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Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Titel: Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Berkeley
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und die Couch in bläuliches, schummriges Hell. Tom war nicht da. Sam vermutete ihn irgendwo im rückwärtigen Teil des Raums. Er versuchte, zwischen dem bunten Treiben etwas zu erkennen, aber die Wände waren dick wie Panzerglas. Sam atmete ein und lauschte auf das gleichmäßige Pumpen.
    »Hallo, Trent«, sagte Sam mit einem Blick auf die Pistole. Seine Rückversicherung.
    »Bist du gekommen, um mich aufzuhalten, Sam?«
    Er musste direkt hinter dem Aquarium sitzen, so nah erschien Sam seine Stimme.
    »Ich komme Amelias wegen «, sagte Sam. »Nicht deinetwegen.«
    Trent lachte. Und Sam überlegte fieberhaft, welchen Trumpf Trent in der Hand halten könnte. Ihm war klar, dass es nicht reichen würde, mit der Pistole in der Hand vor ihm zu stehen. Trent würde nicht aufgeben. Entweder er wollte, dass er von Sam erschossen wurde, oder er hatte einen Plan. Und Sam war überzeugt, dass sein eigener Tod nicht auf Trents Wunschliste stand. Aber hatte er eine Wahl? Langsam lief Sam um das Aquarium herum. Der Oktopus lag unter einem Stein, und seine Ringe leuchteten blau und gelb. Er war wütend. Wie Sam.
    »Du hattest mich gefragt, wie du vom Zauber des Lebens schreiben kannst, Trent.«
    Sam hatte das Aquarium beinahe umrundet. Es fehlte nicht mehr viel.
    »Ich denke«, fuhr Sam fort, »das kannst du nicht. Du hast kein Recht dazu.«
    »Ich weiß«, sagte Trent und schaltete seine Schreibtischlampe ein.
    Als er plötzlich vor seinem Widersacher stand, stockte ihm der Atem. Trent saß auf einem Stuhl an seinem Schreibtisch, neben sich ein Glas Wein. Wie an einem ganz normalen Freitagabend. Wenn die Spritze neben dem Weinglas nicht wäre und die Pistole in seiner Hand. Und die Liege hinter ihm, auf der Amelia lag. Ihre Haare bildeten einen braunen Teppich auf dem schwarzen Leder. Sie regte sich nicht. In ihrem Mund steckte ein Schlauch und pumpte Sauerstoff in ihre nicht funktionierenden Lungen. Trent lächelte.
    »Wie hast du mich gefunden?«, fragte er.
    Was wäre, wenn er einfach abdrückte, fragte sich Sam. Aber er wusste, dass er das nicht konnte. Er hatte es noch nie gekonnt. Sollte Bennett recht behalten? Wäre das SWAT-Team die bessere Lösung gewesen?
    »Das Seminar«, sagte Sam.
    »Natürlich«, sagte Trent.
    Vielleicht hatte er Sam auch unter diesem Aspekt ausgewählt? Weil Trent wusste, dass er ihn nicht erschießen konnte, selbst wenn ihm klar wurde, dass es die bessere Option war?
    »Ich habe auch eine Frage an dich, Trent.«
    »Stell deine Frage, Sam. Wenn du sie selbst nicht beantworten kannst, muss es eine gute sein.«
    »Warum?«
    Tom alias Trent nahm einen Schluck Weißwein so beiläufig, als erzählte er seinen Enkelkindern eine lauschige Geschichte vor dem prasselnden Kaminfeuer. Sam konnte den Blick nicht von Amelias Augen lassen, die stumm um Hilfe schrien.
    »Hinter dem Haus hatte mein Vater eine Regentonne aufgebaut. Jeden Sonntag nahm er uns in der Garage hinter einem Vorhang die Beichte ab. Mir und meinem Bruder.«
    Sam schluckte. Hinter jedem Serienmörder steckte am Ende eine traurige Geschichte, auch wenn wir nur die Grausamkeit der Taten sehen.
    »Als ich vier Jahre alt war«, fuhr Trent fort, »drückte er mich das erste Mal in die Tonne. Weil ich mit einem Stift einen Fleck auf seinem Sessel hinterlassen hatte. Für einen Fleck gab es zehn Sekunden. Je älter ich wurde, desto schlimmer wurde es.«
    Sam wusste, dass Tom die Wahrheit sagte. Bettys Tod war der Auslöser gewesen, aber Toms Konflikt lag viel tiefer.
    »Was willst du jetzt machen, Sam?«, fragte Trent.
    Noch vor einem Jahr hätte ich dich einfach erschossen, dachte Sam. Aber jetzt war es auf einmal eine gute Frage. Und wenn Trent zuerst schoss? Sam glaubte nicht, dass er ihn töten wollte. Bei Amelia sah das allerdings anders aus. Was war sein Plan? Was sagte ihm das Profil? Irgendwo in seinen Aufzeichnungen lag die Lösung zu ihrer Pattsituation. Es war nur die Frage, wer von ihnen beiden schneller darauf kommen würde.
    »Du wirst deine Pistole runternehmen und sie ganz langsam zu mir herüberschieben«, sagte Sam.
    Trent lachte erneut: »Glaubst du das wirklich, Sam?«
    »Nein«, gab Sam zu.
    Trent stand auf. Ohne den Blick und die Pistole von Sam abzuwenden, ging er hinüber zu der Liege und streichelte Amelias Haar.
    »Ist sie nicht wunderschön?«, fragte Trent.
    »Du wirst Betty nicht umbringen«, sagte Sam. Seine einzige Chance lag darin, Trent an die einzige Liebe seines Lebens zu erinnern.
    »Du hast recht«, sagte Tom.

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