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Ich bin Zlatan Ibrahimović

Ich bin Zlatan Ibrahimović

Titel: Ich bin Zlatan Ibrahimović Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lagercrantz David
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glaubte, ich war derjenige, von dem man am wenigsten erwartet hatte, dass er in die A-Mannschaft aufsteigen würde. Doch dann, als ich für großes Geld verkauft wurde, änderte sich die Haltung. Da sollte jeder Tropfen aus mir herausgemolken werden. Im einen Augenblick war ich kaum vorhanden, im nächsten sollte ich ausgenutzt werden. Das vergesse ich nicht, und ich denke oft: Hätte Hasse Borg ebenso gehandelt, wenn ich ein feiner Junge mit einem Anwalt als Vater gewesen wäre?
    Ich glaube es nicht, und schon damals bei Ajax sprach ich darüber. Ich sagte ungefähr: Er solle sich in Acht nehmen. Aber ich vermute, dass er nicht richtig begriff, und später in seinem Buch schrieb er, er sei mein Mentor gewesen, der sich meiner angenommen habe. Ich glaube, dass ihm später ein Licht aufging. Wir begegneten uns nämlich vor einigen Jahren in einem Aufzug. Es war in Ungarn.
    Ich war mit der Nationalmannschaft da und trat in den Aufzug, und im vierten Stock hielten wir, und da tauchte er wie aus dem Nichts auf. Er war auf einer Spesenreise in der Stadt und noch damit beschäftigt, seinen Schlips zu binden, als er mich entdeckte. Bei Hasse heißt es viel »Hey, hallo, wie ist die Lage?«, in dem Stil, und er sagte auch jetzt was in der Art und streckte die Hand aus.
    Er bekam nichts zurück, nichts, nur eisige Kälte und einen giftigen Blick, und natürlich geriet er völlig aus der Fassung. Er stand nur da, verunsichert, und ich sagte kein Wort. Ich tat, als ob er Luft wäre, und unten in der Lobby ging ich ganz kühl davon und ließ ihn stehen. Das war unsere einzige Begegnung seitdem, also nein, ich vergesse nicht. Hasse Borg ist eine Person mit zwei Gesichtern, und damals bei Ajax schmerzte mich das alles.
    Ich fühlte mich verschaukelt und gekränkt, ich wurde am schlechtesten bezahlt, und die eigenen Fans buhten mich aus. Es war dies und jenes. Es waren die Ellenbogen. Es waren Anfeindungen, es waren die Listen mit meinen Fehltritten, die Polizeigeschichte in der Industrigatan zum achtundneunzigsten Mal, und dann war ich außer Balance, hieß es. Man vermisste den alten Zlatan. Es war ein ständiges Gerede Tag um Tag, und die Gedanken rotierten in mir.
    Jede Stunde, jede Minute suchte ich nach Lösungen, denn ich gab nicht auf, nein, keine Chance. Ich hatte mit viel Gegenwind zu kämpfen. Ich war kein Talent, das einfach so nach Europa hinaustanzte. Von Anfang an waren Eltern und Trainer gegen mich, und vieles von dem, was ich gelernt habe, habe ich im direkten Widerspruch zu dem gelernt, was andere sagten. » Dieser Zlatan dribbelt nur « , nörgelten sie. Er ist so und so, er ist nicht in Ordnung. Aber ich habe weitergemacht, ich habe zugehört, ich habe nicht zugehört, und hier bei Ajax versuchte ich wirklich, die Kultur zu verstehen und zu lernen, wie man dachte und spielte.
    Ich fragte mich, was ich verbessern müsste. Ich trainierte hart und versuchte, von anderen zu lernen. Aber gleichzeitig behielt ich meinen Stil bei. Niemand sollte mir den eigentlichen Kern meiner Art zu spielen austreiben; nicht dass ich trotzig oder ein Streithammel war, ich kämpfte einfach drauflos, und wenn ich mich auf dem Platz einsetze, kann ich aggressiv wirken. Das ist ein Teil meines Temperaments. Ich verlange von anderen genauso viel wie von mir selbst. Aber offensichtlich brachte ich Co Adriaanse auf die Palme. Ich sei eine schwierige Person, sagte er später, total selbstbezogen: Ich führe mein eigenes Rennen, bla bla bla, und klar, er darf ja von sich geben, was er will; ich denke nicht daran, ihm Kontra zu geben. Ich akzeptierte die Situation. Der Trainer ist der Boss. Ich kann nur sagen, dass ich mich wirklich anstrengte, um einen Stammplatz zu bekommen.
    Aber es änderte sich nichts, außer dass wir hörten, dass Co Adriaanse gefeuert werden sollte, und das war ja trotz allem eine gute Nachricht. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt von Henke Larssons Celtic in der Champions-League-Qualifikation Prügel bezogen, und vom FC Kopenhagen im UEFA Cup, aber ich glaube nicht, dass es die Ergebnisse waren, die ihn zu Fall brachten. In der Liga standen wir gut da.
    Er musste gehen, weil er mit uns Spielern nicht kommunizieren konnte. Keiner von uns hatte Kontakt zu ihm. Wir hatten in einem Vakuum gelebt, und es stimmt, ich mag harte Burschen, und Co Adriaanse war so einer. Aber er ging zu weit, sein Diktatorenstil war unangebracht, kein Schalk im Auge, nichts, und wir waren natürlich alle neugierig: Wer kommt jetzt?
    Eine Zeit lang

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