Ich bin dein - Geheime Sehnsucht
habt?«
»Nein.«
Eigentlich hatte ich es auch nicht von ihm erwartet. Ich nahm einen Bissen Omelette und war nicht überrascht, wie köstlich er war. »Bekommen andere Patienten hier im Krankenhaus auch Omelette mit Schinken und Käse zum Frühstück?«
»Es ist mir ziemlich egal, was andere Patienten zum Frühstück bekommen.«
In diesem Moment kam Linda herein, gefolgt von einer Krankenschwester, die schon wieder meinen Blutdruck maß.
»Guten Morgen, Abby«, sagte Linda. »Ich werde ein weiteres CT machen lassen, und wenn das in Ordnung ist, kannst du gehen. Bleibst du bei Nathaniel?«
Ich nickte.
»Gut«, sagte sie. »Und um ehrlich zu sein, je eher ich dich entlasse, desto besser. Mein Küchenpersonal droht damit zu kündigen, falls Nathaniel noch einmal in der Küche auftaucht. Wir sollten deine Entlassung vor dem Mittagessen regeln.«
Das CT war in Ordnung, und ich wurde vor dem Mittagessen entlassen, was Linda davor bewahrte, Ersatz für ihr Küchenpersonal suchen zu müssen.
»Was ist mit dem Taxifahrer passiert?«, fragte ich, während Nathaniel sich durch den Verkehr schlängelte.
»Er hatte ein paar kleine Schrammen. Wurde gestern entlassen. Ich mag keine Taxis. Ich werde dir ein Auto kaufen.«
»Was? Nein.«
Er sah mich streng an, doch dieses Mal war es mir egal. Das hatte mit einer Dom-Wochenend-Geschichte nichts mehr zu tun. Das hier war … na ja, ich wusste es nicht. Es war einfach anders.
Er umfasste das Lenkrad fester. »Was spricht dagegen, dass ich dir ein Auto kaufe?«
Ich schüttelte den Kopf. »Es fühlt sich falsch an.« Ich wollte es ihm nicht erklären. Eigentlich sollte er es verstehen. Ich hielt die Tränen zurück.
»Weinst du?«
»Nein.« Ich schniefte.
»Du weinst. Warum?«
»Ich will nicht, dass du mir ein Auto kaufst.« Konnte er nicht einfach okay sagen und die Sache auf sich beruhen lassen? Ich schloss die Augen. Nein, das konnte er nicht. »Es würde mir das Gefühl geben …«
»Welches Gefühl?«
Ich seufzte. »Ich würde mich schmutzig fühlen, wie eine Nutte.«
Seine Fingerknöchel wurden weiß. »Ist es das, wofür du dich hältst?«
»Nein.« Ich wischte eine Träne weg. »Aber ich bin Bibliothekarin. Du bist … du bist einer der reichsten Männer New Yorks. Wie würde es aussehen?«
»Abigail«, sagte er ruhig. »Du hättest schon viel früher darüber nachdenken sollen, wie bestimmte Dinge aussehen würden. Du trägst tagtäglich mein Halsband.«
Ja, das tat ich, und so manch einer hatte mich deswegen angestarrt. »Das ist etwas anderes.«
»Es ist dasselbe. Ich habe die Verantwortung, für dich zu sorgen.«
»Indem du mir ein Auto kaufst?«
»Indem ich sicherstelle, dass deine Bedürfnisse erfüllt werden.«
Eine Weile lang schwieg er. Aus dem Seitenfenster betrachtete ich die vorbeirauschende Landschaft. Schließlich schloss ich die Augen und gab vor zu schlafen. Warum war er so fest entschlossen, mir ein Auto zu kaufen? Ich wohnte in der Stadt. Ich brauchte kein Auto.
Als wir schließlich sein Anwesen erreichten, kam er um den Wagen herum und öffnete mir die Tür. »Die Unterhaltung ist noch nicht beendet, aber du musst reingehen und dich ausruhen. Wir reden später.«
Er brachte mich ins Wohnzimmer, wo ich mich auf eines der Ledersofas legen sollte. Apollo sprang auf das Sofa und rollte sich zu meinen Füßen zusammen. Wenige Minuten später brachte Nathaniel mir ein Sandwich und Obst.
Im Wohnzimmer stand ein Schreibtisch, und während ich mich auf dem Sofa ausruhte und mich gedankenlos durch die TV-Kanäle zappte, arbeitete Nathaniel. Er hatte zweifellos eine Menge vom Tag zuvor aufzuholen.
Ich döste immer wieder ein. Irgendwann gegen halb vier wachte ich auf. Ich schaute mich um. Nathaniel blickte von seinem Computer auf.
»Fühlst du dich besser?«, fragte er.
Ich war mir nicht sicher, ob er die Sache mit dem Auto oder meine diversen Wehwehchen meinte.
»Ein bisschen«, erwiderte ich und beantwortete damit beide Fragen auf einmal. Dann schluckte ich die Schmerztabletten, die auf dem Tisch neben mir lagen, stand auf und räkelte mich. Ahh. Das fühlte sich gut an.
Nathaniel schaltete den Computer aus.
»Komm mit.« Er streckte mir die Hand entgegen. »Ich will dir den Südteil des Hauses zeigen.«
Den Südteil des Hauses? Ich nahm seine Hand. Sie war warm und beruhigend stark.
Wir gingen durch den Hauptflur und die Eingangshalle in einen Bereich des Hauses, den ich nie zuvor gesehen hatte. Am Ende des Gangs befand sich
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