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Ich bin dein - Geheime Sehnsucht

Ich bin dein - Geheime Sehnsucht

Titel: Ich bin dein - Geheime Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tara Sue Me
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eine Doppeltür.
    Nathaniel ließ meine Hand los, lächelte mich an und drückte die Türen auf.
    Ich rang nach Luft.
    Kein Wunder, dass er seinen Bibliotheksausweis nie benutzt hatte – er konnte die Türen zu diesem Raum öffnen und seinerseits den Menschen von New York etwas bieten. Ich wusste, dass es Menschen gab, die Bibliotheken in ihren Häusern hatten, doch so etwas wie dies hier hatte ich noch nie gesehen. Ja, ich hatte nicht einmal gewusst, dass solche Räume existierten.
    Der Raum war riesig, und die Spätnachmittagssonne fiel durch die Fenster herein, die an einer Wand vom Fußboden bis zur Decke reichten. Doch die anderen Wände … sie waren gesäumt von Regalen voller Bücher. Nichts als Bücher. An einer Wand gab es sogar eine bewegliche Leiter, damit man an die obersten Fächer herankam. Zwei dick gepolsterte Sofas standen in der Nähe dessen, was den Mittelpunkt dieses Raumes bildete und den Ehrenplatz einnahm: ein wunderbarer Flügel.
    »Dies hier soll dein Zimmer sein«, sagte Nathaniel. »Wenn du hier bist, hast du die Freiheit, du selbst zu sein. Deine Gedanken. Deine Wünsche. Sie gehören alle dir. Eine Ausnahme bildet der Flügel. Er gehört mir.«
    Ich wanderte ehrfurchtsvoll durch den Raum, berührte Buchrücken. Es war eine unvergleichliche Sammlung – Erstausgaben, antike Bände –, ich konnte gar nicht so schnell alles in mich aufnehmen. Das satte Holz, die in Leder gebundenen Bücher. Es war einfach zu viel.
    »Abigail?«
    Ich drehte mich zu ihm um.
    »Du weinst«, flüsterte er. »Schon wieder.«
    »Es ist so wunderschön.«
    Er lächelte. »Es gefällt dir?«
    Ich ging auf ihn zu und umarmte ihn. »Danke.«

Kapitel 15
    E s waren zwei lange Tage.
    Nicht, dass ich mich gelangweilt hätte. Mein liebster neuer Zeitvertreib war die Erforschung der Bibliothek, und ich verbrachte Stunden damit, neue Bücher zu entdecken und mich wieder mit alten Freunden vertraut zu machen.
    Nathaniel war rücksichtsvoll. Höflich. Vielleicht ein wenig distanziert. Er sorgte für mein leibliches Wohl und dafür, dass ich mich ausruhte. Gelegentlich kam er sogar zu mir in die Bibliothek, blieb aber nie sehr lange. Irgendwie vermisste ich seine dominante Seite, aber nicht genug, um ihn absichtlich gegen mich aufzubringen. So sehr vermisste ich sie nun auch wieder nicht.
    Das Auto brachte er nicht wieder zur Sprache. Ich dachte daran, was er gesagt hatte, dass er für mein Wohlergehen verantwortlich sei. Dafür sicherzustellen, dass meine Bedürfnisse erfüllt wurden. Genau das tat er an diesem Wochenende. Und sosehr ich auch glauben wollte, dass sein Verhalten im Krankenhaus und die Tatsache, dass er mir die Bibliothek als Freiraum überlassen hatte, romantischer Natur waren – ich wusste es besser. Er tat das, wovon er im Auto gesprochen hatte: sicherstellen, dass meine Bedürfnisse erfüllt wurden. Es war ein Mittel zum Zweck. Er brauchte eine gesunde Sub, und er würde alles in seiner Macht Stehende tun, mich wieder gesund zu machen. Das war unterm Strich alles.
    Aber es wurmte mich ein bisschen, dass er mich nicht berührt hatte. Ich hatte mich das ganze Wochenende lang ausgeruht und fühlte mich sehr gut.
    Und ich hatte Bedürfnisse, die nicht erfüllt wurden.
    Ich stellte das Glas, das ich benutzt hatte, in die Spülmaschine und verließ die Küche. Ich schaute auf meine Armbanduhr – ein Uhr. Das Footballspiel begann erst um drei. Noch viel Zeit.
    Ich ging am Fitnessraum vorbei. Leer. Kein Nathaniel im Wohnzimmer. Ich fragte mich, ob er draußen war oder in seinem Schlafzimmer. Nein, er arbeitete in der Bibliothek. Saß an einem kleinen Schreibtisch in der Ecke.
    Er blickte auf, als ich hereinkam. »Alles in Ordnung? Brauchst du etwas?«
    »Ja. Dich.« Ich zog mir das Shirt über den Kopf.
    Er legte die Papiere hin, in denen er gelesen hatte. »Du musst dich ausruhen.«
    Das klang nicht nach einem direkten Befehl, also sagte ich nichts. Ich knöpfte meine Hose auf und ließ sie nach unten gleiten. Stieg aus ihr heraus. Schließlich war es meine Bibliothek.
    Er schaute mich mit ausdrucksloser Miene an. Was dachte er? Er würde mir nicht sagen, dass ich gehen sollte, oder? Ich langte nach hinten und öffnete meinen BH. Ich glaubte nicht, dass ich damit fertig werden würde, wenn er mir einen Korb gab.
    Was, wenn er mir einen Korb gibt?
    Ich streifte meinen Slip ab und er fiel zu Boden. Es war meine Bibliothek, doch auch er hatte einen freien Willen. Er konnte mir einen Korb geben.
    Nie zuvor

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