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Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Titel: Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Harris
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kann er von voreingenommenen Personen angegriffen werden, die sein Einkommen, seine Mitgliedschaft im Golfclub oder seine Beziehung zu seiner Frau beeinträchtigen können. Doch er kann auch die Möglichkeit erwägen, dass sein Beitrag zu einer Lösung der Rassenprobleme in seiner Gemeinde zu einer spürbaren Entspannung der Lage beizutragen vermag. Auf lange Sicht kann der Entschluss, den Aufruf öffentlich zu unterstützen, seinem Kindheits-Ich höchst erwünschte «Streicheleinheiten» einbringen, wenn er nämlich das Ansehen genießt, ein besonders rechtschaffener und mutiger Mann zu sein.
    Wenn das Eltern-Ich dominiert oder das Kindheits-Ich, ist das Ergebnis vorhersehbar. Das ist ein Wesensmerkmal der Verhaltensspiele. In solchen Spielen gibt es eine gewisse Sicherheit. Sie mögen immer schmerzlich enden, doch der Spieler hat gelernt, mit diesem Schmerz fertig zu werden. Wenn das Erwachsenen-Ich die Transaktion steuert, ist das Resultat nicht immer voraussagbar. Misserfolg ist möglich, aber auch Erfolg. Und vor allem ist Veränderung möglich.

Warum wollen Menschen sich ändern?
    Drei Dinge bewirken, dass Menschen sich ändern wollen. Eines davon ist der Leidensdruck. Sie wollten immer mit dem Kopf durch die Wand, bis sie endlich nicht mehr können. Sie haben so lange die gleichen Spielautomaten gefüttert, ohne einen Pfennig zu gewinnen, dass sie endlich bereit sind, entweder mit dem Spielen aufzuhören oder andere Automaten auszuprobieren. Ihre Migräne nimmt kein Ende. Ihre Magengeschwüre bluten. Sie sind Alkoholiker. Sie sind am Boden zerstört. Sie flehen um Hilfe. Sie wollen sich ändern.
    Ein anderer Grund, warum Menschen sich ändern wollen, ist eine langsam niederziehende Verzweiflung, genannt Langeweile. Darunter leidet ein Mensch, der durchs Leben geht und sich fragt: «Was soll’s?», bis er schließlich die endgültige große Frage stellt: «Welchen Sinn hat das alles?» Er ist bereit, sich zu ändern.
    Und drittens wollen Menschen sich ändern, weil sie plötzlich entdecken, dass das möglich ist. Diese Wirkung der Transaktions-Analyse hat man beobachten können. Viele Menschen, die kein besonderes Interesse daran zeigten, sich zu ändern, erfuhren von der Transaktions-Analyse entweder durch Vorträge, oder sie hörten über andere davon. Voller Begeisterung stürzten sie sich auf diese neuen Möglichkeiten, wollten Genaueres darüber erfahren, waren auf einmal erfüllt von dem Verlangen, sich zu ändern. Es gibt auch einen Patiententyp, der zwar an Behinderungssymptomen leidet, sich aber nicht wirklich ändern will. Sein Therapieabkommen lautet: «Ich verspreche, dass ich mir helfen lasse, wenn ich nicht gesund werden muss.» Diese negative Einstellung ändert sich jedoch, wenn der Patient einzusehen beginnt, dass es wirklich eine andere Möglichkeit zu leben gibt. Anwendbares Wissen vom Funktionieren der drei Ich-Zustände befähigt das Erwachsenen-Ich, zu neuen und verheißungsvollen Lebensformen vorzustoßen. Dieser Wunsch war schon immer vorhanden, doch er lag verschüttet unter der Last des NICHT-O.K .

Hat der Mensch einen freien Willen?
    Kann ein Mensch sich wirklich ändern, wenn er will? Und wenn er das kann, ist dann nicht selbst seine Veränderung ein Ergebnis vorangegangener Konditionierung? Hat der Mensch einen freien Willen? Eines der schwierigsten Probleme der Freudschen Lehre ist das Problem von Determinismus kontra Freiheit. Freud und die meisten Behavioristen waren der Ansicht, dass das überall im Universum herrschende Gesetz von Ursache und Wirkung auch für den Menschen gelte, dass das, was heute geschieht, theoretisch verstanden werden könne durch das, was in der Vergangenheit geschehen ist. Wenn heute ein Mensch einen Mord begeht, dann sind wir durch die Freudsche Schule daran gewöhnt, die Gründe dafür in seiner Vergangenheit zu suchen. Das geschieht unter der Annahme, dass es eine Ursache oder Ursachen geben muss, die irgendwo in der Vergangenheit liegen. Die reinen Deterministen glauben, dass das Tun des Menschen nicht frei ist, sondern nur das Ergebnis seiner Vergangenheit. Das führt zu dem unausweichlichen Schluss, dass der Mensch für seine Taten nicht verantwortlich ist, dass er faktisch keinen freien Willen hat. Der philosophische Gegensatz zeigt sich mit aller Schärfe bei Gerichtsverhandlungen. Die Justiz steht auf dem Standpunkt, dass der Mensch verantwortlich ist. Nach deterministischem Standpunkt, auf dem häufig psychiatrische Gutachten fußen, ist der

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