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Ich bin Zlatan Ibrahimović

Ich bin Zlatan Ibrahimović

Titel: Ich bin Zlatan Ibrahimović Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lagercrantz David
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Erstes nach Lindesberg kommen. Ihr Vater brachte sie im Wagen. Aber bevor sie losfuhren, schickte Helena die Buchungsunterlagen, und da fing das Mädchen an, sich zu wundern. Den Flugtickets zufolge hießen die Kinder dieser Diplomatenfamilie Maximilian und Vincent Ibrahimović, und das kam ihr reichlich komisch vor. An und für sich konnten wohl auch Diplomatenfamilien so heißen, oder nicht? Vielleicht gab es mehrere Ibrahimovićs in Schweden, was wusste sie? Sie fragte ihren Vater danach.
    »Guck dir das mal an«, sagte sie.
    »Es sieht so aus, als solltest du Kindermädchen für Zlatans Kinder sein«, sagte er, und, Hilfe, da wollte das Mädchen schon abspringen.
    Sie bekam Angst. Es klang ziemlich heftig. Andererseits fand sie, dass es zu spät sei, um einen Rückzieher zu machen. Es waren ja Tickets gebucht und alles, und also fuhren sie los, ihr Vater und sie, und jetzt war sie echt nervös, hat sie später erzählt. Aber Helena … was soll man von Helena sagen? Sie ist ja die Evilsuperbitchdeluxe , wenn sie sich zurechtmacht. Es verlangt ein wenig Mut, auf eine solche Frau zuzugehen. Aber sie ist total entspannt. Sie ist eine Expertin darin, Menschen dazu zu bringen, sich wohlzufühlen, und auf dieser Reise hatten sie und das Mädchen viel Zeit, einander kennenzulernen, viel zu viel Zeit.
    In Arlanda fingen die Probleme an. Sie sollten mit Easy Jet fliegen. Nur Easy Jet flog an diesem Tag nach Mailand. Aber die Maschine hatte ein Problem. Der Flug wurde eine Stunde später angesetzt, dann zwei, drei, sechs Stunden, zwölf, achtzehn Stunden. Es war absurd. Es war der reine Skandal, und alle wurden müder und verärgert und wahnsinnig, und am Schluss drehte ich durch. Ich hielt es nicht mehr aus. Ich rief einen Piloten an, der die Privatmaschine fliegt, zu der ich Zugang habe.
    »Hol sie«, sagte ich zu ihm, und er holte sie.
    Helena und das Mädchen ließen sich ihr Gepäck wieder herausgeben, und dann wurden sie zu der Privatmaschine gebracht. Ich hatte dafür gesorgt, dass ein bisschen Verpflegung an Bord war, mit Schokolade überzogene Erdbeeren und andere Leckereien, und ich hoffte, dass sie sich wohlfühlten. Das hatten sie redlich verdient nach der Strapaze, und schließlich traf ich auch das Mädchen. Sie war auch da ziemlich nervös, soweit ich es mitbekam. Aber wir verstanden uns gut, und seitdem hilft sie uns und wohnt bei uns. Sie ist ein Teil der Familie, kann man sagen. Die Kinder sind verrückt nach ihr, und sie und Helena sind wie Geschwister und trainieren und lernen gemeinsam. Überhaupt entwickelten wir eine Anzahl neue Gewohnheiten und Routinen.
    Ein Jahr fuhren wir nach St. Moritz. Ob ich mich da wohlfühlte? Nicht direkt! Ich war nie Ski gefahren. Mit Vater und Mutter in die Alpen zu fahren wäre einer Reise auf den Mond nahegekommen, so ungefähr.
    St. Moritz ist etwas für feine Leute. Man trinkt Champagner zum Frühstück. Champagner? Ich saß in der Schlafanzughose da und wollte Cornflakes. Olof Mellberg war auch dabei und versuchte, mir das Skilaufen beizubringen. Es war kein großer Erfolg. Ich sauste ab wie ein Idiot, während Mellberg und die anderen in unserer Clique die Hänge hinuntertanzten. Ich sah vollkommen lächerlich aus, und sicherheitshalber zog ich mir eine Räubermaske über den Kopf und trug eine große Sonnenbrille. Niemand sollte wissen, wer ich war. Aber eines Tages landete ich in einem Sitzlift, und da saß ein italienischer Junge mit seinem Vater neben mir, und der Junge starrte mich an. Keine Gefahr, dachte ich. Mit dieser Mütze erkennt er dich nicht. Keine Chance. Aber nach einer Weile sagte der Junge, es muss meine verdammte Nase gewesen sein:
    »Ibra?«
    Ich stritt es glatt ab. Was Ibra? Wer ist das? Aber was kam dabei heraus? Helena fing an zu lachen. Es war so ungefähr das Lustigste, was sie erlebt hatte, und der Junge ließ nicht locker mit seinem Ibra, Ibra, und am Ende sagte ich: S i , ich bin es, und da entstand ein kleines feierliches Schweigen. Der Junge war tief beeindruckt. Da war nur ein Problem. Er würde nicht mehr besonders beeindruckt sein, wenn er mich Ski fahren sah, und ich überlegte, wie ich das lösen sollte. Ich war der Sportstar. Ich konnte mich nicht als Besenstiel auf der Piste outen. Doch es kam schlimmer, als ich dachte. Das Gerede verbreitete sich. Eine kleine Volksversammlung bildete sich am Hang, und alle standen da und wollten mich fahren sehen. Ich bekam Probleme mit den Handschuhen. Ich war sehr sorgfältig damit, wie sie

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