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Ich bin an deiner Seite

Ich bin an deiner Seite

Titel: Ich bin an deiner Seite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Shors
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er nicht lesen konnte, nützte sie ihm nichts. Er beschloss, das zu bestellen, was Mattie nahm. Er kam sich dumm vor, in die Karte zu schauen, da er es gewohnt war, Schmuckstücke gegen eine Schale Reis oder ein Stück Brot einzutauschen. Etwas von einer Karte zu bestellen war für die Reichen reserviert.
    Die Kellnerin kehrte mit ihren Getränken zurück. Rupi sah den Strohhalm in seiner Fanta und lächelte. Er hatte noch nie mit einem Strohhalm getrunken und war nicht sicher, wie das funktionierte. Nachdem er Mattie zugesehen hatte, wie sie trank, legte er die Lippen um den Strohhalm und versuchte, daran zu saugen. Leider zog er das zuckerige Getränk in seine Lunge und fing an zu husten, überrascht darüber, dass die Fanta aus seiner Nase tropfte. Obwohl seine Nase brannte, sah Rupi, dass Mattie grinste, und lachte über sein Missgeschick.
    »Du musst es in deinen Mund saugen und es dann schlucken«, erklärte sie und trank noch einmal langsam aus ihrer Fanta. »Siehst du? Saug es in deinen Mund und lass es dann um deine Zähne spülen.«
    Rupi war nicht sicher, ob er sie richtig verstanden hatte, aber er tat sein Bestes, ihre Bewegungen nachzuahmen. Das Getränk war so süß in seinem Mund, dass er lächeln musste. Er kicherte und schlürfte die Fanta weiter durch seinen Strohhalm.
    Eine Wespe landete auf Matties Arm, und instinktiv sprang sie von ihrem Stuhl auf und stieß gegen den Tisch, wodurch die Flasche ihres Vaters umfiel. Wasser spritzte über den Tisch und lief Rupi auf seine Shorts und seine Beine, und das brachte ihn erneut zum Lächeln. »Ich immer in Wasser«, sagte er, während sie mit einer Serviette über den Tisch wischte. »Kein Problem.«
    Ian half dabei, das Malheur zu entfernen. Er sah, wie Mattie und Rupi sich angrinsten. In Anwesenheit eines anderen Kindes wirkte sie jünger, und er freute sich, dass Rupi bei ihnen war. Obwohl Ian Mattie zum Lachen bringen wollte, wusste er, dass er dabei an Grenzen stieß. Er konnte nicht über Strohhalme oder verschüttetes Wasser kichern. Er konnte versuchen, ein Kind zu sein, aber er war kein Kind.
    Die Kellnerin kam zurück. Als Rupi mit Bestellen an der Reihe war, deutete er einfach auf Mattie und hielt zwei Finger hoch. Weil die Kellnerin sein Zeichen verstand, nickte sie, dann hockte sie sich hin und entzündete eine Zitronella-Kerze unter dem Tisch.
    »Rupi, bist du in Varanasi geboren?«, fragte Ian.
    Rupi zuckte mit den Schultern und lächelte. »Ich nicht weiß. Nur erinnern an Varanasi. Ich nicht glauben, ich geboren in Los Angeles, London oder Paris.«
    Ian kicherte, überrascht darüber, wie schnell Rupi aus seinem Schneckenhaus gekommen war. »Bist du sicher? Dein Akzent klingt ein bisschen Französisch.«
    »Manchmal, Mr Ian, ich bettle neben Fluss. Ich sprechen mit Ausländern. So ich lernen sprechen bisschen Englisch, bisschen Französisch, bisschen Deutsch. So geben Leute mir mehr Geld. Andere Jungen nennen mich Rupi, weil ich bekomme so viele Münzen.«
    »Und deine Eltern … leben sie in Varanasi?«
    Rupis Lächeln schwand. »Ich glaube, dass Ganges ist meine Mutter und mein Vater. Ich schwimme jeden Tag, suche nach hübschen Sachen.«
    »Hast du keine Angst?«, fragte Mattie.
    »Prem mich macht sicher«, sagte Rupi und holte den Dinosaurier aus seiner Tasche und stellte ihn auf den Tisch.
    Mattie konnte sehen, dass Prem zerkratzt und sonnengebleicht war und dass ihm die Schwanzspitze fehlte. »Wo hast du ihn gefunden?«
    Rupi streichelte dem Dinosaurier über den Rücken, während er noch einmal von seiner Fanta trank. »Im Ganges. Vor langer Zeit, als ich Angst zu schwimmen im tiefen Wasser. Ich finde Prem und er immer mein bester Freund.«
    Die Kellnerin brachte ihr Essen, stellte dampfende Teller mit Curryhühnchen und Reis vor jeden. Rupi hatte noch nie so viel Essen gesehen. Er konnte nicht glauben, dass eine so kleine Person wie Mattie so viel essen konnte. Würde das denn nicht für drei Tage reichen?
    Rupi wollte mit den Fingern nach seinem Reis greifen, sah dann aber, dass Mattie einen Löffel benutzte. Unsicher, wie man mit einem solchen Instrument umging, versuchte er, ihre Bewegungen nachzuahmen. Der Löffel fühlte sich merkwürdig an in seiner Hand, wie ein Stahlfinger, den er plötzlich benutzen musste. Er kam sich dumm vor, einen Löffel zu halten, und grinste erneut.
    »Was ist so lustig?«, wollte Mattie wissen, die auf ihrem Stuhl herumrutschte.
    »Ich noch nie essen mit Löffel. Es sich fühlt so komisch an in

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