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Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Titel: Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Berkeley
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nicht in Quantico bei deinem Team?«
    »Es ist nicht mehr mein Team, und zweitens hat es Michael Marin nicht an Deutlichkeit missen lassen: Ich soll als Berater fungieren. Nicht als Ermittler.«
    »Ein dehnbarer Begriff«, sagte Klara und stahl sich aus der Armbeuge. Gandhi beschwerte sich über die gähnende Leere in seinem Fressnapf.
    »Klara!«, rief ihr Sam hinterher. »Es ist nicht so einfach, wie du dir das vorstellst. Marin will mich nicht, und Bennett darf mich nicht wollen. So ist das nun einmal.«
    Ein willkommenes Klingeln seines Handys gab Klara einen Moment Zeit zum Nachdenken, während sie den Napf mit Futter und Wasser auffüllte. Ihr kam es vor, als wäre der Sam, den sie kannte, in der Mitte halbiert worden. Was ihre Beziehung anging, war er der Alte, und ihm schien seine Professorentätigkeit wirklich Freude zu bereiten. Aber was den anderen Teil anging, den unerbittlichen Jäger, den rücksichtslosen Ritter, der schien irgendwo in ihrem komplizierten Beziehungsgeflecht hängen geblieben zu sein. Als er auflegte, wusste sie, was ihr fehlte: Er war weniger zynisch als früher und weniger aggressiv.
    Als sie ins Wohnzimmer zurückkehrte, starrte Sam auf das Telefon.
    »Er hat wieder einen Brief geschickt«, stellte Klara fest. Sam nickte.
    »Ich weiß nicht, worauf du noch wartest, Sam. Du bist derjenige, dem er die Briefe schickt. Was immer wir verabredet haben, ich würde es dir nicht verübeln.«
    »Du willst, dass ich selbst ermittele?«, fragte Sam leise.
    »Nein, verdammt. Ich will, dass du ihnen hilfst. Aber nicht von hier aus, auf dem bequemen Sofa mit Gandhi auf dem Schoß, sondern in Quantico. Und ich will, dass ihr ihn findet und dass du dann nach Hause kommst.«
    »Und du, Sissi? Was wirst du tun?«
    Klara seufzte: »Ich weiß es nicht. Vielleicht suchen wir uns den nächsten Fall? Außerdem haben mich Adrian und Pia gebeten, etwas über die Geldgeber herauszufinden, und ich muss zugeben, dass sich ihre Geschichte äußerst mysteriös anhört …«
    »Aber du warst meine Partnerin, Klara. Du warst diejenige an meiner Seite. Ohne dich kann ich es nicht.«
    »Sie werden mich niemals wieder beim FBI auch nur durch den Lieferanteneingang lassen«, sagte Klara nicht ohne eine gewisse Verbitterung in der Stimme. »Und das weißt du.«
    Sam nickte.
    »Außerdem weißt du genau, dass meine Blütezeit beim FBI in New York zu Ende ging. Dort waren wir ein Spitzenteam.«
    Sam lachte: »Das waren wir wirklich. Ich würde sogar behaupten, wir waren unschlagbar.«
    »Aber du weißt auch«, fuhr Klara unbeirrt fort, »dass ich mich beim NCVAC nie wirklich eingelebt habe. Ich weiß, dass du es damals zur Bedingung gemacht hat, dass sie mich auch versetzen. Und vielleicht war das unser größter Fehler.« Ihr Ton war jetzt ruhig, wie von jemandem, der zum ersten Mal eine Wahrheit ausspricht, die er lange geahnt, aber niemals zugegeben hatte.
    Sam und Klara schwiegen eine Weile, bis Gandhi zu ihnen auf die Couch sprang, als hätte er geahnt, dass sie einen Friedensstifter brauchten.
    »Fahr nach Quantico, Sam. Jetzt gleich. Und zwing mich nicht, auch noch an dein Pflichtgefühl zu appellieren.«
    —
    Später am Vormittag saß Klara mit Pia in ihrem winzigen Büro über einem riesigen Berg Steuerunterlagen, die ausnahmsweise nichts mit den Finanzen des Restaurants zu tun hatten. Pia hatte als Steins Assistentin ein paar Beziehungen spielen lassen und einen Stapel Erklärungen sowie Registerauszüge von über hundertzwanzig Firmen besorgt, die alle auf mehr oder weniger offensichtliche Art und Weise mit ihrem Geldgeber oder dem Limousinenservice zu tun hatten. Den halben Vormittag hatten sie damit zugebracht, die Unterlagen zu sortieren: Lieferanten auf Lieferanten, Beteiligungen auf Beteiligungen, Vorstände zu Vorständen. Mittags hatte Adrian seine neueste Kreation serviert, die er Pulled Pork Arepas getauft hatte. In seinem Hirngespinst verkauften breit lächelnde Kunststudentinnen seine Maisfladen in vier verschiedenen Sorten aus mindestens vier verschiedenen Trucks heraus auf der Straße. Heute hatte er die »Plum- BBQ «-Variante aufgetischt: ein aufgeschnittenes Fladenbrot mit Schweineschulter, scharfer Pflaumensauce und Feigen. Das hörte sich zwar verwegen an, schmeckte aber vorzüglich und brachte die Lebensgeister für ihre Nachmittagsrunde zurück, deren Ziel es war, zwischen den Stapeln Querverbindungen zu ziehen, damit sie sich irgendwann ein Bild von der Organisation machen konnten, mit der

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