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Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Titel: Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Berkeley
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sie es zu tun hatten. Und dass es eine Organisation sein musste, die in Washington bestens vernetzt war, stand spätestens seit dem Auftritt der Secret-Service-Agenten fest.
    Drei Stunden und einen weiteren Plum- BBQ später, den Pia Adrian unter äußerst zweifelhaften Bedingungen im Hinterhof abgerungen hatte, war die Wand hinter Klara mit Zetteln und Namen gefüllt. Sie hatte sich die Methode bei Sams Profilen abgeschaut und festgestellt, dass sich die Schaubilder ebenso gut für die Verflechtungen von Firmen eigneten. Ein einzelner Name stand in der Mitte der Wand, er tauchte immer wieder bei den beteiligten Firmen auf, sei es durch ihm nahestehende Personen, die Geschäftsführer der Firmen waren, oder durch Lieferantenverträge. So bestritt beispielsweise der Limousinenservice über zwanzig Prozent seines Umsatzes mit Personen, die mit dieser Organisation in Zusammenhang standen. Laut Pia viel zu viel, um ein Zufall zu sein. »One Nation for America« stand in der Mitte der Wand. Weder Klara noch Pia hatte jemals etwas davon gehört, aber eine Internetrecherche ergab, dass es sich um ein sogenanntes Super-Pac handelte. Ein politisches Aktionskomitee, das mit dem Ziel gegründet worden war, die amerikanische Politik zu beeinflussen. Eine Lobby, die ihre Spender nicht veröffentlichen musste, denn sie war nicht gegründet worden, um eine bestimmte Partei oder einen bestimmten Kandidaten zu unterstützen, sondern um eigene Themen zu setzen. Wobei der Name in Klaras Augen schon deutlich nach konservativer Propaganda klang. Mindestens. Als sich Pia jedoch mit einem Passwort der Kanzlei bei einer Wirtschaftsdatenbank einloggte, blieb ihr der Mund offen stehen. Als sie sich wieder gefasst hatte, drehte sie den Bildschirm zu Klara, die immer noch einen Stapel Papier auf dem Schoß hatte, den es zu sortieren galt.
    »Klara, hast du eine Ahnung, wie viel Geld die haben?«, fragte Pia. Eine rhetorische Frage, denn die Zahlen auf dem Monitor waren viel zu klein, als dass Klara sie von ihrem Stuhl aus hätte erkennen können.
    »Einhundertdreiundzwanzig Millionen Dollar«, flüsterte Pia.
    »Dafür können sie das verdammte Land kaufen«, sagte Klara.
    »Eben«, sagte Pia. »Und ich glaube, genau das versuchen sie auch.«

Kapitel 29
    Quantico, Virginia
    Montag, 27.   August
    »Wo ist der Rest?«, fragte Sam, als er Bennetts Büro betrat.
    »Was machst du hier?« Bennetts Bass klang fast ein wenig verärgert.
    »Welcher Rest?«, fragte Shirin, die am Konferenztisch saß.
    Sam schwieg und stellte seine Tasche auf den Konferenztisch direkt neben Shirins Computer.
    »Sam«, seufzte Bennett, »sie geben uns nicht mehr Leute. Unsere Priorität kommt kurz vor der Bombendrohung gegen eine verlassene Ölplattform in Alaska.«
    »Keine frische Leiche, keine Priorität, schon klar«, murmelte Sam.
    »Gibt es einen neuen Brief?«, fragte Shirin.
    Sam nickte.
    »Haben Sie ihn schon analysiert? Gibt es ein neues Profil?«
    »Natürlich hat er das«, sagte Bennett.
    Shirin starrte in die Luft.
    Sam erklärte ihr Bennetts Anspielung: »Meine Schuhe sind trocken. Ergo nimmt er an, ich habe ein Taxi unter dem Bahnhofsvordach genommen, anstatt hier auf dem Parkplatz durch die knietiefen Pfützen gelaufen zu sein. Und Bahnhof bedeutet, ich hatte die ganze Zugfahrt Zeit für ein neues Profil. Für faul hält er mich aber wenigstens nicht.«
    Shirin grinste Bennett an.
    »Er verwendet meine eigenen Methoden gegen mich, ist das zu glauben?«, sagte Sam.
    »Möchten Sie einen Kaffee?«, fragte Shirin.
    »Nicht von Ihnen«, antwortete Sam. Bennett hob die Hände, um sich zu ergeben, und ging in die Kaffeeküche.
    »Und, wo stehen Sie?«, fragte Sam Shirin. Sie erklärte ihm alles über die Analysesoftware, die sie geschrieben hatte. Eine Art Rasterfahndung in längst vergessenen Totenscheinen. Danach wusste Sam, warum Bennett behauptet hatte, die junge Iranerin sei beeindruckend qualifiziert.
    Eine Viertelstunde später erläuterte Sam den beiden sein erweitertes Profil.
    »Das größte Problem beim umgekehrten Profiling, was übrigens ein Novum selbst in der Forschung ist, lautet, dass wir versuchen müssen, seine Entwicklung vorauszuahnen. Wir können für seine jeweilige Situation in der Vergangenheit ein nahezu perfektes Psychogramm schreiben, aber es wird uns im Hier und Jetzt wenig nützen.«
    Bennett und Shirin nickten unisono.
    »Allerdings sind die letzten beiden Briefe besonders aufschlussreich. Brief Nummer sechs liefert uns die

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