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Ich bin die Nacht

Ich bin die Nacht

Titel: Ich bin die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ethan Coss
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versteckt hatte.
    Langsam öffnete sich die Tür, und Andrew Garrison kam herein.
    Er wich überrascht einen Schritt zurück, als er Marcus’ Waffe sah. Marcus sprang auf, huschte zur Tür und blickte in beiden Richtungen den Flur hinunter. Dann schloss er die Tür wieder. Die Pistole schob er hinten in den Hosenbund.
    »Sagen Sie mir bitte, dass Sie gute Neuigkeiten haben«, bat er, während er abschloss, mit dem Rücken zu Andrew.
    Entsetzt beobachtete Maggie, wie Andrew Garrison den Totschläger zückte und ihn Marcus auf den Hinterkopf schmetterte.
    Marcus ging zu Boden.
    Maggie sprang vom Bett. »Um Himmels willen, was soll das?«
    Andrew blickte sie kalt an. »Es wird Zeit, der Sache ein Ende zu machen, Maggie.«

53.
    Marcus erwachte in einem dunklen, beengten Raum, in dem es nach Benzin und Öl roch. Er fühlte sich orientierungslos und war nur halb bei Bewusstsein. Das Atmen fiel ihm schwer. Beinahe glaubte er, lebendig begraben zu sein. Lag er tatsächlich in einem Sarg? Die Horrorgeschichten von Exhumierungen, bei denen Leichenbeschauer Kratzspuren an der Innenseite des Sargdeckels gefunden hatten, kamen ihm in den Sinn. Klaustrophobie erfasste ihn. Er bekam nur mit Mühe Luft, und das Herz schlug ihm bis zum Hals.
    Plötzlich spürte er eine Bewegung neben sich und erkannte, dass er nicht allein in dem Sarg lag. Irgendjemand war bei ihm.
    Übelkeit überfiel ihn. Das kann doch nicht wahr sein …
    »Es ist okay, Marcus«, sagte Maggie. »Ich bin’s.«
    »Wo sind wir?« Seine Stimme war nur noch ein heiseres Flüstern.
    »Im Kofferraum von Alexeis Wagen.«
    Marcus schüttelte sein Entsetzen ab und versuchte, sich zu konzentrieren. Erst jetzt bemerkte er, dass er Handschellen trug. Er roch Gummi und Auspuffgase und spürte die Unebenheiten der Straße.
    »Was ist passiert? Ich weiß noch, dass ich im Motel war, und jetzt wache ich hier auf. Moment mal … ich habe Andrew die Tür geöffnet, und dann ging auf einmal das Licht aus …«
    »Andrew Garrison hat dich niedergeschlagen«, sagte Maggie. »Er hat uns verraten.«
    Marcus war nicht allzu überrascht. Er hatte diesem Mann gleich angemerkt, dass mit ihm etwas nicht stimmte. »Hat er uns von Anfang an für dumm verkauft?«, fragte er.
    »Das glaube ich nicht. Nachdem er dich bewusstlos geschlagen hatte, sagte er mir, er hätte meinen Vater angerufen und irgendetwas mit ihm abgemacht. Seit sich bestätigt hat, dass der Präsident in die Sache verstrickt ist, glaubte er wahrscheinlich nicht mehr, dass wir noch eine Chance haben. Also hat er uns verkauft.«
    »Dieser Dreckskerl«, flüsterte Marcus.
    »Was sollen wir tun, Marcus? Mein Vater bringt dich um, wenn er mit dir fertig ist, und ich weiß nicht, was er mit mir anstellen wird.«
    »Keine Sorge. Ich lasse nicht zu, dass dir etwas passiert. Sind deine Hände auch gefesselt?«
    »Ja.«
    »Taste um dich, so gut du kannst. Vielleicht findest du irgendetwas, das wir benutzen können.«
    »Habe ich schon getan«, sagte Maggie. »Auf meiner Seite ist leider nichts.«
    Marcus suchte nun ebenfalls blind mit Händen und Füßen, doch auch er konnte nichts ertasten, das sie zu ihrer Befreiung hätten verwenden können. Andrew hat den Kofferraum ausgeräumt, ehe er uns eingeladen hat, überlegte er. Ganz schön clever.
    Er schloss die Augen und dachte angestrengt nach. Wehren konnte er sich nicht. Mit den Händen hinter dem Rücken vermochte er gegen einen bewaffneten Angreifer nichts auszurichten. Was konnten sie als Waffe verwenden? Im Kofferraum gab es nichts. An ihrer Kleidung vielleicht?
    Marcus schlug die Augen auf, als ihm eine Idee kam. »Ich rolle mich auf den Rücken, damit ich die Hände an deine Hüften bekomme, okay?«
    »Wozu?«, fragte Maggie verwirrt.
    »Das erfährst du früh genug.«
    Sich im beengten Kofferraum zu drehen war mühsam, aber schließlich gelang es Marcus, sich in Position zu bringen. Seine Hände strichen über Maggies straffen Bauch und bewegten sich zum Saum ihrer Jeans. Unter anderen Umständen hätte er diese Berührungen sehr genossen, aber jetzt hatte er anderes im Sinn.
    Er löste Maggies Gürtel.
    Sie räusperte sich. »Äh … ich weiß nicht, ob jetzt der passende Moment ist.«
    »Ist es. Vertrau mir.«

54.
    Licht flutete den Kofferraum. Marcus wurde brutal aus der Enge gerissen und zu Boden geworfen. Mit dem Gesicht prallte er hart auf die trockene Erde. Staub stob auf, als er ausatmete. Jemand packte ihn unter den Armen und zerrte ihn auf die Beine.
    »Tut mir

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