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Ice Ship - Tödliche Fracht

Titel: Ice Ship - Tödliche Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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kniffelig wird seine Verladung. Das Schiff bekäme vermutlich starke Schlagseite, wenn wir den Felsbrocken einfach so in eine der Ladekammern hievten. Aber mit Hilfe dieses computergesteuerten Systems wird der Meerwasserballast automatisch auf die anderen Ladekammern verteilt, so dass die Rolvaag auch bei einer plötzlichen Gewichtsverlagerung immer senkrecht über dem Kiel liegt. Ohne dieses System würden wir möglicherweise nach der Beladung kieloben treiben.« Sie bedeutete McFarlane mitzukommen, ganz hinten in den Kontrollraum. »Und da wir gerade von Computern sprechen – haben Sie eine Ahnung, was das ist?« Sie zeigte auf ein frei stehendes, schlankes, bis auf den Diskettenschlitz völlig glattes Prozessorgehäuse aus schwarzem Stahl. Auf einem kleinen Schild stand DATENZUGRIFFSICHERUNG. »Glinns Leute haben das im Trockendock installiert. Es sieht ganz anders aus als die übrige Schiffselektronik. Oben auf der Brücke gibt es noch so einen Prozessor, nur etwas kleiner. Keiner meiner Offiziere kann sich einen Reim darauf machen, wozu das Ding da ist.« McFarlane fuhr mit der Hand über das Gehäuse. »Keine Ahnung. Ob es was mit der Abwurfklappe zu tun hat?« »Ja, das habe ich auch schon gedacht.« Sie verließen den Ladekontrollraum, gingen ein Stück den stahlverkleideten Gang hinunter und blieben vor dem Lift stehen. Britton drückte den Rufknopf. »Aber eine Ahnung sagt mir, dass man damit auch andere Schlüsselsysteme des Schiffs steuern kann. Oder sogar ansteuern.« »Möchten Sie, dass ich Glinn danach frage?« Britton winkte ab. »Machen Sie sich keine Mühe, ich frage ihn schon selber. Aber da rede ich nun über die Rolvaag und finde kein Ende, obwohl mich doch eigentlich viel mehr interessiert, wie man Meteoritenjäger wird.« Der Lift kam, sie fuhren nach unten. McFarlane sah sie an. Britton war eine Frau mit betont guter Körperhaltung. Selbst wenn sie die Schultern strafft und das Kinn ein wenig reckt, wirkt das bei ihr nicht militärisch steif, dachte er, eher wie der Ausdruck eines stillen Stolzes. Sie wusste also, dass er Meteoritenjäger war. Ob sie auch von Masangkay und dem Fiasko mit dem Tornassuk-Meteoriten gehört hatte? Wir haben etwas gemeinsam ... Er konnte sich gut vorstellen, was das für ein Gefühl war, wieder Uniform zu tragen, auf einer Kommandobrücke zu stehen und sich zu fragen, was die anderen wohl hinter ihrem Rücken tuscheln mochten. »Ich bin in Mexiko in einen Meteoritenschauer geraten«, beantwortete er schließlich ihre Frage. »Unglaublich! Und das haben Sie überlebt?« »Es gibt nur einen einzigen überlieferten Fall, bei dem einmal jemand von einem Meteoriten getroffen wurde – eine hypochondrisch veranlagte Frau, sie lag gerade im Bett. Der Meteorit wurde beim Durchschlagen der oberen Stockwerke abgebremst, so hat sie nur ein paar Prellungen davongetragen. Aber Sie glauben gar nicht, wie schnell sie auf den Beinen war.« Britton lachte. Ein angenehm warmer Klang. »Tja, da habe ich die Nase wieder in die Schulbücher gesteckt und bin Geologe geworden. Mit dem Spezialgebiet planetarische Geologie. Aber ich war wohl nicht zum Stubenhocker und nüchternen Wissenschaftler geboren.« »Was studiert man denn als Meteoritologe?« »Zunächst mal langweiliges Zeugs: Geologie, Chemie, Astronomie, Physik und Infinitesimalrechnung. Die wirklich spannende Phase kommt dann erst später.« »Spannender als die Ausbildung zum Kapitän hört sich das allemal an. Und womit haben Sie sich dann in der spannenden Phase beschäftigt?« »Der Höhepunkt war für mich die Untersuchung eines Marsmeteoriten. Ich habe versucht, die Auswirkung kosmischer Strahlung auf seine chemische Zusammensetzung zu analysieren. Aber viel weiter als bis zur Altersbestimmung bin ich nicht gekommen.« Die Tür des Lifts glitt auf. »Ein echter Marsmeteorit«, staunte Britton, als sie ausstiegen. McFarlane zuckte die Achseln. »Es hat mich schon immer gereizt, Meteoriten zu finden, das ist so ähnlich wie eine Schatzsuche. Und ich fand es spannend, die Dinger zu untersuchen. Geplauder bei einem Glas Sherry und Fachsimpeleien im Kollegenkreis waren mir dagegen zuwider. Folgerichtig hat man mir die Befähigung zum Lehramt abgesprochen, und damit war meine akademische Laufbahn nach fünf Jahren beendet. Seither habe ich immer als ... nun, ich glaube, man nennt das: als Selbstständiger gearbeitet. Sie können auch sagen: als Einzelgänger und Eigenbrötler.« Er stockte, weil ihm sein Expartner einfiel und

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