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Ich bin ein Genie und unsagbar böse

Titel: Ich bin ein Genie und unsagbar böse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josh Lieb
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war ein pummeliger Tautropfen aus scheckigem Fell und Milchzähnen und lächelte die Welt aus ihrem kahlen, kalten Käfig glücklich an. Ihr Schwanz bewegte sich in einer Urinpfütze hin und her wie ein Scheibenwischer. Offenbar wurde sie von den anderen Hunden getrennt gehalten, weil die sich mit ihr nicht vertragen hatten. Idioten.
    Daddy mochte sie auch nicht. Er wollte mich überreden, mir doch einen »süßeren« Hund auszusuchen. Doch von dem Moment an, als sie in ihrem Zwinger einen Satz nach vorne machte, um ihn ins Gesicht zu beißen, wusste ich, dass sie zu mir gehörte.

    Als Lollipop fünf Monate alt war, ist sie davongelaufen. Ich glaube, Daddy hat das überhaupt nichts ausgemacht. Schließlich hatte sie die liebenswerte Angewohnheit, auf seinen Sandalen herumzukauen und auf seine Aktentasche zu pinkeln. Einmal hat sie einen Haufen auf seinen Lieblingsstuhl gemacht, der fast wie ein kleiner, brauner Hund aussah. Sie ist ein sehr begabtes Mädchen!
    Mom hat versucht, mich aufzuheitern, indem sie mir jeden Abend einen großen Eisbecher machte. Eigentlich habe ich auch nur so getan, als wäre ich traurig. 24 Eigentlich war Lolli gar nicht davongelaufen. Ich hatte sie auf eine geheime Hundeschule ins Baskenland geschickt.
    Die Basken sind ein altertümlicher Volksstamm und dafür bekannt, dass sie flache, schwarze Mützen tragen und Rotwein aus geschwungenen, mit Leder bezogenen Flaschen trinken ( siehe Bild 6 ). Den Werken von Ernest Hemingway verleihen sie viel Lokalkolorit. Sie lebten offenbar schon immer in einem Gebiet, das heute teils zu Südwestfrankreich, teils zu Nordspanien gehört.
    Normalerweise kann man die Herkunft eines Volks an seiner Sprache erkennen. Selbst wenn wir keine Geschichtsbücher hätten, die darüber Auskunft geben, würden wir wissen, dass die Amerikaner aus England, Afrika und sonst wo her kamen, weil unsere Sprache Wörter aus England, Afrika und sonst wo her enthält.
    Über die Basken wissen wir nichts Vergleichbares. Ihre Sprache ist ein absolutes Rätsel und hat nicht das Geringste mit dem Französischen oder Spanischen zu tun, das um sie her gesprochen wird. Wir wissen nicht, woher sie ursprünglich kamen. Sind ihre Vorfahren mit Schiffen aus dem alten Ägypten gekommen? Oder sind sie aus Finnland eingewandert? Es gibt einfach keine Berichte darüber.

    Bild 6 : Die Basken sind ein altertümlicher Volksstamm und dafür bekannt, dass sie flache, schwarze Mützen tragen und Rotwein aus geschwungenen, mit Leder bezogenen Flaschen trinken.

    Infolge ihrer seltsamen Sprache versteht kaum jemand ein Wort, wenn sie den Mund aufmachen.
    Daddy war schon ein wenig überrascht, als er Lolli eines Nachmittags, etwa zwei Monate nach ihrem Verschwinden, gesund und munter in unserer Einfahrt sitzen sah. Noch überraschter war er jedoch, dass sie in der Zwischenzeit zu einem perfekten Haustier erzogen worden war, beim Spazierengehen keine Leine mehr brauchte und jeden Morgen die Zeitung holte.
    Er wäre komplett von den Socken gewesen, hätte er von den anderen Tricks gewusst, die sie gelernt hatte. Aber die kannte nur ich, und nur ich kannte die baskischen Kommandos, die sie beherrschte:
    Gelditu = Bleib!
    Eseri = Sitz!
    Hil = Töte!
    Hil Ito = Töte, aber lass es wie zufälliges Ertrinken aussehen.
    Garbitu = Entsorge deinen eigenen Kot in einem Plastikbeutel. 25
    Das sind nur ein paar Beispiele. Lollipop kennt über achtzig Kommandos. 26 Jeder, der mich hört, denkt
natürlich, ich würde in einer unsinnigen Kindersprache mit meinem Hund reden. Meine einzige Sorge ist, dass ich irgendwann von einem echten Basken belauscht werde. Aber in Omaha ist das sehr unwahrscheinlich.
    Während des Abendessens sitzt Lollipop auf Daddys Fuß und blickt zu ihm auf. Dort sitzt sie immer und wartet. Natürlich wartet sie nicht darauf, dass er etwas fallen lässt, was er nie tun würde. Sie wartet auf etwas Größeres. Wie eine Kobra lauert sie darauf, dass der Zoowärter für einen Augenblick den Kopf abwendet …
    Daddy versucht sie zu ignorieren, doch habe ich bemerkt, dass er sein Messer jederzeit fest im Griff hat.
    Er blickt nachdenklich über seine Brille hinweg, während er sein Stück Kassler in mundgerechte Bissen schneidet und uns von seinem aufregenden Tag erzählt.
    »Dann habe ich zu dem Mann gesagt: ›Ich fühle mich wirklich geschmeichelt, das ist ein sehr großzügiges Angebot, aber ich kann es leider nicht annehmen. Ich werde dort gebraucht, wo ich bin.‹« Bescheiden senkt er den

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