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Ice Ship - Tödliche Fracht

Titel: Ice Ship - Tödliche Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Britton – Mr. Lloyd«, machte Glinn bekannt. Lloyd hatte die Hand schon halb ausgestreckt, als er plötzlich zurückzuckte. »Eine Frau?«, rutschte es ihm heraus. Sie nahm seine Hand und schüttelte sie kurz. »Scharf beobachtet, Mr. Lloyd. Sally Britton.« »Aha ...« Lloyds Blick glitt über die durchtrainierte Figur und blieb an der blonden Locke hängen, die unter der Mütze hervorlugte. »Ich war nur nicht darauf gefasst ...« Herrgott noch mal, warum hatte Glinn ihm das nicht vorher gesagt? »Schön, dass Sie kommen konnten«, wandte sich Glinn an Britton. »Ich wollte, dass Sie unser Ice Ship in Augenschein nehmen, ehe wir’s vollends verschandelt haben.« »Danke, Mr. Glinn. Ich glaube, ich habe noch nie einen so hässlichen Pott gesehen.« Ihr Lächeln war nur zu ahnen. »Reine Kosmetik.« »Ich habe vor, ein paar Tage hier zu bleiben, um mich davon zu überzeugen, dass es auch dabei bleibt.« Lloyd musterte sie neugierig. »Eli hat mir nichts von Ihnen gesagt. Erzählen Sie mir ein bisschen über sich?« »Ich bin fünf Jahre als Erster Offizier und drei Jahre als Kapitän gefahren.«
    Die Vergangenheitsform ließ Lloyd aufhorchen. »Auf was für Schiffen?« »Tanker und VLCCs.« Als sie Lloyds fragenden Blick sah, ergänzte sie: »Tankschiffe mit über zweihundertfünfzigtausend Tonnen Ladekapazität. So genannte Supertanker.« »Sie ist etliche Male ums Kap Hoorn gefahren«, fügte Lloyd hinzu. »Ums Hoorn? Ich wusste gar nicht, dass die Route noch benutzt wird.« »Die VLCCs können den Panama-Kanal nicht passieren«, antwortete Britton. »Im Allgemeinen wählen sie die Route um das Kap der Guten Hoffnung, aber manchmal zwingt der Zeitdruck dazu, die Hoorn-Passage zu nehmen.« »Das ist einer der Gründe, warum wir sie verpflichtet haben«, erklärte Glinn. »Das Meer kann dort unten tückisch sein.« Lloyd sah Britton prüfend an. »Sie sind über unsere etwas ungewöhnliche Fracht unterrichtet?« Sie nickte. »Haben Sie Probleme damit?« Sie erwiderte seinen Blick fest und ungerührt. »Ich habe keine Probleme damit.« Lloyd wurde das Gefühl nicht los, in ihren grünen Augen eine Geschichte zu lesen, die ihre Worte Lügen strafte. Er wollte nachhaken, aber Glinn zog ihn sanft weiter. »Kommen Sie, werfen wir einen Blick auf den Stapelschlitten.« Sie gingen bis zu einer Stelle, an der die Stahlplatten der Deckverkleidung entfernt worden waren, so dass direkt unter ihnen ein gewaltiges Loch gähnte, durch das man bis in den Bauch des Schiffes sehen konnte. Manuel Garza, der Chefingenieur der EES, stand
    – in einer Hand ein Funkgerät, mit der anderen heftig gestikulierend – am Rand. Als er sie auf dem Laufsteg entdeckte, winkte er ihnen zu. Lloyd starrte angestrengt nach unten, konnte aber, vom grellen Licht der Natriumlampen geblendet, nur die Umrisse einer mächtigen, elegant geschwungenen Konstruktion ausmachen. »Ist das der Laderaum?«
    »Der Tank«, korrigierte ihn Glinn. »Der Zentraltank drei, genau mittschiffs gelegen. Dort werden wir den Meteoriten lagern, direkt über dem Kiel, um die größtmögliche Stabilität zu erzielen. Wir haben eigens unter dem Hauptdeck einen Zugang geschaffen, damit wir im Bedarfsfall schneller hinkommen. Sehen Sie die Schotten, die wir beiderseits der Tanköffnung installiert haben?« Lloyd blinzelte gegen das Licht an. Der Tank und die eingebaute Vorrichtung waren sehr weit weg, aber nach einer Weile glaubte er doch etwas auszumachen. »Verdammt«, schnaufte er verblüfft, »dieser Stapelschlitten – oder wie das Ding da heißt
    – ist ja aus Holz. Fangen Sie schon an, jeden Cent zweimal umzudrehen?« Um Glinns Mundwinkel zuckte ein Lächeln. »Holz, Mr. Lloyd, ist das ultimative Material für technische Konstruktionen, sogar bei einer Fracht von zehntausend Tonnen. Es gibt geschmeidig nach, ohne sich zu verformen. Es verkeilt sich geradezu in das Objekt, das es sichern soll. Die mit Exposiden beschichtete Grünholzeiche, die wir verwenden, hat eine geringere Abnutzung als Stahl. Sie wetzt sich nicht an der Stahlummantelung ab und zeigt keinerlei Materialermüdung.« »Aber warum so eine komplizierte Konstruktion?« »Wir mussten ein kleines Problem lösen«, erwiderte Glinn. »Ein Meteorit mit einem Gewicht von zehntausend Tonnen darf auf keinen Fall verrutschen, er muss absolut fest in der Halterung sitzen. Falls die Rolvaag auf dem Rückweg nach New York in schwere See geraten und der Meteorit auch nur um wenige Zentimeter abrutschen sollte, würde

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