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Ich Bin Gott

Titel: Ich Bin Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giorgio Faletti
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Pater McKean folgte ihnen, um die Situation möglichst unter Kontrolle zu halten.
    Als der Rapper die Bilder erreichte, pflanzte er sich, ohne seinen Bruder zu begrüßen, in einer demonstrativen Pose davor auf. Jubilee verstummte, trat einen Schritt zurück und begann zu zittern.
    » Starkes Zeug. Wirklich starkes Zeug. Was meinst du, Dude?«
    Wieder bestätigte der Fettwanst mit einem Nicken die Worte seines Chefs. John begriff, dass die Situation sich zuspitzte, trat hinzu und versuchte, sich zwischen Jonas und seinen Bruder zu stellen.
    » Ihr könnt hier nicht bleiben.«
    » Ach ja? Und wer sagt das? Du vielleicht, du Fliegenwichs?«
    Der Rapper drehte sich zu dem Monstrum um und grinste ihn an.
    » Dude, schaff mir den Schwachkopf aus dem Gesichtsfeld.«
    Der Dicke streckte seine riesige Hand aus und packte John am Hemdkragen. Dann zog er ihn erst zu sich heran und stieß ihn schließlich mit aller Macht gegen das Geländer. Pater McKean schaltete sich ein, um eine Eskalation zu verhindern, die in jedem Fall zu Schlimmerem führen würde. Wenn sich hier eine Schlägerei entwickelte, würden vielleicht noch andere mit hineingezogen werden.
    » Lass gut sein, John. Ich regele das schon.«
    Jonas ließ ein vulgäres Gelächter vernehmen.
    » Ja genau, regel du das.«
    Mittlerweile herrschte gähnende Leere um sie herum. Auch wenn die Umstehenden nicht wussten, worum es ging, hatten sie doch begriffen, dass es besser war, sich von den beiden auffälligen Subjekten mit ihrem rüpelhaften Gehabe und dem wenig vertrauenerweckenden Aussehen fernzuhalten.
    » Du und ich, wir müssen über Geschäfte reden, Pfaffe.«
    » Wir können keine Geschäfte miteinander machen, Jonas.«
    » Was soll der blöde Stolz. Ich weiß, dass ihr auf dem Trockenen sitzt und könnte euch helfen. Zwanzig Riesen könnten euch vielleicht gut in den Kram passen, dachte ich.«
    Pater McKean fragte sich, von wem dieser Gangster von den ökonomischen Schwierigkeiten des Joy erfahren haben mochte. Sicherlich nicht von seinem Bruder, der ihn mied wie die Pest und Angst vor ihm hatte. Zwanzigtausend Dollar wären im Moment wie Manna vom Himmel, doch nicht von diesem Mann, bei dem, was er alles auf dem Kerbholz hatte.
    » Du kannst dein Geld behalten. Wir kommen schon allein klar.«
    Jonas piekste ihm mit dem Finger in die Brust, immer wieder, als wollte er ihm den Brustkorb durchlöchern.
    » Du willst mein Geld also nicht? Glaubst du etwa, dass es schmutzig ist?«
    Er machte eine Pause, als dächte er nach über das, was er soeben gehört hatte. Dann sah er wieder Pater McKean an.
    » Mein Geld ist also nicht gut genug …«
    Er zeigte auf die Umstehenden und polterte los.
    » Aber das Geld von diesen Arschlöchern schon, was? Diese Anzugtypen da, die so anständig tun, das sind die, die mir die Nutten und das andere Zeug abkaufen. Und diese Frauen da, mit ihren Madonnengesichtern, das sind die, die sich von jedem schwarzen Schwanz, den sie kriegen können, ficken lassen.«
    Ein Aufstöhnen und Gemurmel hinter ihm. Ohne sich umzudrehen, begriff Pater McKean, dass eine der Frauen ohnmächtig geworden war. Der Rapper versprühte weiter sein Gift.
    » Ich wollte nur etwas Gutes tun, wollte meinem Bruder und dem Scheißladen, in dem er lebt, helfen.«
    Jonas Manson griff in die Tasche, und als er die Hand wieder hervorzog, hielt er ein Messer darin. Pater McKean hörte das trockene Klacken, mit dem es aufsprang, und sah die Schneide im Licht glitzern. Das Gemurmel um ihn herum wurde lauter und verwandelte sich in ein Scharren auf den Holzplanken der Terrasse. Ein paar Frauen stießen hysterische Schreie aus.
    Mit dem Messer in der Hand drehte sich Jonas zu Jubilee um, der ihn schreckensbleich anstarrte.
    » Hast du gehört, kleiner Bruder? Diese Krähe spielt den großen Mann.«
    Jubilee wich noch einen Schritt zurück, als Jonas zu den Bildern ging. Pater McKean versuchte, ihn aufzuhalten, doch Dude machte eine für seine Masse äußerst flinke Bewegung, umklammerte seinen Oberkörper und hielt ihn fest. Der Geistliche spürte, wie sein Brustkorb schmerzhaft zusammengedrückt wurde und die Luft aus seinen Lungen wich, bis er nicht mehr atmen konnte.
    » Ganz ruhig, Pfaffe. Das ist eine Familienangelegenheit.«
    Der Rowdy wandte sich nun wieder an Jubilee, der kurz davor war, ohnmächtig zu werden.
    » Und du sagst gar nichts? Du erlaubst diesem Scheißkerl, deinen Bruder zu beleidigen?«
    Eine blitzschnelle Geste, ein reißendes Geräusch, und in der

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