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Ice Ship - Tödliche Fracht

Titel: Ice Ship - Tödliche Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Arbeitsplatz erwischt habe.« »Och«, machte Evans, »ich glaube nicht, dass Sie zu kurz kommen, Dr. McFarlane.« »Ist das die größte Aufgabe der EES, an der Sie bislang mitgearbeitet haben?« »Ach wo.« Evans gab Gas, der Cat machte einen Satz nach vorn. »Eher eine kleine, allenfalls Mittelklasse.« Sie fuhren auf eine frisch in den gefrorenen Boden gebrochene flache Mulde zu. Das Areal war fast einen halben Hektar groß, an den Seiten ragten riesige Masten auf, an denen nach unten gerichtete Infrarotstrahler montiert waren. Nicht weit davon standen einige Planierraupen, sauber nebeneinander aufgereiht, als warteten sie auf den nächsten Einsatz. Ingenieure und ihre Mitarbeiter beugten sich über Pläne, waren mit irgendwelchen Messungen beschäftigt oder hingen mit einem Ohr am Funkgerät, um Informationen auszutauschen oder Anweisungen entgegenzunehmen. Weiter hinten kroch ein fast wohnwagengroßes Schneemobil mit dicken Schaufelrädern auf das Schneefeld zu, offenbar, um mit Hilfe der an seitlichen Schwenkarmen befestigten hochsensiblen Geräte Bodenmessungen vorzunehmen. Ein Stück abseits war – klein und verloren – der Steinhügel zu sehen, den Lloyd und McFarlane über Masangkays sterblichen Überresten errichtet hatten. Am Rand der Mulde brachte Evans seinen Cat zum Stehen. McFarlane sprang herunter und ging auf eine Baracke zu, in der, wie auf einem Schild zu lesen stand, die Einsatzleitung untergebracht war. In der Baracke waren Lloyd und Glinn an einem Tisch in der Nähe der provisorischen Küchenzeile in eine Diskussion vertieft, aus ihren Bechern stieg verlockender Kaffeduft. In der kleinen Küche lud Amira frisch gebrutzelten Schinkenspeck auf einen Teller. John Puppup hielt, wie eine Katze zusammengerollt, in der Ecke ein Nickerchen. »Wird auch Zeit, dass Sie langsam eintrudeln«, sagte Amira, als sie mit dem Teller aus der Küche kam. »Stundenlang im Bett herumzuliegen! Dabei sollen Chefs ihren Assistentinnen immer ein gutes Beispiel geben.« Sie träufelte Ahornsirup auf ein Stück Schinkenspeck, verteilte ihn mit dem Zeigefinger und schob sich den Happen in den Mund. Lloyd wärmte sich die Hände an seinem Kaffeebecher. »Bei Ihren Essgewohnheiten müssten Sie schon lange tot sein, Rachel«, stichelte er.
    Amira lachte. »Das Gehirn verbraucht beim Denken mehr Kalorien pro Minute als der Körper beim Joggen. Was, glauben Sie, hält mich wohl so schlank und sexy?« McFarlane fragte dazwischen: »Wie lange wird es dauern, bis der Meteorit freigelegt ist?« Glinn lehnte sich zurück, zog seine goldene Taschenuhr heraus und ließ den Deckel aufspringen. »Eine halbe Stunde. Wir schaben die Erdschicht fürs Erste nur so weit ab, dass Sie Ihre Tests durchführen können. Dr. Amira wird Ihnen dabei assistieren und bei der Analyse auch.« McFarlane nickte. Das hatten sie schon ausführlich besprochen, aber es gehörte zu Glinns Gewohnheiten, alles noch einmal durchzukauen. Immer misstrauisch, dachte er. »Wir müssen ihn natürlich taufen«, sagte Amira, schob sich noch ein Stück Schinkenspeck in den Mund und fragte kauend: »Hat jemand Champagner dabei?« »Bedauerlicherweise ähnelt dieses Unternehmen eher einem Abstinenzlertreffen als einer wissenschaftlichen Expedition«, murrte Lloyd stirnrunzelnd. McFarlane grinste. »Wie wär’s, wenn Sie Ihre Thermosflasche mit heißem Kakao auf dem Ding zerschellen lassen?« Glinn langte nach seiner Aktentasche, zog eine Flasche Perrier-Jouet heraus und stellte sie auf den Tisch. »Fleur de Champagne«, flüsterte Lloyd ehrfurchtsvoll, »meine Lieblingssorte. Eli, Sie krummer Hund, Sie haben mir mit keinem Wort verraten, dass wir Champagner an Bord haben.« Glinn beschränkte sich auf ein verkniffenes Lächeln. »Apropos Taufe – hat sich schon jemand einen Namen ausgedacht?«, wollte Amira wissen. »Sam möchte, dass wir ihn Masangkay-Meteorit nennen«, antwortete Lloyd. Und fügte nach einer kleinen Kunstpause hinzu: »Ich neige dazu, der üblichen Namensgebung zu folgen und ihn Desolación-Meteorit zu nennen.« Betretenes Schweigen. »Wir brauchen einen Namen«, drängte Amira. McFarlane sah Lloyd fest an und sagte: »Nestor Masangkay hat sein Leben dafür gegeben, diesen Meteoriten zu finden. Ohne ihn wären wir gar nicht hier. Andererseits, Sie finanzieren diese Expedition, also steht Ihnen das Recht zu, dem Gesteinsbrocken einen Namen zu geben.« Lloyd sah sie der Reihe nach an. Dann sagte er ungewohnt ruhig: »Wir wissen ja nicht mal, ob

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