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Ich bin alt und das ist gut so

Ich bin alt und das ist gut so

Titel: Ich bin alt und das ist gut so Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Ruetting
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rumgesprochen zu haben!
    Eine Frau stellt sich dicht hinter mich und schaut, ob ich geliftet bin. Immer wieder erstaunt mich bass, wie hemmungslos die Leute ihre Kommentare abgeben. Tuschelei mit der Freundin: »Keine Narbe hinter dem Ohr, und die Gelifteten kriegen doch immer so’n Froschmaul!« (Sie zieht mit den Händen die Haut an den Augen und die Mundwinkel zur Seite, um den Effekt zu demonstrieren.)
    Nun bin ich dran; stelle meinen Teller weg, fabriziere die gleiche Grimasse, schräge Augen und Froschmaul und grinse die beiden, die nun total entgeistert sind, vergnügt an. Nee, nix geliftet!
    Jetzt naht ein grantelnder Wiener: Die Leute streuen sich ja kiloweis Zimt aufs Müsli, haben Sie dös angeordnet? Und stimmt es, dass die Kaffeesahne sauer sein muss? Die Stewards behaupten, das gehört sich so, das ist vollwertig!
    Die Lehmanns stellen sich jede Nacht den Wecker, um das Mitternachtsbüfett nicht zu verpassen!, teilt der Rohköstler-Mann einer Nachbarin mit.
    Nachbarin: Woher wissen Sie denn das?
    Rohköstler: Ich hab sie gesehen!
    Nachbarin: Was? Beim Mitternachtsbüfett?
    Rohköstler (ertappt): Ich bin an Deck spazieren gegangen, weil ich nicht schlafen konnte!
    Nachbarin: Da haben wir’s! Weil Sie nur rohe Körner essen, können Sie nicht schlafen! Wer nach 14 Uhr noch Rohkost isst, bekommt eine Schnapsnase! Nachts arbeitet der Darm nämlich nicht, also bleibt das ganze Grünzeug liegen, gärt vor sich hin und wird zu Fusel, wussten Sie das nicht?
    Rohköstler: Also ich finde, die Rötung meiner Nase entspricht durchaus der mitteleuropäischen Norm!
    Nachbarin: Also geben Sie schon zu, Sie waren auch am Mitternachtsbüfett, stimmt’s? Und was haben Sie gegessen, wenn ich fragen darf? Wie ich gehört habe, gab’s Prager Schinken in Brotteig! Haben Sie den gegessen oder nicht?
    Rohköstler (stotternd): Nicht den Schinken … aber … ein bisschen vom Brotteig…
    Nachbarin: Aber da ist ja der Saft von dem Schinken drin, in dem Brotteig! So eine Heuchelei!
    Je länger die Reise dauert, desto mehr essen die Leute!, seufzt der Bordsteward.
    Einmal höre ich ihn ins Bordtelefon zur Küche rufen: Bringt bloß mehr Kuchen, sonst werd’ ich gelyncht!
    Gestern Abend hat der Steward Kaviar und Schampus über das A-Deck getragen!, berichtet aufgeregt Frau Neureich.
    Herr Neureich: Bestimmt zu dem alten Wiener und seiner jungen Geliebten! Kein Wunder, dass die dauernd verstopft ist, die liegt doch nur rum!
    Jemand fragt: Stopft denn Kaviar? Ich hab noch nie welchen gegessen, nur falschen. Von was für einem Fisch ist der eigentlich?
    Frau Neureich (mit dem Unterton »Wir können uns das leisten«): Wir lieben Kaviar: Ein Kaviar-Frühstück mit Schampus, das ist schon was Leckeres!
    Schüchterner Mann: Der Kaviar, das sind die Eier vom Stör! Für mich leider unerschwinglich.
    Rohköstler: Der ist heutzutage doch auch schon verseucht! Ich sage Ihnen, das einzig Wahre ist die Rohkost! Und die Muttermilch!
    Herr Neureich: Jaja, ick weeß, schmeiß de Bratpfanne in de Ecke – denn wirste 100!
Trinken Sie genug?
    »Sie sind nicht krank, Sie sind nur durstig!«
    Ausspruch eines indischen Arztes.
    Die meisten Menschen essen zu viel – und trinken zu wenig. Ihnen ist der normale Durst ihrer Kindheit einfach abhandengekommen. Die Empfehlung, mehr zu trinken, wird häufig gegeben. Während einer zweistündigen Sitzung im Bayerischen Landtag leere ich glatt eine große Flasche Wasser – besonders gern heißes abgekochtes Wasser nach ayurvedischer Lehre – und werde dadurch weniger müde. Ich brauche viel Flüssigkeit.
    Allerdings: Dass die Nieren »durchgespült« werden müssen und ihnen das guttut, ist ein Gerücht – diese wichtigen Organe müssen Schwerstarbeit leisten.
Trösten → Berührung

U
Übersäuerung
    Schlechte Laune? Dann sind Sie vielleicht übersäuert!
    Der Volksmund sagt’s ja: Ich bin sauer.
    Was aber macht so viele Menschen so »sauer«?
    Vollwertköstler wissen es eh und vermeiden möglichst die Übeltäter: Harnsäure vom Fleischkonsum, Essigsäure aus Süßwaren, Gerb- und Chlorogensäure aus Kaffee und schwarzem Tee, Nikotinsäure aus Zigaretten, Acetylsalizylsäure aus Schmerztabletten, Kohlen- und Phosphorsäure aus Getränken, Salzsäure gebildet durch Stress, Angst und Ärger.
    Alle diese Säuren werden zuerst mit den Mineralstoffen des Blutes abgepuffert, also neutralisiert. Es ist einleuchtend, dass bei ständiger Fehlernährung diese irgendwann erschöpft sind und es dann sozusagen

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