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Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1

Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1

Titel: Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1
Autoren: Aufbau
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Direktors. Mr. Harris isst gerade hinter seinem Schreibtisch sein Mittagessen aus der Mikrowelle, die Serviette hat er sich in den Hemdkragen gesteckt.
    »Tut mir leid, dass wir Sie stören müssen, aber es gab gerade einen kleinen Zwischenfall beim Mittagessen. Diese Jungen erklären es sicher gern«, sagt der Aufsichtslehrer.
    Der Direktor seufzt, zieht sich die Serviette vom Hemd und wirft sie in den Papierkorb. Dann schiebt er sein Tablett zur Seite. »Danke, Mr. Johnson.«
    Mr. Johnson geht, und wir vier setzen uns.
    »Wer fängt an?«, fragt Mr. Harris gereizt.
    Ich schweige. Die Muskeln im Direktorenkiefer sind angespannt.Ich schaue auf meine Hände. Immer noch alles normal. Trotzdem lege ich sie flach auf meine Jeans, für alle Fälle.
    Nach zehn Sekunden Stille fängt Mark an. »Jemand hat ihn hier mit einem Hackfleischball beworfen. Er glaubt, dass ich es war, deshalb hat er Kevin in die Eier getreten.«
    »Drück dich anständig aus!«, bellt Mr. Harris, dann wendet er sich an Kevin: »Alles in Ordnung?«
    Kevin, immer noch rot im Gesicht, nickt.
    »Also, wer hat den Hackfleischball geworfen?«, fragt Mr. Harris mich.
    Ich antworte nicht; innerlich koche ich immer noch, die ganze Situation irritiert mich. Dann hole ich tief Luft und versuche, mit beherrschter Stimme zu sprechen. »Ich weiß es nicht.« Mein Zorn hat eine neue Ebene erreicht. Ich möchte mich nicht mithilfe von Mr. Harris mit Mark auseinandersetzen, sondern die Sache lieber außerhalb des Direktorenbüros bereinigen. Sam blickt mich überrascht an.
    Mr. Harris hebt frustriert die Hände. »Warum um alles in der Welt seid ihr denn dann hier?!«
    »Gute Frage«, antwortet Mark. »Wir haben einfach nur unser Mittagessen gegessen.«
    Jetzt meldet sich Sam: »Mark hat geworfen. Ich habe es gesehen, Mr. Johnson auch.«
    Ich schaue ihn an. Er kann es gar nicht beobachtet haben, denn beim ersten Mal hat er dem Werfer den Rücken zugekehrt und beim zweiten Mal war er damit beschäftigt, sich zu säubern. Ich bin beeindruckt, dass er mir durch seine Aussage beisteht, obwohl er weiß, dass es ihm Ärger mit Mark und seinen Freunden einbringen wird.
    Mark funkelt Sam wütend an, dann sagt er: »Also, Mr. Harris, ich habe morgen das Interview mit der
, und dasSpiel ist am Freitag. Ich habe keine Zeit, mich über solchen Mist zu ärgern. Ich werde hier wegen etwas an den Pranger gestellt, was ich nicht getan habe. Es ist schwer, sich bei solcher Scheiße auch noch zu konzentrieren.«
    »Sprich anständig!«, schimpft Mr. Harris.
    »Ist doch wahr.«
    »Ich glaube dir.« Der Direktor seufzt schwer. Dann sieht er Kevin an, der sich immer noch mit dem Atmen schwertut. »Musst du zur Krankenschwester?«
    »Nein, geht schon«, murmelt Kevin.
    Mr. Harris nickt. »Ihr zwei vergesst diesen Vorfall, und Mark, sieh zu, dass du wieder klar im Kopf wirst. Wir haben uns schon länger um dieses Interview bemüht. Sie könnten uns sogar einen Platz auf der ersten Seite einräumen. Stellt euch das nur vor – die Titelseite der
!« Er lächelt.
    »Danke«, sagt Mark. »Ich freue mich darauf.«
    »Gut. Ihr beide könnt jetzt gehen.«
    Als die zwei verschwunden sind, blickt Mr. Harris Sam scharf an. Sam hält seinem Blick stand.
    »So, Sam, und jetzt will ich die Wahrheit hören. Hast du gesehen, dass Mark den Fleischball geworfen hat?«
    Sam kneift die Augen zusammen, aber er schaut nicht weg. »Ja.«
    Der Direktor schüttelt den Kopf. »Ich glaube dir nicht, Sam. Und deshalb werden wir Folgendes tun.« Er sieht mich an. »Ein Fleischball wurde also geworfen …«
    »Zwei«, unterbricht ihn Sam.
    »Was?« Mr. Harris funkelt Sam wieder an.
    » Zwei
Fleischbälle wurden geworfen, nicht einer.«
    Mr. Harris schlägt mit der Faust auf den Schreibtisch. »Es ist doch völlig egal, wie viele das waren! John, du hast Kevin angegriffen. Auge um Auge. Damit lassen wir es bewenden. Verstehstdu mich?« An der Röte seines Gesichts lässt sich ablesen, dass es sinnlos ist zu widersprechen.
    »Jep«, sage ich.
    »Ich will euch zwei hier nicht noch einmal sehen! Ihr dürft gehen.«
    Das lassen wir uns nicht zweimal sagen.
    »Warum hast du ihm nichts von deinem Handy gesagt?«, fragt Sam.
    »Weil es ihm egal ist. Er wollte nur in Ruhe weiter Mittag essen. Und, Sam, sei vorsichtig!«, warne ich ihn. »Jetzt hat Mark dich auf dem Schirm!«
    ***
    Nach der Mittagspause habe ich Hauswirtschaftslehre – nicht weil ich mich besonders fürs Kochen interessiere, sondern weil die Alternative der
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