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Ich bin dein - Geheime Sehnsucht

Ich bin dein - Geheime Sehnsucht

Titel: Ich bin dein - Geheime Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tara Sue Me
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und mit diesem Mann reden, Abby. Verstehst du mich? Und du wirst auf zivilisierte Weise mit ihm reden. Du kannst ihm ruhig sagen, dass er dich am Arsch lecken kann, solange du keinen Aufstand machst. Und weißt du, warum? Weil ich die Braut bin und mir von dir nicht meine Hochzeit versauen lasse.«
    Typisch Felicia. Doch tief in meinem Inneren wusste ich, dass sie in einigen Punkten recht hatte.
    »Sag etwas«, forderte sie mich auf.
    »Du hast recht. Ich hätte bleiben und mit ihm reden sollen. Ich hab mich wie ein Feigling benommen. Vermutlich habe ich gedacht, er würde versuchen, mich aufzuhalten.«
    »Nach dem, was du mir erzählt hast, hat er dich von Anfang an auf Abstand gehalten. Ist dir je in den Sinn gekommen, dass du genau das getan hast, was er erwartet hat?«
    »Ein- oder zweimal.«
    Sie legte mir die Hände auf die Schulter. »Ich weiß, du bist wütend auf ihn. Verdammt, ich bin auch wütend auf ihn. Jackson zufolge sind auch Todd und Elaina wütend auf ihn. Aber wenn du ihn willst, musst du mit ihm reden.« Sie schüttelte mich leicht. »Aber sei bereit zuzugeben, dass auch du Fehler gemacht hast.«
    »Das ist viel verlangt.«
    »Ist er es wert?«
    »Früher habe ich das gedacht«, flüsterte ich.
    »Er ist immer noch derselbe, was heißt, dass er es immer noch wert ist.«
    Ich wischte mir eine Träne weg.
    »Aber mach es ihm nicht zu leicht. Er muss seine Fehler eingestehen. Und seine waren meiner Meinung nach viel schlimmer.« Sie lächelte. »Und wir beide wissen, dass allein meine Meinung zählt.«

    Die Tage vor der Party zogen sich ewig hin, vergingen gleichzeitig aber wie im Flug. Eines Tages schaute ich auf den Kalender und war heilfroh, dass mir noch zwei Wochen blieben, bevor ich Nathaniel wiedersah – und plötzlich hatte ich nur noch zwei Stunden, um mich zurechtzumachen.
    Ich trug ein langes silberfarbenes Kleid, das ich bei einem Räumungsverkauf erstanden hatte. Es war längst nicht so hübsch wie das Kleid, das Elaina mir angeboten hatte. Doch das hatte ich abgelehnt. Ich wollte keine Hilfe in Anspruch nehmen. Wollte alles alleine tun. Auf meine Weise.
    Felicia brach am Tag der Party schon früh mit Jackson auf. Das war wohl zu erwarten, denn sie war ja der Ehrengast. Bevor sie gingen, kam Jackson rüber in meine Wohnung und umarmte mich. Ich mochte ihn wirklich. Er sagte nichts, aber sein Verhalten sprach für sich. Er redete nie viel über seinen Cousin. Ich denke, er wusste, wie unangenehm mir das sein würde.
    Ich zitterte am ganzen Körper, als das Taxi mich zu dem Penthouse brachte, in dem die Party stattfand. Ich versuchte mich zu erinnern, wann ich das letzte Mal so nervös gewesen war, mich so elend gefühlt hatte.
    Niemals. Ich war noch nie so nervös gewesen.
    Wer würde zuerst eintreffen – er oder ich? Würde er mich ansprechen oder würde ich den ersten Schritt tun?
    Wie würde er aussehen? Hatte er sich in den letzten Monaten verändert? Würde er mich mit diesen kalten, toten Augen ansehen, die ich in Erinnerung hatte, oder würde in seinem Blick Bedauern stehen?
    Nur für Felicia , betete ich mir auf dem Weg zur Tür immer wieder vor. Ich tat dies nur für Felicia.
    Drinnen wartete Elaina auf mich. Sie nahm mich in die Arme, hielt mich lange fest.
    »Oh, Abby«, sagte sie. »Wir dürfen nie wieder so viel Zeit vergehen lassen, bis wir uns wiedersehen. Versprich es mir.«
    »Ich verspreche es«, sagte ich und meinte es in diesem Moment auch.
    Sie wischte sich die Augen. »Er ist noch nicht da.«
    »Gut. Ich brauche einen Moment.«
    »Komm und sag Linda Guten Tag.«
    Linda war den Tränen nahe, als ich sie fand. »Abby, danke, dass du gekommen bist.«
    »Ich wollte es mir nicht entgehen lassen.« Ich erwiderte ihre feste Umarmung.
    Als ich mich gefasst hatte, sah ich mich im Raum um. Die weißen Wände wirkten im weichen Kerzenlicht cremig. Ein Büfett mit Vorspeisen zog sich gleich neben der Bar an der Wand entlang, und der DJ stand in einer Ecke und legte Musik auf. Es gab einen Tanzboden und mehrere drapierte Tische und Stühle.
    »Es ist sehr schön hier«, sagte ich.
    »Ich könnte mir keinen besseren Ort vorstellen, um Felicia in die Familie aufzunehmen.« Linda lachte leise. »Jackson zählt die Tage bis Juni.«
    »Felicia auch.«
    Um uns herum war ein leises, unentwegtes Stimmengewirr zu hören, wie das sanfte Summen von Bienen. Der Saal füllte sich allmählich. Das Gedränge war irgendwie beruhigend. Mein Blick wanderte hierhin und dorthin und blieb dann

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