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Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Titel: Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Harris
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der Welt der Menschen allgemein, der Künstler, Farmer, Juristen und Politiker» kommen werde. 1947 schrieb er: «… Weil die meisten Wissenschaftler, wie alle Gelehrten, zum Teil auch Lehrer sind, haben sie eine Verantwortung für die Vermittlung der Wahrheiten, die sie entdeckt haben.» Nach seiner 1960 formulierten Ansicht müssen «Menschen, die mit höchst intellektuellen Unternehmungen beschäftigt sind, zur allgemeinen Kultur beitragen, wo wir miteinander reden, nicht nur über die Fakten der Natur … sondern über die Natur des menschlichen Dilemmas, über die Natur des Menschen, über das Gesetz, über das Gute und das Schlechte, über die Moral, über politische Tugend und über Politik.» [65]
    Wir sind dafür verantwortlich, unsere Entdeckungen bei der Beobachtung von Transaktion zwischen Menschen auf das größere Problem der Erhaltung der Menschheit anzuwenden.

Das ursprüngliche Spiel ist die ursprüngliche Sünde
    Ich glaube, dass es nach den vorliegenden Daten möglich ist, etwas Neues zum Problem des Bösen zu sagen. Sünde, oder Schlechtigkeit, oder das Böse, oder «die menschliche Natur», wie immer wir auch den Makel in unserer Spezies nennen mögen, tritt in jedem Menschen auf. Mit der rätselhaften «Verfluchtheit» des Menschen können wir einfach nicht argumentieren. Ich glaube, das universale Problem liegt darin, dass von Natur aus jedes kleine Kind, gleichgültig, in welche Kultur es hineingeboren wurde, aus seiner Situation heraus (
der
menschlichen Situation überhaupt) sich für die Lebensanschauung ICH BIN NICHT O.K . – DU BIST O.K . entscheidet oder für die beiden anderen Variationen des Themas: ICH BIN O.K.  – DU BIST NICHT O.K . oder ICH BIN NICHT O.K . – DU BIST NICHT O.K . Das ist eine Tragödie, aber sie wird nicht nachweislich böse, ehe nicht das erste Spiel begonnen ist, ehe nicht der erste Schachzug gegen einen anderen Menschen getan wird, um die Last des NICHT-O.K . zu verringern. Diese erste Vergeltungsmaßnahme beweist seine «eingeborene Schlechtigkeit» – oder ursprüngliche Sünde, die er, wie man ihm sagt, bereuen muss. Je härter er kämpft, um so größer ist seine Sünde, um so gekonnter werden seine Spiele, um so verdeckter wird sein Leben, bis er tatsächlich die große Entfremdung oder Isolierung empfindet, die Paul Tillich als Sünde definiert. [66] Doch nicht, was er tut (die Spiele), ist das primäre Problem, sondern was er von sich hält (seine Grundanschauung). Tillich sagt: «Bevor Sünde eine Handlung wird, ist sie ein Zustand.» Bevor es zu Spielen kam, wurde eine Lebensanschauung ausgebildet. Ich bin davon überzeugt, dass wir in diesem Zustand – mit der Grundanschauung ICH BIN NICHT O.K . – DU BIST O.K . – das Grundproblem unseres Lebens sehen müssen und dass dieses Grundproblem das Ergebnis einer Entscheidung ist, die früh im Leben unter Druck, ohne entsprechende Verarbeitung und ohne Beistand getroffen wurde. Doch wenn wir die wahre Situation erkennen, können wir den Fall wiederaufnehmen und eine neue Entscheidung fällen.
    Einer meiner Patienten sagte: «Ich spiele ‹innerer Gerichtssaal›, wobei mein Eltern-Ich die Rollen des Richters, der Geschworenen und der Urteilsvollstrecker übernimmt. Es ist eine Scheinverhandlung, denn mein Eltern-Ich entscheidet schon im Vorhinein, dass ich schuldig bin. Mir ist nie klar geworden, dass ein Angeklagter das Recht auf einen Verteidiger hat. Ich habe nie versucht, mein Kindheits-Ich zu verteidigen. Mein Eltern-Ich hat mir nicht erlaubt, sein Urteil anzufechten. Aber schließlich hat mein Computer funktioniert und mir bewusst gemacht, dass ich eine andere Möglichkeit habe: mein Erwachsenen-Ich kann die Rechtslage richtig einschätzen und für mein Kindheits-Ich sprechen. Das Erwachsenen-Ich ist der Rechtsanwalt.»
    Durch die Einsicht, dass ICH BIN NICHT O.K . eine falsche Entscheidung war, kann jetzt die Strafe zur Bewährung ausgesetzt werden. In der Bewährungszeit kann sich die Erkenntnis durchsetzen, dass es ungefährlich ist, die Spiele aufzugeben.

El-Er-K und Religion
    Die meisten westlichen Religionen sind bestimmt vom Widerstreit zwischen Eltern-Ich und Kindheits-Ich. Und das ist eigentlich paradox, wenn man bedenkt, dass die revolutionäre Wirkung der großen Religionsstifter das direkte Ergebnis ihres Mutes war, Eltern-Ich-Einrichtungen zu überprüfen und mit dem Erwachsenen-Ich weiter die Wahrheit zu suchen. Im Laufe nur einer Generation kann aus einer guten Sache

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