Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)
zu uns«, sagte Thibault. »Offenbar gibt es ein Problem.«
»Mit dem Restaurant?«, fragte Pia, setzte sich neben ihn auf den freien Stuhl und berührte ihn sanft an der Hand.
»Nein«, sagte Adrian und schob ihre Hand zurück, wo sie hingehörte. »Nicht mit dem Restaurant. Mit der Stiftung. Klara hat herausgefunden, dass Enrigo Hernandez …«
»Moment«, unterbrach ihn der Anwalt. »Eines nach dem anderen, wenn ich bitten darf.«
»Also gut. Ich hatte doch den Namen und die Lizenznummer des Fahrers von der Limousine aufgeschrieben, der mich entführt hat.«
»Was heißt hier entführt, Adrian? Die Leute von der Soulmate LLP sind jetzt unsere Geschäftspartner.« Pia hatte von Anfang an versucht, seine Bedenken zu zerstreuen, ebenso wie Stein. Und sie hätten es auch beinah geschafft.
»Okay«, räumte Adrian ein. »Also der Fahrer, den meine neuen Geschäftspartner geschickt haben und dessen Namen ich mir notiert hatte. Sein Name war Enrigo Hernandez, und ich habe Klara gebeten, sich zumindest einmal bei ihren Freunden vom NYPD nach ihm zu erkundigen. Nur um sicherzugehen.«
»Und nun hast du herausgefunden, dass er ein Mafioso ist?«, fragte Pia lachend.
»Wenn es nur das wäre«, sagte Adrian und spürte einen Kloß im Hals.
»Adrian, wir haben uns die Soulmate LLP genauestens angesehen und auch ein paar Wirtschaftsprüfer aus Washington befragt, wo sie gemeldet ist, und es ist alles in Ordnung«, versprach Pia. »Wirklich. Etwas geheimniskrämerisch vielleicht, wenn man das Haar in der Suppe finden will …«
»Mit den Firmen mag ja alles in Ordnung sein, Pia. Was man von Enrigo Hernandez nicht wirklich behaupten kann.«
»Was ist passiert, Adrian?«, fragte der Anwalt, der im Gegensatz zu seiner so sensiblen Partnerin zu spüren schien, dass er nicht mit einer bloßen Verschwörungstheorie im Gepäck gekommen war. »Was hat Klara herausgefunden?«
»Enrigo Hernandez ist tot, Thibault. Er wurde in seiner Wohnung ermordet. Genauer gesagt, wurden seine Halsschlagadern aufgeschlitzt. Und zwar jede einzeln.«
»Oh mein Gott«, sagte Pia und schlug die Hände vor das Gesicht.
Der Anwalt schüttelte den Kopf: »Das ist wirklich ein großer Zufall. Ausgerechnet Ihr Fahrer. Allerdings finde ich, dass die martialische Methode tatsächlich eher wie eine Mafiamethode anmutet. Die Halsschlagadern einzeln aufgeschnitten, wo hat man denn so was schon einmal gehört?«
»Aber«, fragte Adrian fast flüsternd, »was, wenn nicht? Was, wenn das doch etwas mit uns zu tun hat?«
»Dann müssen wir das herausfinden«, sagte Pia entschlossen.
»Ich wäre da nicht so voreilig, meine Liebe«, sagte der Anwalt. »Haben Sie den Paragraphen vergessen, nach dem wir weder in Hyannis Port noch die Eigentümer der Soulmate ermitteln dürfen?«
»Bei einer Konventionalstrafe und unter Androhung eines Insolvenzverfahrens gegen die Stiftung, ich erinnere mich dunkel«, seufzte Pia.
»Aber wir können doch auch nicht einfach so tun, als wäre nichts passiert«, meinte Adrian. Er hatte sich das überlegt, bevor er sich entschlossen hatte, Stein und Pia einzuweihen. Er musste einfach wissen, mit wem er es zu tun hatte. Koste es, was es wolle.
Stein stemmte sich mit seinem Stock aus dem Schreibtischsessel. Er lief um seinen Tisch herum und dann im Kreis durch seine Bibliothek, wie er es häufig tat, wenn er sich konzentrieren musste. Sie vermutete, dass er sich vorkam wie bei einer Zeugenbefragung oder einem Abschlussplädoyer vor Gericht. Adrian und Pia warteten. Sie vertrauten darauf, dass der alte Fuchs wissen würde, was zu tun war. Nach einer Weile blieb er vor ihnen stehen, stützte sich auf den Silberknauf seines Stocks und sagte: »Nein, das können wir nicht. Wir müssen dem nachgehen, auch wenn es gefährlich werden könnte. Hat Klara noch irgendetwas herausgefunden?«
Adrian zog einen Zettel aus der Hosentasche. Es war eine ausgedruckte E -Mail von Klara, die zu Sam nach Boston gefahren war, um einige private Dinge in Ordnung zu bringen, und die hatte durchblicken lassen, dass sie möglicherweise ein erstes Stiftungsprojekt an der Hand hatte. Zwar noch nichts Konkretes, aber immerhin einen ersten Ansatz. »Klara hat ein paar Fotos von Hernandez’ Terminkalender gemacht.«
Pia nahm ihm den Zettel aus der Hand: »Seine Fahrten in der Woche von Adrians Entführung.«
Adrian bemerkte, dass sie doch wieder das Wort benutzte. Entführung. Er ahnte, dass Pia innerlich bei Weitem nicht so überzeugt von ihrer Meinung
Weitere Kostenlose Bücher