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Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Titel: Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Berkeley
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nennt uns seinen Auslöser«, sagte Sam. »Er beschreibt ihn nicht näher, aber er nennt ein Ereignis. Die meisten Laien nehmen an, wie es auch in der Trivialliteratur zumeist kolportiert wird, dass die Entwicklung zum Serienmörder eine lineare ist, die in der Kindheit beginnt. Die bei gewalttätigen und trinkenden Eltern beginnt und über das Töten von Tieren schließlich unausweichlich beim Ermorden von Menschen endet.«
    »Halten Sie mir keinen Vortrag, Sam!«, ärgerte sich Marin. Sam ahnte, worauf das hinauslief. Und er konnte es ihm nicht mal verdenken, dass er sich an die Statistik klammern würde. Aber er hatte leicht reden, schließlich war es nicht Marin gewesen, der den Brief bekommen hatte. »Ihre Analyse wird ja immer abenteuerlicher! Auf wie viel Prozent der Serienmörder trifft Ihre Analyse denn jetzt noch zu? Ein organisierter Täter, was er ja zwangsläufig sein muss, wenn er uns seit Jahren durch die Lappen geht, und noch dazu ein reflektierter und einer mit einem späten Auslöser im Erwachsenenalter? Der ihm auch noch selbst bewusst ist? Wissen Sie, wonach sich das anhört, Sam?«
    »Ich weiß, Michael«, sagte Sam frustriert. »Nach einer sehr, sehr kleinen Wahrscheinlichkeit.«
    Marin war jetzt in Rage: »Und haben Sie eine Ahnung, wie groß die Stapel auf den Schreibtischen meiner Teams sind? Haben Sie eine Ahnung, was hier eigentlich läuft?«
    Nein, natürlich nicht. Ich habe die Büros der NCAVC seit über einem Jahr nicht mehr betreten. Und genau hier liegt vermutlich auch das Problem: Ich bin einfach nicht mehr Teil des Teams. Und für Marin, dessen Politikergehirn ausschließlich verfeindete Lager kannte beim täglichen Kampf um die Vorherrschaft, war er nun der Feind, da er nicht mehr dazugehörte.
    Marin las weiter vor: »›Wahrscheinlicher ist, dass ich möchte, dass die Gesellschaft eine faire Chance bekommt. Eine faire Chance, gegen das vorzugehen, was aus mir geworden ist.‹«
    Du bist gerade dabei, die Chance zu verspielen, Michael Marin, dachte Sam. Wenn ich recht habe und das Unmögliche doch möglich ist. Dass wir es mit einem organisierten Serienmörder zu tun haben, der zwölf Frauen getötet hat. Und der mir sein Tagebuch schickt, nach dessen Lektüre wir alles über ihn wissen werden, ihn möglicherweise sogar verstehen werden, aber ihn dennoch nicht schnappen können? Was dann, Marin? Sam nahm ihm den Brief wieder ab, schnappte sich seine Tasche und ließ ihn allein. Im Türrahmen drehte er sich noch einmal um: »Ich habe eine letzte Frage, Michael.«
    Marin hielt die Hand vor den Telefonhörer, den er abgehoben hatte, kaum dass Sam aufgestanden war. Er konnte sich einen genervten Blick nicht verkneifen.
    »Wenn unser Briefschreiber kein Mörder ist … Was für ein Trittbrettfahrer würde uns vorgaukeln, ein besonders unwahrscheinlicher Fall zu sein?«
    Er schloss die Tür, ohne Marins Antwort abzuwarten. Sein Besuch bei seinem Exboss war eine Art Versicherungspolice für ihn, dass er es zumindest versucht hatte. Er hatte nicht angenommen, dass Marin aufgrund eines Briefs alle Hebel beim FBI in Bewegung setzen würde. Zumal wenn es um die Nervensäge Sam Burke ging. Als er an Marins Sekretärin vorbeilief, murmelte er zu sich selbst die Antwort auf seine rhetorische Frage: »Ein Trittbrettfahrer würde niemals vorgeben, eine solch komplizierte Persönlichkeit zu sein. Weil es überhaupt keinen Sinn ergibt. Es sei denn, es ist die Wahrheit.«
    —
    Noch im Fahrstuhl klingelte Sams Handy. Das Display zeigte eine Nummer aus Quantico. Hatte es sich Marin anders überlegt? Er ging ran.
    »Hey, Sam, die Spatzen pfeifen von den Dächern, dass du im Land bist!«
    Bennett Steele. Sein ehemaliger Stellvertreter und sein Nachfolger. Ein großer schwarzer Mann, der in seiner Jugend ein recht passabler Verteidiger im Footballteam seiner Highschool gewesen war. Und ein Freund, wenn es das beim FBI überhaupt gab.
    »Mal wieder Lust auf die besten Mac’n Cheese der Stadt?« Er lachte sein tiefes, grollendes Lachen. Sam grinste. Der Makkaroniauflauf in der FBI -Kantine war bekanntermaßen der schlechteste Fraß in ganz Virginia. Aber natürlich würde er sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, wenn Bennett eine halbe Stunde erübrigen konnte.
    Sam setzte sich mit einem großen Teller Salat an ihren alten Tisch. Hinterste Ecke am Fenster. Einige der Beamten nickten, als er an ihnen vorbeiging, andere warfen verstohlene Blicke in seine Richtung. Zumindest haben mich nicht alle

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