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Ian Yery & der Hardcore Absolute Beginner

Ian Yery & der Hardcore Absolute Beginner

Titel: Ian Yery & der Hardcore Absolute Beginner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kooky Rooster
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und mit einem genervten Seufzen blieb sie schließlich bei ihm – in der hintersten Ecke des Raumes.
    Die ganze Zeit über versuchte Nils unsichtbar zu sein, worin er einige Erfahrung hatte. Dass er dem Kletterer nach all den Jahren ausgerechnet hier begegnen würde, damit hätte er im Leben nie gerechnet. Allerdings fühlte es sich für Nils ein bisschen so an, als begegne er seinem eigenen 3D-Modell. Bisher hatte ihn der Kletterer noch kein einziges Mal richtig angesehen, geschweige denn, so angelächelt wie damals, auf dem Festival. Vermutlich erinnerte er sich gar nicht mehr an Nils. Kein Wunder, nicht jeder war ein so verklemmter, naiver Idiot, der jahrelang von einem Mann schwärmte, den er nur einmal kurz gesehen hat.
    Nils war nicht nur extrem aufgeregt. Er verfluchte sich, dass er seinen Körper anscheinend darauf abgerichtet hatte, bei Ian Yerys Anblick abzuspritzen. Er war so geil, dass er keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte, bereits mit der Idee spielte, kurz aufs Klo zu verschwinden, um sich Erleichterung zu verschaffen. Immer wieder versuchte er voller Verlangen Blickkontakt mit dem Kletterer – Mo – herzustellen. Nils wünschte sich nichts so sehr, wie wieder dieses Lächeln zu sehen, das ihm dieser schöne Mann vor Jahren auf dem Festival geschenkt hatte. Aber da kam nichts. Der rotblonde Hüne wirkte ernst, angespannt und nahm ihn gar nicht wahr.
    „Auch ihr – immer schön eure Trainingspartner wechseln!“, forderte Judith, als sie die Bewegungen von Nils und Jana überprüfte. „Ich hab gesehen, dass ihr bisher mit niemand anderen geübt habt.“
    „Mein Bruder hat ein Problem mit fremden Menschen“, erklärte Jana geradeheraus. Sie war bereits ziemlich genervt davon, dass sich Nils so an sie klammerte.
    „Jana!“, zischte Nils entsetzt. Wie konnte ihm seine Schwester nur
so
in den Rücken fallen! Hatte sie nicht angeboten, mit ihm mitzukommen, um ihm beizustehen? Ohne dieses Angebot wäre er doch gar nicht erst hierhergekommen!
    „Verstehe.
Das
Problem kriegen wir in den Griff“, erklärte Judith, lächelte Nils aufmunternd zu und drehte sich um. „Moohoo!“, rief sie quer durch die Halle und der Kletterer ließ eine ältere Dame ins Leere boxen, als er sich umdrehte und zu ihnen herüber sah. „Komm mal bitte her, wir haben eine
kleine
Herausforderung!“
    „Nein!“, brabbelte Nils panisch und machte einen Schritt zurück.
    „Keine Panik“, sagte Judith in beruhigendem Tonfall. „Der Mo ist ein ganz Lieber, der tut dir nix, für den kann ich meine Hand ins Feuer legen.“ Sie redete über ihren Freund geradewegs so, als spräche sie über einen Hund.
    Nils packte Jana mit beiden Händen fest am Handgelenk.
    „Bitteee!“, flehte er verzweifelt, doch seine Schwester löste sich aus seinem festen Griff und fauchte:
    „Wie alt bist du denn, sag mal!“
    „Du hast es versprochen!“, quengelte Nils, da stand Mo auch schon vor ihm. Als der Hüne zu dem schüchternen Kerl herunterguckte, erhellte sich sein Blick. Ein breites, hocherfreutes Lächeln schoss in sein Gesicht.
    „So sieht man sich wieder!“, rief er begeistert aus.
    „Ihr kennt euch?“, fragten Jana und Judith gleichzeitig.
    „Nein!“, beteuerte Nils.
    „Doch!“, behauptete Mo. „Aber sicher!“ Mo versuchte – unnötigerweise – Nils die Begegnung in Erinnerung zu rufen, als träumte dieser nicht ohnehin jede Nacht davon. „Vor drei Jahren, auf dem Festival. Ich bin mir
sicher
du erinnerst dich.“
    Nils hätte jetzt zugeben können, dass er genau wusste, woher er Mo kannte, aber er hatte Angst vor dem was dann folgte.
    „Nein, keinen Schimmer“, log er und bekam kaum Luft vor Aufregung.
    „Nils ist etwas schüchtern“, erklärte Judith, als wäre er ein Kind das fremdelte. Nils wollte am liebsten losheulen, so peinlich wurde ihm die Situation. „Ihr trainiert jetzt ein bisschen zusammen“, bestimmte Judith und wandte sich anderen Kursteilnehmern zu. Jana lief hinüber zu der alten Frau, um Mos alte Partnerin zu übernehmen, und Nils wäre ihr am liebsten hinterhergelaufen. Wie konnte sie ihn so im Stich lassen?
    „Nils!“ Mo ließ sich den Namen auf der Zunge zergehen wie eine delikate Süßigkeit. „Sehr schöner Name.“
    „Mhm!“, brummte Nils und kratzte sich nervös an der Schulter.
    „Also,
Nils
, dann wollen wir mal, oder?“, schlug Mo vor und betonte den Namen wieder, als wäre er heiß und lecker. Nils nickte. Er versuchte, sich so intensiv wie möglich auf die

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