Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ice Ship - Tödliche Fracht

Titel: Ice Ship - Tödliche Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
Vom Netzwerk:
Erfolge, auf die er zurückblicken konnte. Und erkannte, dass auch diese Mission ein Erfolg geworden war. Dank Eli Glinn. Aber wer hatte Glinn angeheuert? Wer hatte sich den richtigen Mann – den Einzigen, der in Frage kam – für diesen Job ausgesucht? Trotz allem, was geschehen war, gratulierte er sich im Nachhinein zu dieser Wahl. Es war eine gute Wahl gewesen, sie hatte zum Erfolg geführt. Der Meteorit lag sicher im Rumpf des Schiffes. Nachdem der Zerstörer schachmatt war, gab es nun nichts mehr, was sie aufhalten konnte. Nicht mehr lange, und sie befanden sich in internationalen Gewässern und nahmen Kurs auf New York. Natürlich würde es in den Staaten neben Jubel einen Aufschrei der Empörung geben. Aber das stand er durch. Solche Auseinandersetzungen bereiteten ihm sogar Vergnügen, vor allem, wenn er im Recht war. Das Glücksgefühl schwoll an, es schnürte ihm fast die Kehle zu. Er gab sich Mühe, ruhig und tief durchzuatmen. Und plötzlich klingelte das Telefon auf seinem Schreibtisch. Er ignorierte es. Dann klopfte es an der Tür, zweifellos Penfold, die Nervensäge. Er tat so, als habe er nichts gehört. Eine hoch aufsteigende Welle schleuderte einen Schwall Meerwasser, vermischt mit Regen und Graupel, gegen die Fensterscheiben. Und dann stemmte er sich endlich aus dem Sessel hoch, wischte sich ein paar Fussel von der Hose und drückte die Schultern durch. Nicht sofort, aber bald – sogar sehr bald – wurde es Zeit, sich wieder auf der Brücke blicken zu lassen und Glinn zu seinem – zu ihrem – Erfolg zu gratulieren.
     
    AImirante Ramirez
    4.10 Uhr
    Comandante Vallenar starrte in die rabenschwarze Nacht am Kap. Das Schiff rollte so stark, dass er sich mir durch wiegende Gegenbewegungen auf den Beinen halten konnte. Er griff zum Telegraphen, der ihn mit dem Maschinenraum verband. Obwohl er eigentlich nur zu gut wusste, was passiert war ... und wer ihnen das eingebrockt hatte. Er unterdrückte seine Wut und bemühte sich, die Lage kühl zu beurteilen. Der Sech-zig-Knoten-panteonero in seinem Rücken gab dem bewegungsunfähigen Zerstörer eine Drift von zwei Knoten. Rechnete er die zwei Knoten Abdrift durch die Strömung ein, blieb noch etwa eine Stunde, bis sein Schiff auf die Riffs jenseits der Isla Deceit geworfen wurde. Er konnte seine Offiziere, die stumm hinter ihm standen, förmlich denken hören. Sie warteten auf den Befehl, das Schiff aufzugeben. Nun, da musste er sie enttäuschen. Er zwang sich zur Ruhe, nur sein Atem ging vielleicht etwas schneller. Aber davon war nichts zu merken, als er sich an den Deckoffizier wandte. »Schadensabschätzung, Señor Santander.« »Schwer zu sagen, Comandante. Beide Schrauben haben etwas abgekriegt. Das Ruder ist beschädigt, aber funktionsfähig. Schäden am Rumpf wurden nicht gemeldet. Aber das Schiff hat Antrieb und Steuerung verloren. Wir treiben manövrierunfähig in der Strömung, Sir.« »Schicken Sie zwei Taucher runter. Sie sollen das genaue Ausmaß der Schäden an den Schrauben feststellen.« Die Stille war zum Schneiden dick. Vallenar drehte sich um, sehr, sehr langsam. Sein Blick schien die versammelten Offiziere auszuloten. »Sir, jemanden bei dem Seegang über Bord zu schicken bedeutet für ihn den sicheren Tod«, gab der Decksoffizier zu bedenken. Vallenars Augen nagelten ihn fest. Santander war, im Gegensatz zu den anderen, noch relativ neu unter seinem Kommando, er hatte gerade mal sechs Monate hier unten hinter sich. Sechs Monate am Arsch der Welt. »Sie haben Recht. Das dürfen wir nicht riskieren. Schicken Sie eine Gruppe von sechs Mann hinunter. Auf die Weise bleibt mindestens einer übrig, der uns das Ausmaß der Schäden melden kann.« Santander starrte ihn entsetzt an. »Das ist ein Befehl. Wenn Sie sich widersetzen, teile ich Sie als Führer der Gruppe ein.« Der Deckoffizier schluckte. »Ja, Sir.« »Im vorderen Stauraum befindet sich auf der Steuerbordseite eine Lattenkiste, gekennzeichnet mit ›Vier-Zentimeter-Geschütze‹. Darin liegt eine Reserveschraube.« Vallenar hatte für viele Notfälle Vorsorge getroffen, auch für den Verlust einer Schraube. Die einzige Möglichkeit, den schlafmützigen, korrupten Versorgungsoffizieren in Punta Arenas zum Trotz das Schiff einsatzbereit zu halten. »Sobald Sie einen Überblick über das Ausmaß der Schäden haben, bauen Sie die benötigten Ersatzteile an der Reserveschraube ab. Wir werden in maximal sechzig Minuten bei den Untiefen der Isla Deceit sein. Wir werden das Schiff

Weitere Kostenlose Bücher