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Ice Ship - Tödliche Fracht

Titel: Ice Ship - Tödliche Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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aufklappte und die beiden CD-ROMs, die darin lagen, mit einem fast verklärten Blick betrachtete. Dann klappte sie die Schatulle wieder zu und steckte sie weg. »Die hatte ich in dem Tohuwabohu fast vergessen«, erklärte sie ihm. »Aber zum Glück sind sie heil geblieben.« »Was ist das denn?«, fragte er. »Auf die habe ich, bevor wir die Insel verlassen haben, sämtliche Daten von unseren Meteoritentests überspielt. Ich will sie mir später noch mal in Ruhe ansehen. Das heißt, falls wir das Abenteuer lebend überstehen.« McFarlane sagte nichts. »Er muss eine interne Energiequelle haben«, grübelte sie laut vor sich hin, »sonst könnte er nicht derart starke Stromstöße abgeben. Wenn er lediglich ein Kondensator wäre, wäre seine Energie im Laufe von Jahrmillionen längst verpufft. Da dem nicht so ist, muss er sie ständig neu erzeugen – in seinem Inneren.« Sie klopfte sich mit der flachen Hand auf die Hemdtasche. »Die Antwort steckt irgendwo in diesen Daten.« »Mich interessiert mehr, aus welcher Umgebung er kommt«, sagte McFarlane. »Ich meine, dass das Ding ausgerechnet auf Salzwasser so stark reagiert, ist doch merkwürdig, oder?« Er seufzte. »Ach, lass uns den verdammten Felsbrocken für eine Weile vergessen.« Sie sah ihn an. »Das ist ja gerade das Problem. Vielleicht ist es gar kein Felsbrocken.« »Komm mir nicht wieder mit deiner Raumschiff-Theorie.« »Nein. Ich vermute, es ist etwas viel Naheliegenderes als ein Raumschiff.« McFarlane wollte schon antworten, als das Schiff heftig zu rollen begann. Wie ihm schien, hob sich der Bug des Tankers viel steiler als zuvor. »O Mann«, murmelte er, »da oben ist ganz schön was los.« Rachel nickte. »Und zwar inzwischen ununterbrochen.« Sie saßen stumm da und lauschten dem Heulen des Sturms und dem Ächzen und Knarren, das durch den Schiffsrumpf lief. Als die Rolvaag von der nächsten hohen Welle hochgerissen wurde, drückte die Schwerkraft das Sickerwasser von der Wand des Tankraums weg; es ging wie Sprühregen nieder. McFarlane stemmte sich hastig auf und starrte gespannt auf die Planen, die sie über den Meteoriten gezogen hatten. Da die Stahlwände das Toben des Sturms ein wenig dämpften, konnte er es sogar plätschern hören, als die Tropfen auf den Plastikplanen aufschlugen. Er hielt den Atem an. Aber es passierte nichts – das Meerwasser lief auf dem glatten Material ab und versickerte in der Stahl- und Holzkonstruktion der Halterung. Rachel atmete erleichtert durch. »Scheint zu funktionieren. Herzlichen Glückwunsch.« »Glückwunsch? War doch deine Idee.« »Ja, aber du hast das mit dem Salz entdeckt.« »Nur weil du keine Ruhe gegeben hast. Außerdem, allein wäre ich sowieso ...«Er stockte und sah sie verdutzt an. »Sind wir eigentlich total übergeschnappt, dass wir nichts Besseres zu tun haben, als uns gegenseitig Komplimente zu machen?« Unwillkürlich musste er grinsen. Ein Stein war ihm vom Herzen gefallen. Sie wussten jetzt, was zu den Explosionen geführt hatte. Und es war ihnen gelungen, Abhilfe zu schaffen. Er sah Rachel an. Ihr dunkles Haar schimmerte verführerisch. Er verstand gar nicht mehr, wie er es all die Jahre ohne sie ausgehalten hatte. Wie er ohne ihre Geistesblitze, ihre Denkanstöße und ihren Widerspruch zurechtgekommen war. Er konnte sich nicht vorstellen, je wieder allein irgendeiner Arbeit nachzugehen. Wer hätte denn dann seine angefangenen Sätze zu Ende geführt? Sie rutschte ein Stück nach oben und lehnte sich an die Stahlwand des Schiffsrumpfes. Offenbar hatte sie seinen zärtlichen Blick noch gar nicht bemerkt, so angestrengt horchte sie nach draußen. »Hörst du nichts? Ich könnte schwören, dass das eben eine Detonation war.« Aber McFarlane hatte Besseres im Sinn. Er kauerte sich neben sie und zog sie in seine Arme. Es war eine Geste stiller Zuneigung, ganz anders als die impulsive Leidenschaft, mit der sie sich in ihrer Kabine geliebt hatten. Als sie den Kopf an seine Schulter schmiegte, flüsterte er ihr zu: »Weißt du was? Du bist die netteste, gescheiteste und hübscheste Assistentin, die ich je gehabt habe.« »Soso. Ich wette, das erzählst du allen.« Er streichelte ihr zärtlich die Wange. Als er ihr den Finger unters Kinn legte, ihren Kopf anhob und sie küsste, hörte er unten auf den Plastikplanen ein Plätschern. Diesmal lauter, es musste eine verdammt hohe Welle gewesen sein. »Heißt das, dass ich von heute an deinen Verlobungsring tragen soll?«, murmelte sie. »Nein, aber

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