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Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Titel: Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Harris
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inspiriert sind, werden deprimiert und desillusioniert, wenn sie feststellen, dass ihre Aufgabe darin besteht, Schiedsrichter bei den Spielen der Kirche zu sein, auf die Kinder aufzupassen, nette gesellschaftliche Veranstaltungen für die Jugendlichen zu planen und junge Mädchen davor zu schützen, dass sie schwanger werden. Der Kontrakt besagt:
Eigentlich müssen wir uns nicht ändern: wir sind doch so nette Leute.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass der historische Jesus heute von vielen Sonntagmorgen-Gottesdiensten ausgeschlossen würde. Jesus wurde als Weinsäufer und Fresser beschimpft, weil er gern in der Gemeinschaft gewöhnlicher Menschen war. Das bürgerliche Eltern-Ich der Sonntagschristen im 20. Jahrhundert sagt: «Man beurteilt dich nach deinen Freunden; verkehre nicht mit
solchen
Leuten.» Jesus sagte: «Füttert meine Schafe.» Das Eltern-Ich sagt: «Dafür bezahlen wir Kirchensteuern.» Jesus sagte: «Gesegnet sind die Armen und Schwachen.» Das Kindheits-Ich sagt: «Meins ist besser als deins.» Jesus nannte als wichtigstes Gebot: «Du sollst Gott deinen Herrn von ganzem Herzen lieben und deinen Nächsten wie dich selbst.» Das Eltern-Ich sagt: «Wir wollen keine Gastarbeitermassen in unserer Nachbarschaft.» Auch das Kindheits-Ich ist beteiligt. Es hat Angst vor
«denen da»
.
    Unglücklicherweise haben viele, deren Erwachsenen-Ich «all diese Widersprüche und Heuchelei nicht verkraften» kann, das Kind mit dem Bad ausgeschüttet und die ursprüngliche Botschaft Christi zusammen mit dem trüben Wasser des «Christentums» ausgekippt. Die «neuen Theologen» haben sich der Aufgabe zugewandt, die einfache Botschaft der persönlichen Befreiung wieder einzusetzen und den Schlamm des institutionellen Dogmas zu beseitigen.
    Wenn die persönliche Befreiung der Schlüssel zur sozialen Veränderung ist und wenn die Wahrheit uns frei macht, dann besteht die Hauptfunktion der Kirche darin, einen Ort zur Verfügung zu stellen, wo die Menschen die Wahrheit hören können. Die Wahrheit ist nicht etwas, was bei einem kirchlichen Gipfeltreffen beschlossen oder in ein schwarzes Buch gebunden wurde.
Die Wahrheit ist eine wachsende Sammlung von Daten über das, was nach unseren Beobachtungen wahr ist.
Wenn die Transaktions-Analyse zu der Wahrheit gehört, die den Menschen befreit, dann sollten die Kirchen für ihre Verbreitung sorgen. Dieser Meinung sind viele Pfarrer, die in der Transaktions-Analyse ausgebildet wurden und nun entsprechende Kurse für ihre Kirchenmitglieder leiten oder die Methode bei ihrer Seelsorge anwenden.

Was ist eine religiöse Erfahrung?
    Gibt es so etwas wie ein religiöses Erlebnis, oder handelt es sich dabei einfach um eine psychologische Verirrung? Wird der Geist nur von einem Wunsch mitgerissen, wie Freud [72] meinte, oder ist hier mehr im Spiel als Einbildung? Die Fähigkeit, über ein religiöses Erlebnis zu reflektieren, ist an sich schon bedeutsam. Woher kommt unser Vorstellungsvermögen von Gott oder «dem Mehr» oder der Transzendenz? Entsteht die Gottesidee einfach aus der Furcht vor dem Unbekannten? Berichtete man anfänglich von religiösen Erlebnissen, um andere durch die Behauptung der Existenz außerirdischer Kräfte zu manipulieren? Entstand und überlebte die Gottesidee einfach, weil sie irgendwie mit dem darwinistischen Überleben des Tüchtigsten in Zusammenhang stand?
    In
‹Der Mensch im Kosmos›
vertritt Teilhard den folgenden Standpunkt zur Evolution:
    «Wir sind definitiv gezwungen, die Vorstellung aufzugeben, jeden Fall einfach mit dem Überleben des Tüchtigsten zu erklären oder mit einer mechanischen Anpassung an Umwelt und Nutzen. Je häufiger ich auf dieses Problem stoße und je länger ich darüber nachgrüble, um so stärker gewinne ich den Eindruck, dass wir es tatsächlich mit einem Effekt nicht äußerer Kräfte, sondern der Psychologie zu tun haben. Entsprechend der gegenwärtigen Denkweise entwickelt ein Tier seine fleischfressenden Instinkte,
weil
seine Backenzähne schneidend und seine Klauen scharf werden. Sollten wir die Behauptung nicht umkehren? Mit anderen Worten, wenn der Tiger seine Fänge in die Länge zieht und seine Klauen schärft, geschieht das nicht eher, weil er entsprechend seiner Abkunft die ‹Seele eines Fleischfressers› empfängt, entwickelt und weitergibt?»
    Es könnte sein, dass sich durch den langen Evolutionsprozess etwas im Zustand des Menschen verändert hat, das zunächst als die Vorstellung der Transzendenz und dann als die

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