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Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse

Titel: Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Harris
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das Kindheits-Ich spielt. Wenn das Kindheits-Ich spielen will, dann soll das Erwachsenen-Ich dabei sein und dafür sorgen, dass alles im Rahmen bleibt, weil junge Damen in Schwierigkeiten kommen, wenn das Kindheits-Ich das Kommando übernimmt und gefährliche Spiele treibt. Stimmt das?
    P: Ja. Sie meinen, wenn man herumflirtet oder so?
    A: Nein –
    P: Wenn man nicht weiß, wann man aufzuhören hat?
    A: Ja, richtig, wenn man es nicht kann. – Wenn das Erwachsenen-Ich dem Kindheits-Ich nicht nein sagen und sich durchsetzen kann, dann ist jeder von uns in Schwierigkeiten.
    P: Das gilt für alles, nicht nur für –
    A: Richtig. Für alles. Das Kindheits-Ich will vielleicht etwas nehmen, was ihm nicht gehört, oder es will einen anderen Menschen ausnutzen. Das Kindheits-Ich will vielleicht eine andere Person nach seiner Pfeife tanzen lassen.
    P: Ach, hören Sie auf damit.
    A: Ich habe erlebt, wie kleine Kinder Erwachsene nach ihrer Pfeife tanzen lassen.
    P: Also ich mache das auch oft so. Ich
spiele
mit anderen Menschen, sie sind dann Marionetten für mich, und ich ziehe an den Fäden, wie ich will. Eine einzige Manipulation ist das, ich weiß. Und so soll man nicht mit Menschen umgehen, nicht wahr?
    A: Nun, woher wissen wir, was
man soll
und was
man nicht
soll! Aber wenn Sie andere Menschen manipulieren und sie dann zappeln lassen oder verärgern oder unglücklich machen, dann würde ich sagen, das ist etwas, was Sie loswerden wollen. Wenn andererseits ich zulasse, dass man mich manipuliert, dann werde ich sauer. Wenn ich andere unwissentlich manipuliere und sie sich dagegen wehren, dann bringt mich das durcheinander. Verstehen Sie? Wann aber haben wir gelernt, zu manipulieren und zuzulassen, dass andere uns manipulieren? Im Alter von zwei oder drei Jahren.
    P: Aber wie – ich meine, wieso hält das an? Es stimmt, ich habe meinen Vater manipuliert und tue das immer noch bis zu einem gewissen Grad, ich weiß nicht, vielleicht bezeichnen Sie das nicht als Manipulation, aber ich könnte – ja sicher, ich könnte es. Und er hat es zugelassen – weil – ich weiß nicht warum – vielleicht, weil – vielleicht habe ich ihn manipuliert, vielleicht auch nicht.
    A: Was sich zwischen Ihnen und Ihrem Vater abspielt, enthält wahrscheinlich eine gewisse Manipulation, aber ein Teil davon ist das Vergnügen eines Vaters an seiner heranwachsenden Tochter. Er freut sich, wenn Sie glücklich sind, und freut sich, wenn Sie alles Mögliche unternehmen, und freut sich, wenn er Ihnen etwas schenken kann. Das gehört dazu, wenn man Vater einer reizenden Tochter in Ihrem Alter ist. Aber Sie können seine Großzügigkeit auch ausnutzen, ja? Sie können seine Gefühle ausnutzen, und das ist weder für Sie noch für ihn gut, weil es zu einer Art Kampf führt.
    P: Das habe ich getan.
    A: Was haben Sie getan?
    P: Ich habe ihn ausgenutzt und habe seine Gefühle ausgenutzt. Ich habe erwartet, alles zu bekommen, was ich wollte, ich habe erwartet – also, ich habe ziemlich viel erwartet, und dennoch hatte er so viel Liebe für mich, und wenn ich gerade nicht bei Laune war, dann habe ich noch nicht einmal zugelassen, dass er mich auch nur berührte. Ich wandte mich einfach ab, und manchmal war ich wirklich grausam. Selbst im Krankenhaus war das so, und eines Abends habe ich etwas Schreckliches gesagt, als er mich ins Krankenhaus brachte. Er stand schon am Fahrstuhl und wollte mich, glaube ich, umarmen, und ich wich zurück und sagte ihm, er solle das bleiben lassen. Und dann lachte ich und sagte: «Das frustriert dich, was?», als wollte ich ihn wirklich verletzen, und er sagte «ja» und gab mir recht. Damals kam ich mir scheußlich vor.
    A: Haben Sie ihn dann doch noch in den Arm genommen?
    P: Nein.
    A: Das ist schade, denn Ihr Erwachsenen-Ich hätte Ihrem Kindheits-Ich – immerhin
sind
Sie sein Kind – zugeraten, ihn zu umarmen, weil es nach den Maßstäben Ihres Erwachsenen-Ichs wichtig sein könnte, niemanden zu verletzen.
    P: Verletzen will ich ihn jetzt auch nicht mehr. Wenn er mich umarmen will, dann lasse ich ihn. Wenn mir nicht danach ist, viel Liebe zu zeigen, dann lass ich ihn einfach mich umarmen, und aus. Aber es kommt auch vor, dass ich ihm meine Gefühle zeige.
    A: Haben Sie nicht manchmal den Wunsch, ihn auch zu umarmen?
    P: Nun ja, ich küsse ihn auf die Backe oder so, und ich zeige ihm, dass ich ihn mag, und ich bin sehr nett, und meiner Mutter gegenüber verhalte ich mich ebenso. Ich habe ihnen ganz absichtlich

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