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Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Titel: Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Berkeley
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im Kurs stand. Die sich kleidete, wie ihre Kultur es vorgab, aber dabei so stilvoll mit Farben und Stoffen spielte, dass sie auch auf das Cover der Vogue passen würde.
    »Sie ist nicht gut, Sam, sie ist phänomenal.«
    »Und können Sie ein Geheimnis bewahren?«, fragte Sam die junge Frau. Sie nickte nicht. Und vermittelte ihm dadurch, dass es überflüssig war, ihr diese Frage zu stellen. Stattdessen schaute sie ihn einfach neugierig an. Sie ist wirklich phänomenal, dachte Sam und erzählte den beiden, weswegen er um ein Treffen mit Michael Marin gebeten hatte. Am Ende des Gesprächs legte Sam die Plastikhülle mit dem Brief auf den Tisch der FBI -Kantine und ließ die beiden Agents lesen. Danach starrten sie ihn an. Und Sam starrte zurück.

Kapitel 6
    Brooklyn, New York
    Mittwoch, 13.   Juni
    Klara Swell schlüpfte in eine Jeans und zog ein blaues Tanktop aus dem Schrank. Auf dem Weg zur Tür versuchte sie, im Gehen ihre Bikerboots anzuziehen, was beinah zu einem Sturz geführt hätte. Viel zu spät rannte sie mit nassen Haaren die kurze Treppe zur Straße hinunter. Zum Glück lag Adrians Restaurant keine vier Häuserblocks von ihrem neuen Haus entfernt, sodass sie den Boss stehen lassen konnte. Sie versuchte, etwas Zeit durch langsames Joggen aufzuholen, aber die Mittagssonne erdrückte ihren guten Willen im Keim. Dann kam sie eben zu spät zu dem Treffen mit Pia. Überhaupt wusste sie bis jetzt nicht, warum Pia sich mit ihr treffen wollte. Es sah ihr gar nicht ähnlich, aber seit einigen Wochen machte Pia aus allem ein großes Geheimnis.
    Fünfzehn Minuten später, und damit zehn Minuten nach der verabredeten Zeit, erreichte sie die Straße, in der das Traiff lag. Es würde noch geschlossen haben, das Mittagsgeschäft lohne sich nicht, sagte Adrian. Klara wusste von Pia, dass sich das Restaurant weder morgens noch mittags, noch abends rechnete, weil es einfach zu klein war. Es war eine betriebswirtschaftliche Fata Morgana, die nur auf den alleroberflächlichsten Blick schwarze Zahlen schrieb. Ob Adrian Ärger mit Schutzgeld hatte? Klara hatte läuten hören, dass sich einige der halbstarken Latinobanden aus Dumbo in letzter Zeit aufspielten. Noch während sie den Sinn des Treffens hinterfragte, bemerkte sie ein vertrautes Geräusch. Den leise und majestätisch grummelnden Motor eines Rolls-Royce Phantom IV . Das konnte nur eines bedeuten: Stein war auch da. Niemand fuhr heutzutage noch ein solches Auto, geschweige denn damit nach Brooklyn. Und tatsächlich stand Steins chromglänzender Anachronismus mit laufendem Motor vor dem Lokal, sein Chauffeur war über der aktuellen Ausgabe des New Yorker eingenickt. Die Tür vom Traiff war nur angelehnt. Instinktiv hielt Klara einen Moment inne und lauschte, sie konnte die Einbrecherin selbst bei ihren Freunden nicht ablegen. Über dem verheißungsvollen Gebläse der Klimaanlage hörte sie schon die Stimme des alten Anwalts.
    »Also, wenn ihr mich fragt, ist der Vertrag in Ordnung. Geld stinkt nur in den seltensten Fällen. Und die Erklärung ist plausibel. Außerdem rettet ihr damit auch das Restaurant. Mir schwebt da so etwas wie eine Lieferantenbeziehung und Bürountermiete vor …«
    Was für ein Vertrag?, fragte sich Klara. Und welches Geld? Wollte Adrian das Restaurant etwa verkaufen? Dann kämen harte Zeiten auf Pia und ihren Koch zu. Klara kannte das Gefühl, einen Lebenstraum endgültig beerdigt zu haben. Wenn man nicht mehr tun konnte, worin man gut war, konnte man ebenso gut gleich ganz aufhören.
    »Und wenn ich Folgendes zu bedenken geben darf«, wandte eine vertraute Frauenstimme ein, »wenn wir das Geld nicht nehmen, sind wir in weniger als drei Monaten pleite.«
    Pia Lindt. Adrians Freundin, die gleichzeitig Steins Assistentin war. Eine groß gewachsene, blonde Anwältin, die ihren Chef um einen Kopf überragte und ihn zumindest optisch in jeder Hinsicht ausstach, auch wenn sie sich bei Klara ständig darüber beschwerte, dass es mit der Kleidergröße 40 langsam eng wurde. Dass sie trotz dieser vermeintlich positiven Attribute den heiß begehrten Job bei einem der bekanntesten Strafverteidiger des Landes bekommen hatte, sprach für ihre überdurchschnittlichen Fähigkeiten als Anwältin, denn Stein war für weibliche Reize nicht empfänglich. Zwanzig Jahre zu alt und fünf Jahre zu weise, sagte er immer.
    »Vertrauen Sie uns beiden, und nehmen Sie an, Adrian. Nicht in Hyannis Port zu ermitteln ist kein allzu großer Preis für Ihre Zukunft. Und die

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