Ich bin o.k. – Du bist o.k. • Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können. Eine Einführung in die Transaktionsanalyse
dieser Männer sind echte Sonderangebote, sie fallen gleich ins Auge und sind enorm billig. Da fällt einem die Entscheidung nicht leicht: Groß, blendende Figur, breite Schultern und was sonst noch alles. Aber Sie müssen nur, wie hier in unserem Gespräch, alle Daten auf den Tisch legen, und sobald Sie die mit Ihrem Erwachsenen-Ich verarbeitet haben, können Sie Ihre Wahl treffen. Sie brauchen es ja nicht bis zum Letzten kommen zu lassen wie manche Mädchen, die keine andere Wahl haben. Sie haben ein gutes Erwachsenen-Ich. Sie haben die Wahl, das Spiel bis zu einem bestimmten Punkt zu treiben und dann zu sagen: Gut, dass ich dich kennengelernt habe, und dann tun Sie, was immer –
P: Oh, da bekomme ich Angst. Ich könnte das nie zulassen, es sei denn, es geschehe mit Gewalt. Weil ich so Angst davor habe. Ich will nichts dergleichen.
A: Warum haben Sie Angst?
P: Ich weiß nicht, aber
davor
habe ich Angst.
A: Vielleicht müssen Sie Angst haben, um zu verhindern, dass das Kindheits-Ich in Ihnen außer Kontrolle gerät. Aber sobald Sie Vertrauen zu Ihrem Erwachsenen-Ich entwickelt haben – und Sie haben ein gutes Erwachsenen-Ich –, dann haben Sie es geschafft. Denn Ihr Erwachsenen-Ich wird mit jeder Transaktion fertig, und auch wenn das Kindheits-Ich seinen Spaß an der Transaktion hat, setzt das Erwachsenen-Ich die Regeln fest. Und das wird Sie retten.
P: Die Stunde ist herum. Wir sehen uns ja am nächsten Gruppenabend. Auf Wiedersehen.
A: Gut. Und vergessen Sie nicht: ICH BIN O.K. – DU BIST O.K .
Während der beunruhigenden Zeit der Adoleszenz, wenn die jungen Leute taube Ohren für die Worte ihrer ängstlichen Eltern zu haben scheinen, besteht dennoch ein Bedürfnis, die Liebe und Sorge der Eltern zu spüren. Die Sehnsucht danach demonstrierte kürzlich zwingend meine fünfjährige Tochter Gretchen. Gretchen balancierte über die Ziegeleinfassung des Blumenbeets, als ihre Mutter dazukam.
Die Mutter sagte: «Gib acht, oder du fällst in die Blumen.»
Gretchen sagte: «Machst du dir Sorgen um die Blumen oder um mich?»
Das «Fünfjährige» im Heranwachsenden stellt die gleiche Frage ohne Worte. Eltern, die empfänglich für diese unausgesprochene Bitte sind und die durch Beispiele von Liebe, Besorgnis, Zurückhaltung und Respekt wiederholt demonstrieren: «Du bist es, um den wir uns sorgen», werden feststellen, dass die Jahre der Adoleszenz bei ihren Kindern Belohnungen und Überraschungen hervorbringen können, die man nicht (mehr) für möglich gehalten hätte.
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11. Wann ist eine Behandlung nötig?
Wir denken nur, wenn wir mit einem Problem
konfrontiert werden.
John Dewey
Wer sich den Fuß verstaucht, kann weiterhumpeln, und allmählich wird der Fuß wieder gesund. Auch beim Humpeln ist er noch von einem gewissen Nutzen. Wer sich ein Bein bricht, braucht eine Schiene, solange der Knochen heilt. Die eine Verletzung kann zu einer Schwächung führen, die andere zur Verkrüppelung. Im ersten Fall wäre ärztliche Versorgung hilfreich gewesen, im zweiten Fall war sie unerlässlich.
Ähnlich steht es mit der Notwendigkeit, emotionale Probleme zu behandeln. Das Erwachsenen-Ich eines Menschen kann durch alte Aufzeichnungen aus der Vergangenheit geschädigt sein, und dennoch wird er mit seinen Schwierigkeiten und Problemen ohne Behandlung fertig. Die Behandlung könnte die Dinge erleichtern. Aber er schafft es auch so. Bei manchen Menschen ist das Erwachsenen-Ich jedoch so geschwächt, dass sie nicht mehr weiterkommen. Sie sind durch wiederholtes Versagen verkrüppelt oder durch Schuldgefühle erstarrt. Häufig kommt es zu körperlichen Symptomen. Mütter können ihre Aufgabe als Mütter nicht erfüllen, Berufstätige versagen am Arbeitsplatz, Kinder geben in der Schule auf, das Verhalten mancher Menschen wird so unangemessen, dass sie mit dem Gesetz in Konflikt kommen. Diese Menschen brauchen eine Behandlung; doch auch jeder andere könnte davon profitieren.
Jeder kann ein Transaktions-Analytiker werden. Die Behandlung beschleunigt einfach den Vorgang. Eine Therapie mit der Transaktions-Analyse ist im Wesentlichen eine Lernerfahrung, durch die das Individuum entdeckt, wie man Daten für Entscheidungen sortiert. Es gibt keinen Zauber, den ein omnipotenter Experte anwendet. Der Therapeut übermittelt mit Worten, was er weiß und was er in seinen eigenen Transaktionen mit dem Patienten gebraucht, sodass der Patient die gleiche Methode kennenlernen und anwenden kann. Das
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