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Ich bin ein Mörder

Ich bin ein Mörder

Titel: Ich bin ein Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Pons
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Nasenspitze.
    »Ich bin bei dir. Also habe ich ohnehin Glück.« Ein kleines, schadenfrohes Lachen entschlüpfte ihm. »Außerdem hat der Blödmann nur benutzte Wäsche erbeutet.«
    »Welche Wäsche?«
    »Einen Pullover. So ähnlich wie der hier, mit Kapuze. Der lag ewig in meinem Auto. Ich hatte ihn in den Rucksack gestopft, um ihn endlich mit in die Wäscherei zu geben.«
    »Sag, dass der Pullover nicht blau war.«
    »Doch. War er. Wieso?«
    Sie nahm sein Gesicht zärtlich in beide Hände und küsste mit Bedauern seine Lippen.
    »Ich fürchte, auf die romantische Zweisamkeit müssen wir erst mal verzichten. Du bist sicher, dass du umgehend eine Anzeige gemacht hast?«
    »Ja. Was ist denn los?«
    »Wir haben einen Toten. Wir haben einen Zeugen und eine Täterbeschreibung. Und wir haben einen blauen Kapuzenpullover als Beweisstück. Wollen wir wetten, dass wir deine DNA-Spuren daran finden?«
    »Das ist nicht dein Ernst!«
    »Ich fürchte doch, und darum fahren wir jetzt sofort ins Präsidium, du identifizierst den Pullover und gibst ihnen eine DNA-Probe.«
    »Wieso sollte ich das tun?«
    »Wieso? Um klarzustellen, dass du damit nichts zu tun hast! Wenn du freiwillig …«
    »Mache ich aber nicht. Wenn die nicht von selbst auf mich kommen, wieso soll ich sie auf die Idee bringen?«
    »Aber du bist unschuldig!«
    »Alexandra, bist du so naiv? Wen interessieren Schuld oder Unschuld, wenn die Herrschaften Indizien haben! Glaubst du tatsächlich an Gerechtigkeit?«
    »Aber ja! Und ich glaube an die Fähigkeiten meiner Kollegen und an unser Rechtssystem. Absolut! Wo warst du gestern zwischen 13 und 14 Uhr?«
    »Wird das ein Verhör?«
    »Tobias! Wo warst du?«
    »Ich war mittags im Verlag.«
    »Wie lange hat das Treffen gedauert?«
    »Nicht lange. Eine halbe Stunde oder so.« Er grinste. »Die Dame ist nicht mein Typ, da geht es schneller. Das Reden, meine ich. Wir haben nur geredet, ich schwöre!«
    »Du bist unmöglich! Die Sache ist nicht wirklich witzig. Aber wenn du ein Alibi hast, spricht nichts dagegen, jetzt mit mir zu kommen.«
    »Doch. Ich habe nämlich keine Lust.«
    Wütend stemmte sie die Hände in die Seiten. »Und ich habe auch keine Lust, und zwar auf deine Albernheiten! Wenn du nicht sofort …«
    Mit unterwürfigem Gesicht streckte er ihr beide Hände entgegen, sein Körper schien geradezu in sich zusammenzusinken.
    »Nicht böse werden! Ich lasse mich abführen, ganz brav. Wirst du mir Handschellen anlegen?« Das demütige Gehabe verschwand schlagartig und machte einem süffisanten Ausdruck Platz. »Wirst du? Bitte, Alexandra, fessle mich, dann folge ich dir überall hin!«
    »Unmöglich!«, schnaubte sie wieder und packte ihn im Genick. Mit abgründigem Stöhnen ließ er sich von ihr aufrichten. Dann lachte er so unbändig, dass sie mitlachen musste.
    »Du brauchst immer ein bisschen Show, bei allem, was du tust.« Sie schob die Haarsträhne hinter sein Ohr.
    »Aber ja! Für eine gute Show gebe ich so ziemlich alles. Mein Leben, dein Leben …« Er knabberte an ihrem Hals. »Oder das irgendeines anderen.«
    Mit dem Rücken drückte er sie gegen das Rankgitter, das sie zwischen dem Geländer und dem darüberliegenden Balkon angebracht hatte. Prüfend rüttelte er daran. Eine üppige Weinrebe hielt die Verstrebungen umschlungen.
    »Nicht schlecht, du kannst von hier oben alles überblicken, ohne dass dich jemand sieht.«
    Sie zog die Nase kraus. »Fast schon schade, dass ich gar nichts zu verbergen habe.«
    Er rieb mit dem Daumen einige Erdkrümel von ihrer Wange.
    »Das lässt sich ändern. Ich muss mich noch für den Überfall entschuldigen, ich wollte dich nicht stören.«
    »Tust du nicht.«
    »Ich war gerade in der Nähe und da dachte ich …« Er senkte den Kopf und seufzte. »Nein. Das ist gelogen. Ich wollte dich sehen. Das ist alles. Und ich war neugierig auf deine Wohnung. Ich habe genug von Hotelzimmern. Und dem Leben aus dem Koffer. Es wird Zeit, dass ich irgendwo ankomme.«
    Ihre schmutzigen Finger spielten mit den Bändern seines Kapuzenpullovers. »Und da kommst du zu mir? Das gefällt mir. Nur …« Sie wickelte ein Band um den Zeigefinger und zupfte daran herum. »DNA-Probe hin oder her, ich müsste dich auch sonst gleich wieder wegschicken. In einer guten Stunde muss ich auf dem Revier sein. Zum Nachtdienst. Duschen muss ich auch noch. Es tut mir leid!«
    Er brummte missmutig und zog sie an sich.
    »Ich hasse deinen Dienstplan. Und ich scheine nicht in der Lage, mir zu merken, wann

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