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Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Titel: Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Berkeley
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Bröckchen. In Mexiko war Drogen kaufen kein Problem, die Polizei kontrollierte nur alibimäßig und nur in unmittelbarer Nähe zur Grenze, wegen der DEA. Sie legte mir den Zeigefinger auf die Lippen und verriet mir nicht, was es war. An diesem Abend zelteten wir am Ufer eines kleinen Sees mitten im Wald. Die Vögel zwitscherten in den Wipfeln, und das Obst, das wir am Straßenrand gekauft hatten, schmeckte köstlich zu den Teigfladen aus dem Supermarkt. Nach dem Essen zog Betty die Pfeife aus ihrer Jacke. Sie grinste, als sie eines der Bröckchen in den Kopf legte und es anzündete. Sie nahm den tiefsten Zug, den ich jemals gesehen hatte. Dann hielt sie mir das Teufelszeug hin. Ich konnte nicht ablehnen. Ich schaffte es einfach nicht, ihr etwas abzuschlagen. Sie hatte mir beschrieben, was sie danach mit mir machen würde, und gesagt, dass sie es sich so für mich wünschte, dass ich es auch erlebe. Es sollte sich herausstellen, dass sie nicht gelogen hatte, was den Sex auf Crack anging. Aber die Droge war eben eine Droge, und unsere Körper oder unsere Psyche wollten immer mehr. Von diesem Tag an wurde die Pfeife ein tägliches Ritual. Das Ziel Cancún löste sich in einem wohlgefälligen Rausch aus Drogen, Bequemlichkeit und Sex auf. Wir blieben einfach in unserem Zelt am See, fuhren nur in die Stadt, um Nachschub zu holen. Tequila, Essen und Crack. Am vierten Tag trieben wir es im See, weil Betty etwas Neues ausprobieren wollte. Sie lag in dem weichen Matsch, während ich zustieß und das Crack mir die Sinne aufbohrte. Später lachten wir sehr darüber, wie wildromantisch wir uns anstellten. Am nächsten Mittag zog mich Betty von unserem Lagerfeuer noch einmal ans Ufer. »Ich will, dass du mich runterdrückst«, sagte sie. Ich schüttelte den Kopf. »Ich will, dass du mich dabei unter Wasser drückst, bis ich komme«, sagte sie und versprach mir den besten Orgasmus, den ich je erlebt hätte. »Besser als das?«, fragte ich mit Blick auf die Pfeife. Sie zog sich aus und mich ins Wasser. Sie strampelte, während sie kam, und schlug um sich, aber ich hielt mein Versprechen. Als sie auftauchte, stand ihr das Glück noch ins Gesicht geschrieben. Und sie schlang ihren Körper um mich. Das hatte sie noch niemals gemacht.
    Zwei Wochen später fuhren wir zum letzten Mal die Vorräte auffüllen. Wir hatten kein Geld mehr, ich war nicht einmal sicher, dass der mickrige Rest für den Sprit nach Hause reichen würde. Als wir in der Nacht an unserem See saßen und unsere letzte Crackpfeife teilten, sagte Betty, dass sie nach unserem Urlaub nach Texas gehen würde. Die Droge verhinderte, dass ich verstand, was das bedeutete. Ich lachte und forderte einen letzten Akt von ihr. Sie grinste, weil sie dachte, ich hätte ihre Entscheidung verstanden, oder weil ich einfach so geil auf sie war. Ich trug sie zum Ufer und legte sie ins Wasser. Ich begann ganz langsam und wurde dann immer schneller. Dann drückte ich sie unter Wasser, wie sie es mochte. Das Crack rauschte durch meine Adern. Und ich sah, wie sie zuckte und um sich schlug, wie schon einige Male zuvor. Und erkannte plötzlich, dass Texas bedeutete, dass sie mich verlassen würde. Und sah, wie sie kam. Und drückte sie tiefer in den Schlamm, tiefer ins Wasser, weiter in den See. Ihre Glieder zuckten noch immer, wehrten sich jetzt im Todeskampf. Aber ich konnte nicht aufhören. Und das Crack ließ mich glauben, alles wäre noch in Ordnung. Gasbläschen blubberten aus ihren Lungen. Ich schob sie tiefer, bis mein eigener Kopf unter Wasser tauchte. Ich konnte nicht mehr atmen und schaute ihr in die Augen. Sie erkannte mich. Wir erkannten uns. Und ihre Augen weiteten sich und traten aus ihren Höhlen. Und immer noch stieß ich zu. Meine Backen blähten sich. Ein letztes Mal mit Betty. Und sie kam ein zweites Mal, ein noch stärkerer Höhepunkt als jemals zuvor. Ihr Körper zuckte einen letzten Tanz. Dann lag sie still. Keine Luft. Alles in mir explodierte. Wie noch nie. Und mein Kopf schoss aus dem See und saugte gierig nach Leben. Etwas Krasseres konnte man nicht spüren. Der ultimative Kick. Und es war nicht das Crack. Ich griff nach Betty, bekam ein Bein zu fassen, es hing schlaff in meiner Hand. Dies war keine Chemie. Dies war die Droge 
 des Teufels: der Tod.
    Ahnst du, worauf das alles hinausläuft, Sam? Das nächste Mal erzähle ich dir von Charlene.
    Tom
    —
    Nachdenklich nahm Tom das Blatt aus dem Drucker und steckte es erst in einen einfachen Umschlag und diesen in

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