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Ice Ship - Tödliche Fracht

Titel: Ice Ship - Tödliche Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Britton stand lächelnd neben ihm. Die leichte Brise hatte ihre Frisur gezaust, ein paar Strähnen waren unter der Uniformkappe herausgerutscht und schmiegten sich verspielt an ihren langen, schlanken Hals. »Nein, danke, ich mag ihn lieber schwarz.« Sie schenkte sich ebenfalls Kaffee ein, gab einen Löffel Zucker dazu und nahm einen Schluck. Und dann standen sie schier endlose Sekunden stumm nebeneinander. »Was ich Sie fragen wollte ...« Auf die Schnelle fiel McFarlane nichts Besseres ein, also blieb er beim Kaffee. »Die Kanne ist immer fast voll und der Kaffee immer ganz frisch. Gibt’s eine Erklärung für dieses Wunder?« »Das ist kein Wunder. Die Stewards stellen alle halbe Stunde eine neue Kanne hin, egal, wie voll die alte noch ist. Achtundvierzig Kannen am Tag.« »Bemerkenswert«, meinte McFarlane kopfschüttelnd. »Wie das ganze Schiff.« »Wären Sie an einer Führung interessiert?« McFarlane sah sie unschlüssig an. Sie hatte bestimmt Besseres zu tun. Andererseits, gegen eine kleine Abwechslung war nichts einzuwenden, das Bordleben verkam schnell zur Routine. Er trank den Becher aus und stellte ihn ab. »Klingt nach einer super Idee.« Britton ging voraus. Vom Hauptdeck kam ihnen Rachel Amira entgegen. Sie blieb verdutzt stehen und musterte die beiden neugierig. Captain Britton nickte ihr kühl zu und schritt weiter den Flur hinunter. Als McFarlane sich verstohlen umdrehte, sah er Amira immer noch da stehen, wo sie sich begegnet waren, und ihnen affektiert lächelnd nachstarren. Durch eine große Doppeltür gelangten sie in die Schiffsküche, in der Mr. Singh das Zepter über seine Köche, die Stewards und eine ganze Batterie von blitzblanken Kesseln schwang. In den riesigen Kühlräumen hingen dicht an dicht Lamm-und Rinderhälften an den Haken, die Truhen waren bis oben mit Geflügel und Ziegenfleisch gefüllt. Sie warfen einen Blick in den Billardraum und die Schwimmhalle und fuhren ein Deck tiefer, wo Britton ihm die Mannschaftsmesse und die Spielhalle zeigte. Sie führte ihn eine Treppe hinunter – einen Niedergang, wie McFarlane lernte – und zeigte ihm die Quartiere der Crew, jedes mit einem eigenen kleinen Bad. Das einzig Störende war das jetzt viel lautere Dröhnen der Turbinen. Der Korridor schien kein Ende zu nehmen – Meter um Meter dasselbe Bild: links Bullaugen, rechts die Kabinentüren. »Das Schiff ist gigantisch groß«, sagte McFarlane, »und wirkt trotzdem so leer.« Britton lachte. »Das finden Landratten immer. Sehen Sie, so ein Schiff wird im Grunde von Computern gesteuert. Bei der Navigation stützen wir uns auf geophysikalische Satellitendaten, das Schiff hält automatisch den vorgegebenen Kurs, und sogar wenn eine Kollision droht, wird das auf dem Monitor elektronisch angezeigt. Vor dreißig Jahren waren Schiffselektriker an Bord eine Art Handlanger, heute heißen sie Elektronikspezialisten und wissen sehr wohl, dass ohne sie nichts läuft.« »Ich finde das alles sehr beeindruckend. Nur ... also, nichts gegen die Rolvaag, aber ich frage mich, weshalb Glinn sich für diese Expedition einen Tanker und nicht einen Erzfrachter oder ein Container-Schiff ausgesucht hat? Das wäre doch, weiß Gott, viel billiger gewesen.« »Ich glaube, das kann ich Ihnen erklären«, erwiderte Britton. Sie öffnete ein großes Schott und winkte McFarlane hinter sich her. Das Bild änderte sich abrupt, statt teppichbelegter Flure und holzverkleideter Wände gab es ringsum nur noch Stahl und Aluminium. Sie stiegen ein paar Stufen hinunter und kamen zu einem Schott mit der Aufschrift LADEKONTROLLRAUM. Der Raum dahinter war bis in den letzten Winkel mit elektronischen Anzeigen voll gestopft, überall blinkten gelbe und rote Lämpchen. Britton deutete auf das große Diagramm im Zentrum. »Hier können wir ablesen, wie sich die Ladung des Schiffs auf die einzelnen Tankkammern verteilt, und den Ballast, die Pumpen und die Regulatoren überwachen.« Sie führte McFarlane nach hinten, wo ein Matrose vor einem Pult mit Monitoren saß. »Dieser Computer berechnet die günstigste Verteilung der Ladung, daneben sehen Sie die aktuellen Daten aus den Tankkammern – Druckverhältnis, Temperatur und so weiter. Und das alles wird von einem einzigen Mann überwacht. Und hier ...« – sie legte die Hand auf das Gehäuse des nächsten Monitors
    – »... hier verbirgt sich der Grund dafür, warum Glinn einen Tanker haben wollte. Der Meteorit, hinter dem Sie her sind, ist verflixt schwer, und entsprechend

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