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Ice Ship - Tödliche Fracht

Titel: Ice Ship - Tödliche Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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meldete Howell. »CIWS aktivieren, auf Automatik schalten«, ordnete Britton an. »Abschuss der Düppelstreifen auf meinen Befehl.« Selbst die Zeit schien den Atem anzuhalten. Und dann ratterten plötzlich die Gatling-Kanonen los, als das computergesteuerte Erfassungssystem die anfliegende Exocet erfasst hatte. Fast unmittelbar darauf gab es auf der Steuerbordseite einen ohrenbetäubenden Knall. Ein Splitter knallte gegen eine der Scheiben und hinterließ ein feines Spinnwebenmuster. »Ich nehme weiter sein Radarsignal auf«, meldete Howell. »Mr. Glinn«, schrie Britton, »sagen Sie Ihrem Mann, er soll die ECM reaktivieren!« »Elektronische Abwehrmaßnahmen reaktivieren«, sagte Glinn mit fast tonloser Stimme. Er stützte sich auf die Konsole, als habe er einen Schwächeanfall, starrte ungläubig auf die elektronische Karte und rätselte, warum der grüne Punkt da war, wo der Schirm ihn zeigte. Dass Vallenar die Rakete abgefeuert hatte, entsprach seiner Erwartung, er hatte mit einer abschließenden martialischen Geste von Vallenar gerechnet. Aber nachdem der Chilene nun mit dem Säbel gerasselt und seiner Wut Luft gemacht hatte, würde er abdrehen. Bestimmt, es konnte gar nicht anders sein. Er musste es tun. Glinn wartete.
    Er starrte auf den Bildschirm, als wolle er den Zerstörer durch seine bloße Willenskraft zwingen, das Wendemanöver einzuleiten. Aber der blinkende grüne Punkt blieb auf seinem Kurs. Er entsprach nicht exakt ihrem Kurs, führte das chilenische Schiff aber immer tiefer in internationale Gewässer. »Eli?« Glinn sah auf. Es war Lloyd. Seine Stimme klang ungewohnt ruhig. Glinn riss sich von seinen Gedanken und Spekulationen los und begegnete Lloyds versteinertem Blick. »Er wird nicht abdrehen, Eli«, sagte Lloyd. »Er wird über uns herfallen. Um uns den Todesstoß zu versetzen.«
     
    Rolvaag
    10.20 Uhr
    Sally Britton gab sich einen Ruck. Sie versuchte, alles Nebensächliche beiseite zu schieben und sich ganz auf das zu konzentrieren, was unausweichlich auf sie zukam. Ein Blick auf Glinns fassungslose Miene genügte, um sie ihren Zorn vergessen zu lassen. Sie las in seinem Gesicht das Eingeständnis, dass er sich geirrt hatte. Warum, musste sie gar nicht wissen. Und plötzlich empfand sie Mitleid mit ihm, obwohl seine falsche Lagebeurteilung sie alle in große Gefahr gebracht hatte. Aber sie war sich im Klaren, dass auch sie vor nicht allzu langer Zeit eine Situation unverzeihlich falsch beurteilt hatte – auf einer Brücke, ähnlich der, auf der sie jetzt stand. Sie ging nach hinten, wo an der Rückwand eine große nautische Karte der Kap-Hoorn-Region hing. Während sie die Karte studierte und in Gedanken die Möglichkeiten durchging, die ihnen blieben, spürte sie, wie ihre innere Anspannung nachließ. Vielleicht war ja doch noch nicht alles verloren. Sie merkte, dass Glinn dicht hinter ihr stand. Als sie sich umdrehte, stellte sie erleichtert fest, dass er nicht mehr ganz so blass aussah. Der Schock, der ihn nahezu gelähmt hatte, war überwunden. Ein Mann wie er gab sich eben nicht so schnell geschlagen, das hätte sie eigentlich wissen müssen. »Captain, darf ich Sie einen Augenblick stören?« Als sie nickte, trat er neben sie und zog ein Blatt Papier aus der Tasche. »Ich habe hier die detaillierten Angaben über die Almirante Ramirez. Die Daten entsprechen dem Stand von vor ungefähr drei Wochen.« Sie sah ihn an. »Woher haben Sie die?« »Von meinem Büro in New York.« »Dann lassen Sie mal hören.« »Es handelt sich um einen Zerstörer der Almirante-Klasse, gebaut von Vickers-Armstrong in Großbritannien für die chilenische Marine. Das Schiff wurde 1957 auf Kiel gelegt und 1960 ausgeliefert. Es hat eine Besatzung von 266 Mann, darunter 17 Offiziere. Die Wasserverdrängung ...« »Ich muss nicht bis ins letzte Detail wissen, wie viele Gänge zum Dinner serviert werden. Es genügt, wenn Sie mir etwas über die Bewaffnung sagen.« Glinns Augen überflogen das Papier. »Das Schiff wurde in den Siebzigern überholt, dabei wurden die Abschussvorrichtungenfür vier Überwasserraketen des Typs Aerospatiale 38 Exocet nachgerüstet. Sie haben eine Reichweite von fünfundzwanzig nautischen Meilen. Zum Glück für uns verwenden sie für die Zielerfassung ein Radargerät aus einer der ersten Baureihen, das unser hoch modernes ECM-System nicht ausschalten kann. Damit sind die Exocets für den Comandante nutzlos, selbst auf eine Entfernung, bei der Sichtkontakt gegeben ist.« »Und was hat

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