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Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Titel: Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Berkeley
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der …«
    Klara öffnete die Tür und räusperte sich. Drei Augenpaare drehten sich zur Tür. Der uralte Thibault Stein trug wie immer einen grauen Anzug, seinen Gehstock hatte er quer über den Tisch gelegt. Adrian von Bingen saß in seiner weißen Kochjacke neben Pia auf der Bank.
    »Entschuldige die Verspätung, Pia«, sagte Klara und setzte sich auf den Stuhl neben den Anwalt. »Ich wusste nicht, dass die Nationalversammlung einberufen wurde.«
    »Miss Swell, wie schön, Sie zu sehen«, sagte Thibault, und Klara wusste, dass er es ehrlich meinte. Er hatte sie mehr als einmal vor Gericht rausgepaukt und es im letzten Jahr sogar geschafft, dass ihre Bewährungsauflagen gelockert wurden. Mit einer krachenden Niederlage für den Staat New York. Auch Adrian und Pia begrüßten sie herzlich. Aber das heikle Thema, das die drei vor ihrer Ankunft diskutiert hatten, schien vom Tisch, kaum dass Klara den Raum betreten hatte. Sie kam sich vor wie ein Eindringling. Aber Pia hatte schließlich den Termin mit ihr verabredet. Es folgten fünf Minuten angespannte Ablenkungsdiskussion über das Restaurant und den neuesten Stadtteilklatsch, doch das wurde Klara schnell zu bunt.
    »Sagt mal, wieso habt ihr mich eigentlich herbestellt?«, fragte sie, an Pia gerichtet. Die Anwältin schaute auf Adrian. Auch Stein starrte gespannt zu ihm herüber. Irgendetwas war hier definitiv im Busch, bemerkte Klara und beschloss, einfach abzuwarten. Einige Sekunden vergingen, in denen das Surren der Klimaanlage das einzig hörbare Geräusch war. Dann seufzte Adrian und sagte: »Also gut.« Er nahm einen Stift aus seiner Kochjacke und unterzeichnete ein Papier, das vor ihm auf dem Tisch lag. Leider war für Klara nicht zu erkennen, um was es sich handelte, da nur die Seite mit der Unterschrift offen lag und Stein schnell alles zusammenschob und in seiner Aktentasche verstaute. Pia lächelte.
    »Hab ich irgendetwas nicht mitbekommen?«, fragte Klara nun leicht angesäuert ob der Geheimniskrämerei.
    »Ganz und gar nicht, Miss Swell«, antwortete Thibault Stein. »Es handelte sich nur noch um einige finanzielle Aspekte, die aber nun geklärt werden konnten. Adrian, wollen Sie?«
    »Natürlich«, setzte Adrian an. Er sah nicht glücklich aus. »Klara, ich habe soeben eine Stiftung gegründet.«
    »Eine Stiftung? Was denn für eine Stiftung?« Pia redete seit Wochen von nichts anderem, aber Klara wollte sie vor Adrian nicht unnötig brüskieren. Vielleicht wollte er nicht, dass sie andere in seine Pläne einweihte.
    »Weißt du, ich trage die Idee schon seit dem letzten Jahr mit mir herum. Seit wir Jessica endlich beerdigen konnten. Auch dank deiner Hilfe.«
    Klara rutschte unruhig auf dem Stuhl herum. Worauf sollte das hinauslaufen? Mit Lob oder Dank hatte sie noch nie gut umgehen können.
    »Die Lost Souls Foundation soll sich um die Aufklärung nicht entdeckter Mordserien bemühen. Damit Schicksale wie Jessicas nicht unter den Aktenbergen von Kleinstadtsheriffs begraben werden.«
    Ich verstehe ihn, dachte Klara. Er will damit an Jessica erinnern und trotzdem gleichzeitig mit ihr abschließen. Auf seine Art. Stiftung der verlorenen Seelen. Sie fand die Idee richtig gut.
    »Und wir möchten …«, fiel ihm Pia ins Wort, die vermutlich ahnte, dass Klara immer noch keine Ahnung hatte, warum sie eigentlich hier war. »… dass du die leitende Ermittlerin der Lost Souls Foundation wirst.«
    Klara hob die Augenbrauen und starrte Pia an: »Ihr bietet mir einen Job an?«
    Adrian nickte: »Zu deinen alten Bezügen beim FBI .«
    Klara dachte an ihre Abmachung mit Sam. Nie wieder Serienmörder. Nie wieder Gewalt und Gefahr für Leib und Leben. Der clevere alte Mann schien ihre Gedanken gelesen zu haben: »Und, Miss Swell, nach unserer Satzung darf die Stiftung nicht selbst ermitteln. Wir versuchen nur, Mordserien aufzudecken, und überlassen die Jagd auf den Täter ausnahmslos den Behörden.«
    Klara war sich nicht sicher, ob Sam das ähnlich optimistisch sehen würde.
    »Und das Kapital dafür? Hast du das von deiner Familie?«, fragte sie Adrian. Der Adelsspross schüttelte den Kopf.
    »Das Geld kommt von einem anonymen Spender, der nicht genannt werden möchte. Thibault hat die Verträge geprüft, und sie sind in Ordnung, wenn man nicht das Haar in der Suppe finden möchte.«
    Und warum ist Adrian dann so wenig euphorisch? Klara witterte einen Haken. Bei einer solchen Summe, die zwangsläufig notwendig wäre, um eine private Investigativeinheit

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