Ice Ship - Tödliche Fracht
Nickel-Eisen-Meteoriten handelt.« »Wunderbar! Je größer, desto besser.« »Man kann also den Transport des Meteoriten mit dem Ihrer Pyramide vergleichen. Mit dem Unterschied, dass wir ihn nicht in Quader zerlegen können.«
»Na und?« »Mit etwas anderem hätten wir’s leichter. Mit dem Eiffel-Turm, zum Beispiel«, sagte Glinn. »Das hässliche Ding will ich nicht.« »Der Eiffel-Turm wiegt nur etwa fünftausend Tonnen. Die Saturn-V-Rakete – das schwerste landgestützte Objekt, das je von Menschen bewegt wurde – wiegt dreitausend Tonnen. Ihren Meteoriten zu bewegen lässt sich mit dem Transport von drei Eiffel-Türmen vergleichen, Mr. Lloyd. Oder von fünf Sa-turn-V-Raketen.« »Worauf wollen Sie hinaus?« »Darauf, dass zehntausend Tonnen ein Gewicht sind, bei dem einem der Atem stocken kann. Zehn Millionen Kilo! Und wir reden davon, dass wir es um die halbe Welt schaffen müssen.« Lloyd grinste. »Das größte Gewicht, das je von Menschen bewegt wurde – das gefällt mir. Mehr Publicity kann man sich gar nicht wünschen. Aber ich verstehe nicht, wo das Problem liegt. Sobald Sie den Felsbrocken an Bord haben, können Sie ihn praktisch bis vor meine Haustür schippern – einfach den Hudson rauf.« »Ihn an Bord zu kriegen, darin liegt ja genau das Problem. Insbesondere auf den letzten fünfzehn Metern von der Küste bis in den Laderaum. Der größte Kran der Welt kann gerade mal knapp tausend Tonnen heben.« »Dann müssen Sie eben eine Rampe bauen und ihn auf den Kahn rutschen lassen.« »Sieben Meter vor der Küste der Isla Desolación fällt der Meeresboden auf eine Tiefe von etwa sechzig Metern ab. Eine feste Rampe kommt also nicht in Frage. Und eine schwimmende würde der Meteorit versenken.« »Dann suchen Sie sich eine flachere Stelle.« »Wir haben das geprüft. Es gibt nur eine geeignete Verladestelle, und die befindet sich an der Ost-Küste der Insel. Nur, zwischen ihr und dem Meteoriten gibt es ein Schneefeld, in dessen Zentrum der Schnee dreißig Meter hoch liegt. Und das bedeutet, dass wir Ihren Felsbrocken um das Schneefeld herum transportieren müssen.« »Langsam wird mir das Problem klar«, knurrte Lloyd. »Warum manövriert ihr nicht einfach einen großen Frachter mit dem Heck dicht an die Küste heran und rollt das verdammte Ding in den Stauraum? Die großen Supertanker nehmen eine halbe Million Tonnen Rohöl auf. Da bleibt noch eine Menge Spielraum.« »Wenn man versuchen würde, diesen Meteoriten in den Bauch eines Schiffes zu rollen, würde er glatt den Schiffsboden durchschlagen. Wir haben es hier nicht mit Rohöl zu tun, das sich bei der Beladung gleichmäßig verteilt.« »Was soll dieses Herumgerede um den heißen Brei?«, fragte Lloyd scharf. »Wollen Sie mich schonend auf eine Ablehnung vorbereiten?« Glinn schüttelte den Kopf. »Im Gegenteil, wir sind bereit, den Auftrag zu übernehmen.« Lloyd strahlte. »Großartig! Und weshalb haben Sie mich so lange auf die Folter gespannt?« »Ich wollte Sie auf die enormen Schwierigkeiten hinweisen, vor die wir bei der Durchführung des Auftrags gestellt werden. Und darauf vorbereiten, dass enorme Schwierigkeiten zwangsläufig zu enormen Kosten führen.« Lloyds Augen verengten sich. »Und die wären?« »Einhundertfünfzig Millionen Dollar. Inklusive Charterkosten für das Schiff und Lieferung frei Haus.« Lloyd wurde bleich. »Mein Gott, hundertfünfzig Millionen – für zehntausend Tonnen Gestein! Das wären ja ...« »Fünfzehn Dollar pro Kilo«, nahm ihm Glinn die Mühe des Kopfrechnens ab. »Nicht schlecht«, warf McFarlane ein, »wenn man bedenkt, dass der gängige Preis für einen ansehnlichen Meteoriten bei fünfzig Dollar pro Kilo liegt.« Lloyd musterte ihn argwöhnisch. »Ist das so?« McFarlane nickte.
Glinn räusperte sich. »Bleibt anzumerken, dass unsere Zusage in Anbetracht der geschilderten Probleme an zwei Bedingungen gebunden ist.« »Ja – ich höre?« »Die erste Bedingung ist eine Sicherheitsabtretung von nochmals hundertfünfzig Millionen. Wir konnten keine Kostenschätzung der herkömmlichen Art erstellen, es bleiben einige Unwägbarkeiten. Daher muss das Budget vorsorglich mit einem Aufschlag von hundert Prozent kalkuliert werden.« »Im Klartext: Der Spaß kostet mich unterm Strich dreihundert Millionen Dollar.« »Nein. Wir glauben, dass die Durchführung des Auftrags einhundertfünfzig Millionen kosten wird, sonst hätten wir Ihnen diese Summe nicht genannt. Aber in Anbetracht der bereits genannten
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