Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Titel: Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Berkeley
Vom Netzwerk:
die Lauer gelegt, und nun verfolgte sie einen Verdächtigen, der mit tief in die Stirn gezogener Baseballkappe aus dem Café gekommen und in einen weißen BMW gestiegen war. Sie jagte den Boss mit über fünftausend Touren über die linke Spur. Habe ich alles gut genug vorbereitet?, fragte sich Klara flehentlich. Pia war die Nächste auf ihrer Liste. Sie wählte die Nummer der Kanzlei, ihre Freundin antwortete nach dem ersten Klingeln. Sie waren alle nervös.
    »Pia, bist du bei mir?«, fragte Klara und wich einem Pick-up aus, der plötzlich vor ihr ausscherte.
    »Ich hab dich auf GPS, und alle wissen Bescheid«, bestätigte Pia.
    »Er fährt wie der Teufel«, sagte Klara.
    »Ich weiß nicht, ob ich sagen soll, dass du ihn nicht verlieren sollst, oder ob ich mir genau das Gegenteil wünschen soll«, gab Pia zu. Klara legte auf. Glaubten die anderen, dass sie einem Phantom hinterherjagte? Der E -Mail-Schreiber nannte sich nicht nur Tom, er kannte Details, für die er alle Briefe gelesen haben musste. Ein Phantom? Sie würde es für sehr unwahrscheinlich halten.
    Bald hatte sie die Grenze von Orange County erreicht. Noch einmal sah Klara auf die Uhr. Es war jetzt 16   :   04   Uhr. Sam dürfte jetzt etwa auf der Höhe von Elkton sein. Eine Gegend mit notorisch schlechtem Empfang. Noch einmal wählte sie seine Nummer, aber erreichte wieder nur die Mailbox.
    »Sam, du wirst mich dafür hassen, dass ich das tue, aber dann wirst auch du zugeben müssen, dass es nicht anders ging. Ruf mich zurück.«
    Klara nahm die nächste Ausfahrt. Sie kannte die Gegend gut, und der Boss schraubte sich mit maximaler Geschwindigkeit in die Kurve. Du darfst ihn nicht verlieren, Klara. Das ist alles, was jetzt zählt. Fast alles. Du musst seinen Vorsprung aufholen, Klara. Der Straßenabschnitt, der vor ihr lag, war gewunden wie ein Schneckenhaus. Hinter jeder Biegung setzte Klara zu einem Überholmanöver an. Die Gänge des Bosses krachten, der starke Motor röhrte, und die Beschleunigung presste sie in den Sitz. Bei jedem Gegenverkehr drückte sie den Boss wieder in eine Lücke auf der rechten Spur. Eng. Als sie den letzten Lastwagen überholt hatte, einen Lieferwagen von Poland Spring, lag vor ihr freie Strecke. Der BMW hat sich einen ordentlichen Vorsprung herausgefahren, dachte Klara. Vor einer Haarnadelkurve trieb sie den Boss noch einmal bis zum Äußersten. Fünfundsechzig Meilen in der Stunde, dritter Gang, fünftausendzweihundert Touren. Kurz bevor es zu spät war, stieg sie in die Eisen. Hart. Sie hielt das Steuer fest umklammert, als sie plötzlich spürte, wie das ABS eingriff. Das Lenkrad ruckelte, als die Elektronik versuchte, alle Räder gleichmäßig abzubremsen. Vor sich bemerkte Klara ein rotes Pulver auf der Fahrbahn. Öl. Jemand hatte Öl verloren. Ausgerechnet hier. Sie riss das Steuer nach rechts, aber der Boss reagierte kaum. Das Adrenalin schoss ihr ins Gehirn, es verlangsamte alles bis auf Zeitlupe. Die Kurve. Bremsen. Nach rechts, Klara. Sie würde es nicht schaffen. Bäume. Hinter einem kurzen Stück Gras warteten die Bäume auf sie. Würde sie es schaffen? Klara dachte an Sam und an ihre Verabredung. Die Kurve flog rechts an ihr vorbei, der Boss holperte immer noch mit über vierzig Meilen in der Stunde über die Grasnarbe. Klara ließ das Lenkrad los. Mein Gott, lass das gut gehen, dachte Klara. Dann wieder an Sam. Es tut mir leid, dass ich dich enttäuschen muss. Ein dämlicher Ölfleck. Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein. Dann wickelte sich der Boss um einen Baum. Nichts mehr. Es tut mir leid, Sam.

Kapitel 41
    Acela Highspeed Train, Washington – New York
    Donnerstag, 27.   September
    Das Handy klingelte mitten in Sams Gedanken. Auf dem Display stand eine Nummer aus New York, die er gut kannte. Steins Kanzlei.
    »Hallo?«, meldete sich Sam leise, um die anderen Fahrgäste nicht zu stören.
    »Sam, hier ist Pia.«
    »Hallo, Pia, wie geht’s?«, fragte Sam.
    »Sam, ich weiß nicht, wie ich es sagen soll.«
    »Was ist los?«, fragte Sam, jetzt nicht mehr leise. Was sollte das heißen?
    »Ich … Klara ist … Ihr GPS -Signal, ich weiß nicht, was passiert ist, aber ich kann sie nicht mehr erreichen.«
    »Eines nach dem anderen, Pia. Was ist passiert? Wo ist Klara?«
    »In Orange County«, sagte Pia. Sam kam es vor, als wäre sie den Tränen nahe.
    »Warum ist Klara in Orange County?«
    »Hat sie dir keine Nachricht hinterlassen?«
    »Nur dass sie etwas zu tun im Begriff war, was mir nicht

Weitere Kostenlose Bücher