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»Ich bin eine Dame, Sie Arschloch!«: Deutsche Dialoge mitgehört (German Edition)

»Ich bin eine Dame, Sie Arschloch!«: Deutsche Dialoge mitgehört (German Edition)

Titel: »Ich bin eine Dame, Sie Arschloch!«: Deutsche Dialoge mitgehört (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sören Sieg , Axel Krohn
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Schneider)
    Zwei große Fragen beherrschen unser Leben: Wie finden wir den, der sich mit uns fortpflanzt? Und wie werden wir ihn wieder los? Manche warten mit der Scheidung, bis die Kinder tot sind. Oder lassen sich mit 90 scheiden – wegen unüberwindlicher gegenseitiger Abneigung. Bis dahin führen sie Dialoge, denen Loriot seinen Ruhm verdankt. Und sehen zusammen Lindenstraße. Die eintausendvierhundertachtzigste Folge.
    Willkommen in der Familienhölle. Lieber verzichtet man auf das Hören von CDs, als sich von seiner Frau erklären zu lassen, wie ein CD-Player funktioniert. Für die gesunde Ernährung der Kleinen isst man gerne nur noch staubtrockenes Müsli zum Frühstück anstelle von leckeren Franzbrötchen. Und bei allem, was die missratenen Teenager so treiben, kann man schon froh sein, wenn die Tochter am Ende zum Islam konvertiert.
    Übrigens: Reisen Sie mal in ein islamisches Land. Und reden Sie mit den Leuten. »I have got two sons – and eleven daughters« ist da eine gängige Auskunft. Das können wir uns schon gar nicht mehr vorstellen. Aber ist das nicht das verlorene Paradies? Bei uns sind es ja meist nur noch drei: Die Hubschraubermami. Das Einzelkind. Und der Workaholic-Vater. So wird eine ganze Gesellschaft neurotisch.
    Da hilft nur: Nachsicht mit sich selbst. Und immer viele Freunde einladen. Martin Luther pflegte mit einer Runde von mindestens fünfundzwanzig Gefährten zu speisen. Das war zwar jede Menge Arbeit für seine Katharina. Aber kein Inferno ist schlimmer als die Kleinstfamilie. Sie ist einfach zu klein. Und kommen Sie jetzt nicht mit der Heiligen Familie! Neueren Forschungen zufolge hatte Jesus mindestens vier Brüder und zwei Schwestern. Und lebte damit in der ersten offiziellen Patchworkfamilie. Denn die anderen waren ja von Josef!

Eingespielt
    Stadttheater. Älterer Mann (etwa 70 Jahre alt) und sein Sohn (etwa 40 Jahre alt) während der Pause einer Abendaufführung.
    Sohn: Und, wie fandest du jetzt Studio Braun?
    Vater: Studio Braun?
    Sohn: Na, die CD, die ich dir vor einem halben Jahr zum Geburtstag geschenkt habe.
    Vater: Die liegt auf dem CD-Spieler. Aber du weißt ja, wie viel ich zu tun habe.
    Sohn: Papa, nur den ersten Track. Hör dir wenigstens mal die erste Nummer an!
    Vater: Ja, wenn ich wüsste, wie man diesen CD-Spieler bedient! Dieses verdammte Teil.
    Sohn: Kann dir Mutti da nicht helfen?
    Vater (verdreht die Augen) : Wenn ich die bitte, mir die CD einzulegen, hält sie mir einen stundenlangen Vortrag, wieso ich das nicht längst selber kann. Da frag ich sie gar nicht erst.
    Sohn: Und was ist mit der Woody-Allen-DVD?
    Vater: Das kann ich doch genauso wenig.
    Sohn: Aber könnte Mutti dir das nicht einfach mal beibringen?
    Vater (lacht höhnisch) : Glaubst du, ich lass mir von Mutti was beibringen ?

Gesunde Freude
    Freitagmorgen beim Bäcker. Bäckereiverkäuferin,
junger Mann.
    Junger Mann: Hallo, guten Morgen. Ich möchte gern ein Franzbrötchen.
    Verkäuferin: Guten Morgen, gerne. Ich hab Sie aber lange nicht gesehen, alles gut bei Ihnen?
    Junger Mann: Ja, alles gut, alles prima.
    Verkäuferin: Ach, das ist ja schön.
    Junger Mann: Ja, wir haben doch jetzt eine kleine Tochter bekommen, und da ist jetzt alles etwas anders.
    Verkäuferin: Ach, wie schön, ich gratuliere!
    Junger Mann: Vielen Dank, das ist nett. Früher haben wir ja fast jeden Tag ein Franzbrötchen geholt – heute essen wir immer Müsli zu Hause.
    Verkäuferin: Ja, so ändert sich alles, wenn man Kinder hat.
    Junger Mann: O ja, das kann man wohl sagen.
    Verkäuferin: Ach, ich freue mich ganz doll für Sie und Ihre Frau.
    Junger Mann: Ja, wir freuen uns auch sehr. Obwohl ich die Franzbrötchen schon manchmal vermisse.
    Verkäuferin: Das kann ich verstehen, und wir vermissen Sie hier natürlich auch. Aber Müsli ist doch auch was Feines. Und dazu noch gesund.
    Junger Mann: Jaja, so ändert sich alles.
    Verkäuferin: Ach, das ist so schön. Ich freue mich so für Sie. Hauptsache gesund, das ist ja das Wichtigste.

Ruhigere Zeiten
    Früher Morgen am Taxistand. Ein jüngerer und ein älterer Taxifahrer unterhalten sich.
    Älterer Fahrer: Na, Markus, heute wieder die große Thermoskanne dabei?
    Jüngerer Fahrer: Kaffee muss sein. Unsere Kleine will einfach nicht durchschlafen, letzte Nacht musste ich dreimal raus und ihr das Fläschchen geben und so. Voll der Horror!
    Älterer Fahrer: Wie gut, dass es Kaffee gibt.
    Jüngerer Fahrer: Na ja, gesund ist das auf Dauer auch nicht. Die Kleine wird nächsten

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