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Ice Ship - Tödliche Fracht

Titel: Ice Ship - Tödliche Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Minuten bleiben uns noch. Wie war’s mit einer Führung?« »Warum nicht? Ich hatte schon immer eine Schwäche für Trödelmärkte.« Garza bahnte sich einen Weg durch die Reihen, nickte da und dort einem Kollegen zu und blieb schließlich an einem Tisch stehen, auf dem einige bizarr geformte schwarze Felsstücke lagen. »Kommt Ihnen das bekannt vor?« »Erstarrte Lava und vulkanische Auswürfe aus einem aktiven Krater. Wollt ihr Jungs einen Vulkan basteln?« »Nein«, erwiderte Garza, »wir mussten einen sprengen.« Er deutete mit einem Kopfnicken auf das maßstabsgerechte Modell einer vulkanischen Insel, samt Stadt, tief eingeschnittenen Schluchten, Wäldern und Bergen, und drückte einen Knopf unter der Tischplatte. Ein kurzes Surren, dumpfes Grollen, und dann spuckte der Vulkan Lava, die in mehreren Strömen an den Berghängen entlangfloss und sich unaufhaltsam auf die Modellstadt zu bewegte. »Bei der Lava handelt es sich um speziell von uns entwickelte Methylzellulose.« »Toll«, sagte McFarlane. »So was habe ich mir immer für meine Modelleisenbahn gewünscht.« »Die Regierung eines Dritte-Welt-Staates benötigte unsere Hilfe. Auf einer ihrer Inseln war ein schlafender Vulkan ausgebrochen. Die Lava hatte sich im offenen Trichter des Vulkans zu einem See gestaut, der überzulaufen drohte. Das wäre den sechzigtausend Einwohnern der Stadt zum Verhängnis geworden. Unser Auftrag lautete, die Stadt zu retten.« »Komisch, davon habe ich nie was gelesen oder gehört.« »Aus gutem Grund. Die Regierung hatte nicht vor, die Stadt zu evakuieren – weil es sich nämlich um einen kleinen, aber hochkarätigen Bankenstandort handelte. Hauptsächlich Drogengelder. Praktisch, wenn man da eine vorgelagerte Insel zur Hand hat.« »Wäre vielleicht besser gewesen, das Nest in Feuer und Schwefel untergehen zu lassen wie Sodom und Gomorrha.« »Wir beschäftigen uns mit technischen Problemen, nicht mit der Moral unserer Klienten.« McFarlane lachte, er spürte, wie er sich allmählich entkrampfte. »Und wie haben Sie die Katastrophe verhindert?« »Wir haben diese beiden Schluchten durch Erdrutsche blockiert, zwei Abflusskanäle in die von der Stadt abgewandte Seite des Vulkans gesprengt und dann den Vulkan mit Hilfe eines Sprengsatzes angebohrt. Übrigens eine Aktion, die vorübergehend zu einem weltweiten Engpass bei der Versorgung mit Plastiksprengstoff geführt hat. Da die Lava ins Meer geflossen ist, konnte sich der Auftraggeber über eine Vergrößerung seines Staatsgebiets um vierzigtausend Hektar freuen. Angesichts der Höhe unseres Honorars wenigstens ein kleines Trostpflaster.« Schließlich hatten sie den Raum durchquert, Garza öffnete eine Tür, und McFarlane blieb verdutzt stehen. Der Raum war noch größer als der, aus dem sie kamen, und musste sich der Höhe nach über mehrere Stockwerke erstrecken. Überall an den Wänden waren Digitalkameras installiert, riesige Bildschirme vermittelten täuschend echt die Illusion, mitten in einem ausgedehnten Waldgebiet zu sein. Nahe dieser Waldkulisse parkte ein halbes Dutzend Lincoln-Kabrios, Modelle aus den frühen Sechzigern mit Kotflügeln wie Haifischflossen. In jedem Wagen saßen vier korrekt gekleidete Dummys, zwei vorn, zwei auf den Rücksitzen. In der Mitte des gigantisch wirkenden Raums war das Modell einer Großstadtkreuzung aufgebaut, einschließlich asphaltierter Straßen, Häuserfassaden in unterschiedlicher Höhe und einer funktionsfähigen Ampelanlage. In einer Auskerbung im Asphalt verlief, auf den ersten Blick unsichtbar, eine Zugvorrichtung, an der ebenfalls ein Lincoln hing, mit vier Dummys als Insassen. Der parallel zur Straße verlegte Kunststoffrasen täuschte lebensecht eine leicht ansteigende, mit Büschen bestückte Grünanlage vor. Die Straße endete unter einer Brücke, auf der Eli Glinn stand, mit einem Megaphon in der Hand. Irgendwie kam das Szenario McFarlane bekannt vor. »Dreißig Sekunden!«, rief Glinn ins Megaphon. Von irgendwoher ordnete eine Geisterstimme an: »Absolute Ruhe! Kameras einschalten!« »Alle Anzeigen auf Grün«, meldete eine andere Stimme. Dann war Glinn wieder dran. »Alles klar, wir fangen an. System aktivieren.« Der Raum schien zum Leben zu erwachen. Ein leises Brummen, die Zugvorrichtung bewegte sich nach vorn und zog den Lincoln hinter sich her. Die Digitalkameras zeichneten das Geschehen aus verschiedenen Blickwinkeln auf. Irgendwo in der Nähe ein gedämpfter Explosionsknall, dann in schneller Folge zwei

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