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Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Titel: Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Berkeley
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natürlich trotzdem mindestens zwölf Millionen kosten würde – trotz der Immobilienkrise. Adrian griff zum Telefon und wählte die Nummer der Kanzleizentrale, er wusste, dass zumindest Pia da war. Eine Anrufbeantworterstimme riet ihm, in der Leitung zu bleiben. Danach ertönte blechern die Melodie von »Santa Claus is coming to town«, was angesichts des Schweißfilms auf seiner Haut wenig Sinn machte. Nach einiger Minute gab er auf und versuchte es zum vierten Mal an der Haustür.
    Eine Minute später ertönte der erlösende Summer der Schließanlage, und Adrian drückte auf. Bereits im Hausflur erkannte er seinen Fehler: Im Türrahmen der Kanzlei stand Thibault Godfrey Stein, und nur seine überaus gutmütige Art verhinderte, dass die Verstimmung an seinem Mienenspiel abzulesen war.
    »Thibault«, sagte Adrian, während er die letzten Stufen nahm. »Wann ändern Sie endlich Ihre Warteschleifenmusik?« Flucht nach vorne war das Einzige, was ihm in dieser Situation einfiel.
    Der alte Mann drehte sich wortlos um, sein Stock tockte bei jedem Schritt auf den auf Hochglanz polierten Parkettboden.
    »Warum sollte ich? Weihnachten ist doch eine großartige Zeit!«, antwortete Stein auf dem Weg durch den großzügigen Empfangsraum, an dessen Wänden Landschaften in Öl hingen. »Und außerdem glaube ich kaum, dass mich jemand wegen der Musik in meiner Warteschleife engagiert. Und wenn die telefonsüchtigen Sekretärinnen meiner Klienten genervt auflegen, ist das auch alles andere als ein Fehler.«
    Thibault Stein, der wandelnde Anachronismus, hatte sein Büro erreicht. Es sah aus wie eine Bibliothek, mit hohen Bücherregalen und Wartesesseln mit Polo- und -Segelmagazinen. Sportarten, die Stein sicher nicht mehr ausübte und nach Adrians Kenntnis auch niemals ausgeübt hatte. Es gab sogar noch kristallene Aschenbecher für Gäste auf seinem Schreibtisch. Das Büro sah aus, als wäre es in den Siebzigerjahren stehen geblieben. Nur die Bar mit Bourbon und Scotch für J.R. Ewings Mittagsdrink fehlte. Adrian lehnte sich an den dicken Türstock.
    »Ist Pia nicht da?«, fragte er, während sich Stein in seinen mit grünem Leder bespannten Schreibtischstuhl fallen ließ.
    »Mein lieber junger Freund«, sagte Thibault etwas versöhnlicher, da er wieder sitzen durfte. »Wenn Sie Ihre kleinen grauen Zellen nur etwas intensiver bemüht hätten, wäre Ihnen klar, dass sie telefoniert, wenn Sie die Warteschleife zu hören bekommen.«
    Er hatte natürlich nicht ganz unrecht, dachte Adrian. Andererseits hatte jeder zweitklassige Verteidiger am Amtsgericht eine Sekretärin. Und beschränkte sich nicht auf eine Assistentin, die als Juristin mit Prädikat in alle seine Fälle eingebunden war und in aller Regel mehr zu tun hatte als Stein selbst.
    »Wie ich Ihrem Schweigen entnehme, sind Sie mittlerweile zu demselben Schluss gelangt, Adrian. Da Sie immer noch vor meiner Bürotür herumlungern, darf ich annehmen, dass Sie zu mir wollen? Oder soll ich Ihnen nur die Langeweile vertreiben, bis Ihre Freundin Zeit für Sie hat?«
    »Nein, natürlich nicht. Also ja, ich wollte zu Ihnen. Genauer gesagt, zu Ihnen beiden. Ich habe ein Problem.«
    Stein, dessen Laune sich nach Adrians gewünschter Reaktion auf seinen beinah gerichtstauglichen Dialog gehoben haben dürfte, deutete auf die Besucherstühle.
    »Miss Lindt?« rief Stein mit erstaunlich kräftiger Stimme, von der Adrian vermutete, dass sie ihm vor Geschworenen den einen oder anderen Vorteil verschaffte.
    »Also, Adrian, was kann ich für Sie tun?«, fragte Stein wieder an ihn gewandt. Er hatte nicht einmal eine Antwort abgewartet. Adrian musste leicht irritiert gewirkt haben, denn Thibault fügte hinzu: »Sie kommt, wenn sie kann. Ihre Entscheidung.«
    »Okay«, sagte Adrian und räusperte sich. »Also, ich … Klara Swell hat …«
    »Eines nach dem anderen, Adrian. Nehmen Sie sich Zeit. Oder wir fangen mit etwas anderem an: Wie läuft das Restaurant?«
    »Oh, gut. Pia hat mit mir einen Plan für die Rückzahlungen ausgearbeitet, und auch die Lieferanten spielen mit. Es sieht gut aus.«
    »Dank Steins Idee mit dem Rahmenvertrag für die Verpflegung der Stiftungsmitarbeiter, die es bisher noch nicht einmal gibt und die trotzdem auf wundersame Weise jeden Mittag eine warme Mahlzeit bekommen«, sagte eine Frauenstimme, die wesentlich sanfter klang, als es der Inhalt ihrer Worte hätte vermuten lassen. Pia hatte ihr Telefonat beendet. »Was machst du denn hier?«, fragte sie.
    »Adrian wollte

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