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Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Titel: Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Harris
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meines Grundstücks geschehen wird. Es geht hier um reale Schwierigkeiten, doch die Intensität der Gefühle hängt weniger mit den realen Schwierigkeiten zusammen als vielmehr mit der ursprünglichen Schwierigkeit des dreijährigen Kindes, das seine Sicherheit findet in der Abhängigkeit von seinen Eltern. Und das ist es, was zu Übelkeit und schwitzenden Händen führt. Der Konflikt kann so quälend sein, dass der Mann zur Cognacflasche greift oder in irgendeine Tätigkeit flieht, um «sein Eltern-Ich loszuwerden».
    Die Krise wäre bald beendet, gäbe es nicht noch eine andere Datengruppe, die ebenfalls dem Computer eingefüttert wird. Das sind die Daten, die aus der Realität kommen und zum Bereich des Erwachsenen-Ichs gehören. Einen «einfachen» oder «gedankenlosen» Menschen kümmert die Realität wenig. Er gibt einfach seinem Eltern-Ich nach. Seine Devise heißt: Friede (für das Kindheits-Ich) um jeden Preis. Das Alte ist doch noch das Beste. So sind die Menschen nun mal. Die Geschichte wiederholt sich. Lass nur die andern machen.
    Nur der Mensch mit einem funktionierenden Erwachsenen-Ich muss sich mit der ernsten Drohung auseinandersetzen, die eine Rassenkrise auch für ihn selbst bedeuten kann. Nur sein Erwachsenen-Ich kann sich um neue Daten kümmern. Nur sein Erwachsenen-Ich kann ermessen, wie das Elend der Sklaverei oder die Behandlung von Menschen, als wären sie Dinge, eine so verheerende Demütigung und Hoffnungslosigkeit in vielen Schwarzen bewirkt hat, dass diese sich in Little Rock oder Selma oder Watts oder Detroit entladen musste. Nur das Erwachsenen-Ich kann wie Abraham Lincoln sagen: «Die Dogmen der friedlichen Vergangenheit genügen nicht für den gegenwärtigen Kampf.» Nur das Erwachsenen-Ich kann
alle
Daten objektiv betrachten und nach neuen Ausschau halten.
    In diesem Prozess der Erkennung und Trennung der drei Datengruppen können wir nun anfangen, Ordnung in das Chaos der Gefühle und der Unentschlossenheit zu bringen. Wenn sie einmal voneinander getrennt sind, können die drei Datengruppen von dem Erwachsenen-Ich auf ihren Wert und ihre Gültigkeit hin untersucht werden.
    Unser unglücklicher Geschäftsmann muss bei der Prüfung der Daten aus seinem Eltern-Ich fragen: Warum haben meine Eltern diese Dinge geglaubt? Wie war ihr Eltern-Ich? Warum war ihr Kindheits-Ich bedroht? Wie fähig oder unfähig waren sie zur Untersuchung ihrer eigenen drei Ich-Zustände (El-Er-K)? Ist das, was sie glaubten, wahr? Sind weiße Menschen schwarzen Menschen überlegen? Warum? Warum nicht? Ist es richtig, dass man nie etwas riskieren soll? Würde ein öffentliches Bekenntnis gegen die «Apartheid» der Rassen notwendigerweise «eine Schande sein für die ganze Familie»? Könnte ein solches Bekenntnis nicht vielmehr sogar ehrenvoll sein? Setzt er wirklich seine Familie an die erste Stelle, wenn er eine realistische Lösung der Rassenprobleme in seiner Stadt nicht unterstützt? Nützlich könnte sogar die Überlegung sein, wie seine Eltern heute zu dieser Frage stehen im Gegensatz zu damals, als sein Eltern-Ich aufgezeichnet wurde.
    Sein Erwachsenen-Ich muss auch die Daten untersuchen, die vom Kindheits-Ich kommen. Warum fühlt er sich so bedroht? Warum ist ihm übel? Gibt es eine wirkliche Bedrohung? Ist seine Furcht heute überhaupt noch angemessen? Oder war sie nur angemessen, als er drei Jahre alt war? Vielleicht ist seine Furcht vor Unruhen und Gewalt heute durchaus begründet. Er könnte immerhin dabei getötet werden. Doch er muss unterscheiden zwischen der Furcht, die durch gegenwärtige Ereignisse hervorgerufen wird, und der Furcht, die er als Dreijähriger empfunden hatte. Die «Dreijährigen»-Furcht ist wesentlich größer. Als Dreijähriger kann man die Realität nicht ändern. Doch als Dreiundfünfzigjähriger kann man das. Er kann Schritte unternehmen, um die Realität zu ändern und letzten Endes die Umstände zu ändern, die zu realer Gefahr führen.
    Zu allererst müssen wir die «Dreijährigen»-Furcht verstehen, erst danach können wir das Erwachsenen-Ich für die Verarbeitung neuer Daten freistellen. Diese Furcht – die archaische Furcht vor den allmächtigen Eltern – lässt Menschen vorschnell urteilen oder erfüllt sie mit Vorurteilen. Ein Mensch mit Vorurteilen ist wie der kleine Junge im zweiten Kapitel, der den Satz «Bullen sind böse» als endgültige Wahrheit akzeptiert. Er fürchtet sich, etwas anderes zu tun. Das führt zur Trübung des Erwachsenen-Ichs (Abb. 8),

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