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Ice Ship - Tödliche Fracht

Titel: Ice Ship - Tödliche Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Nestor Masangkay diese Ehrung gewollt hätte. Man sollte an alten Traditionen nicht rütteln, Sam. Nennen wir ihn also den DesolaciónMeteoriten. Aber der Museumssaal, in dem er ausgestellt wird, soll nach Nestor benannt werden. Wir errichten eine Gedenktafel, auf der seine Entdeckung beschrieben wird. Wäre das ein akzeptabler Kompromiss?« McFarlane dachte einen Moment nach, dann nickte er. Glinn reichte die Flasche an Lloyd weiter und stand auf. Sie zogen ihre Parkas über und traten aus der Baracke in die strahlend helle Morgensonne. Unterwegs hielt sich Glinn an McFarlanes Seite. »Es wird Ihnen sicher klar sein, dass wir Ihren Freund irgendwann exhumieren müssen«, sagte er und deutete mit dem Kopf auf den Grabhügel. »Warum?«, fragte McFarlane überrascht. »Wir müssen die Todesursache wissen. Dr. Brambell wird Nestors sterbliche Überreste untersuchen.« »Wozu?« »Tut mir Leid. Es dürfen keine Fragen offen bleiben.« McFarlane widersprach leidenschaftlich, gab seinen Widerstand aber bald auf. Wie üblich war gegen Glinns Logik nichts auszurichten. Schließlich standen sie am Rand des von den Planierraupen umgegrabenen Areals. Nestors Loch war verschwunden, die Planierraupen hatten es zugeschüttet. »Wir haben die Erde bis auf eine Tiefe von etwa einem Meter über dem Meteoriten abgetragen und dabei von jeder Schicht Proben genommen«, erklärte Glinn. »Nun werden wir den verbliebenen Boden abtragen. Das heißt, bei den letzten Zentimetern arbeiten wir mit Besen und Spachteln. Auf die Weise kriegt der Meteorit nicht mal einen Kratzer ab.« Lloyd nickte zufrieden. »Gut so.«
    Rochefort, der zusammen mit Garza bei den aufgereihten Planierraupen gestanden hatte, kam zu ihnen herüber. Von der ungewohnten Arbeit in Wind und Wetter hatte er einen krebsroten Kopf. »Fertig?«, fragte Glinn. Rochefort nickte. Die Fahrer hatten ihre Plätze in der Kabine eingenommen, die im Leerlauf arbeitenden Dieselmotore bliesen stinkenden Qualm in die Luft. »Keine Probleme?«, vergewisserte sich Lloyd. »Nein.« Glinn nahm Blickkontakt mit Garza auf und signalisierte ihm mit hochgerecktem Daumen, dass es losgehen könne. Garza beschrieb mit der zur Faust geballten rechten Hand einen Kreis, die Fahrer legten den Vorwärtsgang ein, ließen die Planierraupen langsam vorwärts rollen und senkten die Schaufelblätter so weit ab, dass sie greifen konnten. Einige Männer in weißen Kitteln und mit Beuteln für Bodenproben in der Hand folgten dem Fahrzeug zu Fuß. Von Zeit zu Zeit bückten sie sich, um Proben der gelockerten Erde und des Gesteins zu nehmen. Nach McFarlanes Schätzung wurden beim ersten Durchgang etwa fünfzehn Zentimeter Erde abgetragen. Lloyd verzog gequält das Gesicht. »Ich darf gar nicht daran denken, dass diese riesigen Schaufeln meinem Meteoriten womöglich zu nahe kommen.« »Keine Sorge«, beruhigte ihn Glinn. »Die Schürftiefe ist millimetergenau eingestellt, ihrem Augapfel kann nichts passieren.« Der zweite Durchgang begann. Diesmal gesellte sich Amira zu den Männern, die der Phalanx der Planierraupen folgten. Sie zog ein auf Rädern montiertes Protonenmanometer hinter sich her. Am Ende der Strecke blieb sie stehen, drückte einige Knöpfe auf der Frontplatte des Geräts, riss den schmalen Papierstreifen mit den Messwerten ab und ging damit, ihr Messwägelchen im Schlepptau, zu der Gruppe um Glinn hinüber. Glinn nahm den Ausdruck an sich. »Aha, da haben wir ihn ja«, sagte er und hielt Lloyd den Zettel hin. Lloyd riss ihm den Streifen förmlich aus der Hand, McFarlane drängte sich neben ihn, weil er mitlesen wollte. Eine leicht unregelmäßige Linie zeigte die Oberfläche der Erdschicht an, darunter war ein großer halbkreisförmiger, auffallend dunkler Schatten zu erkennen. Lloyds kräftige Hände fingen zu zittern an. McFarlane konnte es ihm nachfühlen, er hatte es auch nicht glauben wollen. Aber nun gab es keinen Zweifel mehr. Mein Gott, dachte er, da unten liegt tatsächlich etwas. »Noch knapp vierzig Zentimeter«, bemerkte Amira. Glinn nickte. »Wir gehen jetzt wie bei einer archäologischen Ausgrabung vor«, sagte er. Und zu Lloyd und McFarlane gewandt: »Wir haben den Aushub absichtlich nicht an der Stelle vorgenommen, an der Masangkay gegraben hat. Auf diese Weise gewinnen wir nämlich Proben von bisher unberührtem Erdreich.« Die Gruppe folgte ihm über das Feld. Amira druckte an verschiedenen Stellen die Messergebnisse aus, bohrte ein paar Pflöcke in den Boden und verband sie mit

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