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Ian Yery & der Hardcore Absolute Beginner

Ian Yery & der Hardcore Absolute Beginner

Titel: Ian Yery & der Hardcore Absolute Beginner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kooky Rooster
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fröhlich und schwenkte einen Klettergurt. Nils konnte nicht verhindern, dass ihn die Nähe dieses Mannes erregte, vor allem, als er auch noch an ihm herumhantierte, um den Gurt richtig anzulegen. Dank dieser blöden Riemen um Schenkel und Bauch, wurde Nils' Erektion ziemlich eindrucksvoll herausgestellt.
    „Aha!“, machte Mo, als er das deutliche Zelt entdeckte und grinste breit. Er geleitete Nils so zur Wand, dass keiner der anderen sein
Problem
sehen konnte, gab ihm einen Klaps auf den Hintern und hauchte: „Los geht’s!“
    Nils gab sich redlich Mühe, sich aufs Klettern zu konzentrieren, doch die Erregung machte es ihm schwer. Die Vorstellung, dass Mo ihm gerade auf den Hintern glotzte, machte ihn ganz wuschig. Abseits seiner sexuellen Nöte aber machte ihm dieser Sport richtig Spaß. Zur Abwechslung war es
tatsächlich
so, wie er es sich vorgestellt hatte. Es kostete viel Kraft, was er aber erst so richtig merkte, als er wieder sicheren Boden unter den Füßen hatte und seine Beinmuskeln zitterten, sich die Arme wie Gummi anfühlten.
    „Ich werde mich morgen vor Muskelkater nicht bewegen können“, murmelte Nils, als er sich aus dem Klettergurt schälte.
    „Ist das dein erstes Mal gewesen?“, fragte Mo.
    Nils flüsterte: „Bei mir ist doch alles irgendwie das erste Mal.“ Mo lachte und erst da bemerkte Nils, dass er das eben laut gesagt hatte. Er wurde rot.
    „Du hast Talent“, meinte Mo. „Das solltest du öfter machen.“
    „Was?
Klettern?
“, fragte Nils überrascht.
    Mo schmunzelte. „Ja, das auch.“
    Als die Trainings- und Therapieeinheit zu Ende war und die Gruppe auf den Ausgang zusteuerte, lief Mo hinter ihnen her und berührte sanft Nils' Arm.
    „Kann ich dich mal … ich weiß, Jana hat gesagt du willst das nicht, aber … kann ich dich mal in der Klinik besuchen kommen?“, fragte Mo unsicher.
    „Du hast mit
Jana
gesprochen?“, stieß Nils hervor und geriet in Panik.
Was
hatte seine Schwester ihm erzählt? Was
wusste
Mo? Er schien nicht gerade überrascht gewesen zu sein, dass Nils mit einer Therapiegruppe hier aufgetaucht war. Konnte es sein, dass Mo wusste, dass er …
eingewiesen
worden war und
trotzdem
mit ihm Kontakt haben wollte?
    „Ich hab mir wirklich Sorgen gemacht“, gestand Mo sanft.
    „Um
mich?
“, fragte Nils überrascht.
    „Nein, um das Basismodul der russischen Raumstation.
Natürlich
um dich, Nils“, sagte Mo und tastete nach seinen Fingern. Wow.
    „Du kannst mich nicht in der Klinik besuchen“, meinte Nils knapp. Mo ließ rasch die Hand los und senkte enttäuscht den Kopf.
    „Okay, na dann … kann ich verstehen …“, brabbelte er.
    „Ich komm morgen raus“, erklärte Nils und in Mos Gesicht huschte ein begeistertes Lächeln.
    „Wirklich?“, rief erfreut aus.
    „Ja …
leider
“, seufzte Mo und blickte auf seine Schuhspitzen.
    „
Leider?
“ Mo war perplex.
    „Da drinnen hab ich meine Ruhe vor …
allem
. Weißt du, Mo, so unter all den
anderen
Irren, da fühle ich mich als
Freak
so
richtig
wohl“, warf Nils ihm hin, drehte sich um und lief zu den anderen, die bereits im Bus auf ihn warteten. Verdammt. Warum hatte er das gesagt? Er musste wirken wie der reinste Psycho.

Best Friends
    … Aloha …
    Mo blickte an sich runter und schüttelte ungläubig den Kopf. Es war Oktober und er trug ein Hawaiihemd, Shorts und Flipflops. Das Hemd war von Stefan und so weit geschnitten, dass man darunter eine Flüchtlingsfamilie hätte beherbergen können. Mo wackelte mit den Zehen und seufzte unglücklich. Er sah total lächerlich aus.
    „Ohne Motto wäre das
nicht
gegangen?“, rief er Judith über die Musik hinweg zu, als er sein Zimmer verließ. Sie hatte ein buntes Tuch um ihren zierlichen Körper gewickelt und trug eine überdimensionale Plastikblume im Haar.
    „Aloha“, grüßte sie ihn, wie sonst nur jene Besucher, die durch die Eingangstür kamen, und fuchtelte mit einer Blumenkette. Mo musste sich weit runter beugen, damit sie ihm dieses peinliche Ding aus Kunstfaser umhängen konnte. Ohne auf die Frage einzugehen, packte sie sein Handgelenk und zerrte ihn in die Küche, um ihm einen Cocktail in die Hand zu drücken. Sie war bereits etwas angeheitert und tanzte ununterbrochen im Takt der Musik.
    „Warum Hawaii?“, fragte Mo.
    „Warum
nicht
Hawaii?“, entgegnete Judith und drehte sich um die eigene Achse. Mo roch kritisch an dem neongrünen Getränk, an dessen Glasrand zur Deko eine Ananasscheibe steckte und aus dem ein pinkfarbener Strohhalm

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