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Ich Bin Gott

Titel: Ich Bin Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giorgio Faletti
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schönen Jahreszeit wurden auf der Terrasse, die sich um das gesamte Gebäude herumzog, Tische aufgestellt, damit man im Freien essen konnte.
    Im Augenblick hatte hier ein Komitee, dessen Namen Pater McKean sich nie merken konnte, eine Ausstellung organisiert, Gemälde, Skulpturen und Kunsthandwerk von jungen Menschen, die in ähnlichen Einrichtungen wie dem Joy lebten. Hier sollte ihnen die Möglichkeit gegeben werden, persönlich und nicht nur über ihre Werke mit den Leuten zu kommunizieren. Als die Idee zum ersten Mal zur Sprache gekommen war, hatte der Priester mit Jubilee Manson und Shalimar Bennett darüber gesprochen. Die beiden Jugendlichen befanden sich immer noch in einer schwierigen Phase, doch letztlich war er sich mit John darüber einig gewesen, dass diese Erfahrung ihnen nur guttun konnte.
    Shalimar kam aus einer normalen weißen Mittelstandsfamilie. Man hatte sie den Fängen des Heroins und einer autoaggressiven Neigung entrissen, wovon noch die Narben an ihren Armen zeugten. Nicht einmal vor der Inquisition hätte Pater McKean gestanden, dass Shalimar sein Liebling war. Ihre zarten Gesichtszüge weckten den Beschützerinstinkt, und ihre Augen begannen zu leuchten, wenn man ihre künstlerischen Arbeiten lobte. Die Armbänder, Halsketten und Ohrringe waren irgendwo zwischen Skulptur und Schmuck angesiedelt und zeichneten sich durch Originalität, Farbe und eine wilde Mischung von einfachsten Materialien aus.
    Jubilee war ein siebzehnjähriger Schwarzer und kam aus einer Familie, in der es keinerlei Regeln gab. Der tägliche Kampf ums Überleben war ausschließlich von Aggression geprägt. Sein Vater war bei einem Streit erstochen worden, und seine Mutter arbeitete als Prostituierte. Sein Bruder Jonas gab sich als Rapper aus und hatte den Künstlernamen Iron 7 angenommen, in Wirklichkeit aber war er der Chef einer Gang, die sich dem Drogengeschäft und der Zuhälterei verschrieben hatte. Als Jubilees Mutter in seinem Zimmer Crack gefunden hatte, hatte sie begriffen, dass ihr jüngerer Sohn dabei war, in die Fußstapfen des Bruders zu treten. In einem lichten Moment folgte sie einer Eingebung und brachte ihn zum Joy zu Pater McKean. Am selben Nachmittag beging sie Selbstmord.
    Nach den Anfangsschwierigkeiten fügte sich Jubilee gut in das Leben der Gemeinschaft ein und zeigte schon bald ausgeprägte künstlerische Neigungen, die gepflegt und gefördert wurden. Jetzt waren im Central Park einige seiner interessantesten, wenngleich noch etwas unausgereiften Werke zu sehen.
    Der Priester und seine Begleiterin erreichten die Stelle, wo auf Staffeleien drei von Jubilees Gemälden ausgestellt waren. Sie waren deutlich von der Pop Art beeinflusst, insbesondere von Basquiat, doch das Farbgefühl und die Originalität der Kompositionen ließen ein gewaltiges Potential erahnen.
    Der junge Maler stand neben seinen Werken. Mrs. Bones blieb so vor den Bildern stehen, dass sie mit einem einzigen Blick alles erfassen konnte.
    » Hier ist ja auch unser junger Künstler.«
    Nachdem sie sich die Arbeiten aufmerksam angesehen hatte, war ihr eine gewisse Ratlosigkeit anzumerken.
    » Nun, ich bin keine Kritikerin, und Norman Rockwell ist das sicher nicht. Aber ich muss schon sagen, sie sind … Sie sind …«
    » Explosiv?«
    Nachdem er diese Beschreibung vorgeschlagen hatte, zwinkerte Pater McKean Jubilee zu, der an sich halten musste, um nicht lauthals loszulachen. Mrs. Bones drehte sich zu Pater McKean um, als hätte sie in diesem Begriff die Erleuchtung gefunden.
    » Ganz genau. Das ist genau die richtige Beschreibung. Sie sind explosiv.«
    » Ja, das denken wir alle.«
    Nachdem der Geistliche das Ego des Künstlers gestreichelt und die Geltungssucht der Mäzenatin befriedigt hatte, empfand er seine Anwesenheit als überflüssig. Ein paar Schritte weiter war John Kortighan in ein Gespräch vertieft. Michael warf ihm einen hilfesuchenden Blick zu.
    Sein guter Geist merkte, in welcher Notlage er sich befand, verließ seine Gesprächspartner und kam zu ihnen.
    Pater McKean bereitete seinen Abgang vor.
    » Mrs. Bones …«
    Sie sah ihn an und klimperte ein wenig zu oft mit den Wimpern.
    » Sie können Sandhal zu mir sagen, wenn Sie mögen.«
    Im selben Moment tauchte John neben ihnen auf und befreite ihn aus der misslichen Situation.
    » Mrs. Bones, dies ist John Kortighan, ein Mitarbeiter. Ihm verdanken wir in unserer kleinen Gemeinschaft …«
    Während der Vorstellung schaute McKean zu John hinüber, der mit dem Rücken

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