ihn an: „Und du mach dich nicht lustig darüber. Ihr habt alle Dreck am Stecken!“
„Oh, oh“, meinte Stefan. „Ich glaube ich muss jetzt aufhören.“
„Warte!“ rief Nicole noch, doch Stefan hatte bereits aufgelegt.
Wütend stand sie von der Tischkante auf und riss dabei ein paar Seiten herunter.
„Mist!“ Nicole bückte sich danach und liest unwillkürlich ein paar Zeilen. Es war auf Englisch geschrieben, in einer miserablen Handschrift. Sie las einen Augenblick. Dann riss Garvin ihr die Seiten aus der Hand.
„Hast du das geschrieben?“ fragte sie.
Garvin schluckte. „Ein Freund.“
„Sag deinem Freund, dass er eine Sauklaue hat.“
„Das weiß er“, meinte Garvin. „Und da kaum jemand diese Schrift lesen kann muss ich ihm helfen das Ding ins Reine zu tippen.“
„Tolle Freundschaft. Bekommst du auch etwas dafür?“
„Ja. So ein kleines Zubrot.“
„Der zahlt dir etwas dafür?“ fragte sie ungläubig. „Toller Freund. Willst du mich mit dem nicht bekannt machen? Abtippen kann ich auch!“
Garvin lachte. „Willst du etwa behaupten du könntest diesen Mist lesen?“
„Ja. Das sieht in etwa so aus, wie früher ein paar Verordnungen die mir manche Ärzte überreicht haben. Die musste ich schließlich auch entziffern. Sonst hätte ich bei den armen Kindern noch ganz was anderes gemacht, als ich hätte machen sollen.“ Sie lachte. Dann deutete sie auf den Laptop. „Übrigens in zehn Finger System geht das schneller!“
„Danke für die Auskunft“, meinte Garvin. „Aber ich bin Arzt, kein Bürohengst!“
Nicole ging zur Tür. „Viel Spaß noch. Ich mache gleich Abendbrot. Kommst du dann runter?“
„Ja. Bis gleich!“
Nachdem Nicole gegangen war sortierte er die herunter gefallenen Blätter zusammen und machte dann weiter. Nach dem Abendbrot würde er dann etwas mit seiner Oma beisammen sein. Vielleicht würde er ihr etwas entlocken. Aber sie war stur.
Kapitel 6
Als Nicole am nächsten Tag in Bett ging, lag ein Zettel auf ihrem Kissen.
Garvin hatte ihr eine Einkaufsliste hingelegt, sowie die Bitte formuliert, dass sie auch ein paar Bücher aus dem Bücherladen abholen möchte.
...Schlüssel und Geld liegt in der Küche neben dem Obstkorb! Ich weiß nicht genau wann ich wieder da bin. Danke!
Warum nicht,
dachte Nicole. Dann würde sie wenigstens nicht den ganzen Tag mit Erika
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