Ich bin dein - Geheime Sehnsucht
Hand kehrte zurück. Sie schob mein linkes Bein vom rechten weg und streichelte weiter. Und sie arbeitete sich höher.
Hummer, sagte ich mir. Denk an Hummer.
Hummer. Hummer waren Meeresbewohner mit riesigen Scheren, die mit Gummibändern zusammengebunden werden mussten. Wenn man sie kochte, verfärbten sie sich rot.
Erregt dich der Gedanke, dass du den Hintern versohlt bekommst, bis er rot wird?
Ich verschluckte mich an einem Löffel Fischcremesuppe.
Zum Glück hatte Nathaniel gerade beide Hände sichtbar über dem Tisch. Er klopfte mir auf den Rücken. »Alles in Ordnung?«
»Ja, entschuldige.«
Der Kellner räumte die Schüsseln und Teller ab. Alle am Tisch waren plaudernd und lachend in Gespräche vertieft.
Nathaniel schenkte mir Wein nach und streichelte meinen mit dem Kleid bedeckten Schenkel. »Was liest du außer Lyrik?«
Er wollte über meine Lesegewohnheiten reden? »So ziemlich alles«, sagte ich neugierig, wo das Gespräch hinführen würde. »Klassiker sind meine Lieblinge.«
»›Ein Klassiker‹«, sagte er, »›ist ein Buch, das die Leute loben, aber nicht lesen‹: Mark Twain.«
Mir wurde klar, dass ich in Bedrängnis geriet. Mich mit Liebkosungen zu erregen war eine Sache, mich in einen verbalen Wettstreit zu verwickeln eine andere: insbesondere, wenn es um Literatur ging. Meinen Körper hatte er schon unterworfen. Stand als Nächstes mein Geist auf seiner Agenda? Aber ich dachte an die Bibliothek und wusste, dass ich so gut kontern konnte wie er.
»›Ich habe keine hohe Meinung von einem Mann, der mit den Gefühlen jeder Frau spielt‹«, sage ich. »Jane Austen.«
Er schmunzelte. »›Aber wenn eine junge Dame zur Heldin bestimmt ist, können sie auch vierzig verdorbene Familien in ihrer Umgebung nicht daran hindern.‹« Seine Hand wanderte über mein Kleid weiter nach oben. »Jane Austen.«
»›Die Wahrheit ist seltsamer als die Dichtung‹«, sagte ich. »Mark Twain.«
Er lachte und streichelte meinen Schenkel. »Ich gebe mich geschlagen«, sagte er. »Du hast gewonnen.« Seine Augen wurden ernst. »Aber nur diese Runde.«
Ich fragte mich, wie viele Runden gespielt werden würden.
Unser Hauptgang kam. Und Nathaniel hatte wieder nicht zu viel versprochen: Ich konnte das zarte Filet mit der Gabel zerteilen.
»He, ihr beiden«, sagte Elaina zu Felicia und mir. »Linda und ich schauen morgen auf eine Massage und eine Gesichtsbehandlung im Spa vorbei. Nagelpflege steht auch auf dem Programm. Wir haben für euch ebenfalls einen Termin vereinbart. Betrachtet euch als eingeladen. Kommt ihr mit?«
Felicia blickte zu Jackson hinüber. Er hob ihre Hand an und küsste sie. »Ich habe morgen ohnehin zu tun. Ich wünsch euch viel Spaß.«
»Wie fürsorglich«, sagte Nathaniel und streichelte wieder mein Knie. »Ich nehme an, Todd und ich können uns beim Golf vergnügen. Möchtest du dich den Damen anschließen, Abigail?«
»Sicher«, sagte ich. »Sehr gerne.«
Elaina strahlte mich an.
Ein Wellnesstag klang herrlich. Aber was war mit meinem Halsband? Würde es nicht merkwürdig wirken, wenn ich es im Spa trüge? Nathaniels Hand schob sich zentimeterweise über mein Kleid weiter nach oben. Einige Minuten lang konnte ich keinen vernünftigen Gedanken fassen.
Obwohl Nathaniel sein Treiben unter dem Tisch nur mit Mühe fortsetzen konnte, während wir aßen, blieb ich angespannt. Ich wartete auf der Kante meines Stuhls darauf, was er als Nächstes tun würde.
Genau da wollte er mich wahrscheinlich haben.
Als die Hauptgerichte abgetragen wurden, lehnten wir uns alle zurück und warteten auf das Dessert. Zwei Jungs im Teenageralter kamen zu uns an den Tisch. Sie baten Jackson um ein Autogramm und wollten Fotos machen. Er plauderte eine Weile mit ihnen und verabschiedete sie bis zum Sonntag im Stadium. Wie ich sagte: ein ganz normales Abendessen.
Aber wen wollte ich täuschen? An diesem Abendessen war nichts normal.
Nathaniel füllte mein Weinglas wieder auf. Ich versuchte mich zu erinnern, wie viel ich getrunken hatte. Drei Gläser? Vier? Vier bestimmt nicht.
Seine Hand kehrte zurück. Aber anstatt nach meinem Bein zu greifen, ergriff sie meine Hand und zog sie sanft zwischen seine Beine. An seiner harten Hose spürte ich deutlich seine Erregung. Fast ohne sich zu rühren, schmiegte er sich in meine Handfläche. Keiner am Tisch ahnte etwas.
Auch wenn ich mich beherrschen konnte, brachte mich das Beweisstück seiner Begierde fast aus der Fassung. Ich biss mir auf die Lippen. Wie lange
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