Ich bleib so scheiße, wie ich bin

Respekt und Anstand hier nicht weiterführten. Kurzerhand buchte sie einen Flug nach Griechenland und fragte ihren Exfreund, ob er sie begleiten wolle. Das Familientreffen zu Ostern, von dem noch am Tag zuvor behauptet wurde, dass man es nicht mehr abblasen könne, wurde sofort abgesagt.
    Inzwischen verbietet Anna ihrem Freund, sich mehr als einmal die Woche mit seiner Exfrau zu treffen. Wenn ihr Freund protestiert, macht sie ein Theater, das sich gewaschen hat. Seitdem wird sie von ihrem Freund aufmerksamer und besser behandelt.
Versuchen Sie nie, ein besserer Mensch zu
sein als alle anderen. Es geht schief.
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    Besser und vernünftiger zu sein in einer Welt, in der alle anderen meist unreflektiert handeln, ist nicht leicht. Die sich nicht hinterfragen, sind eindeutig im Vorteil. Sie haben nicht dauernd ein schlechtes Gewissen, nur weil sie ihren Ärger, ihren Neid und ihre Eifersucht nicht im Griff haben. Man selbst erlaubt nicht, sich von seiner Kleinlichkeit, seiner Missgunst und seinen Ängsten leiten zu lassen – nur um mit Erstaunen festzustellen, dass die das tun, am Ende besser, also mit einem Partner dastehen. Während man selbst allein ist.
    Unreflektiert zu handeln, kann man lernen. Wer es ausprobiert, wird feststellen, wie viel Spaß es macht, und überrascht sein von dem durchschlagenden Erfolg, den unreflektiertes Handeln nach sich zieht.
WER SAGT EIGENTLICH, DASS ...?
    . . . man in einer Beziehung tolerant sein muss?
    . . . man seinen Partner nicht mit seinen Gefühlen manipulieren darf?
    . . . die Beziehung besser wird, wenn man seinen Partner weniger kontrolliert?
    . . . man seinen Partner nur aus Liebe und nicht aus Angst vor Einsamkeit gegen die Konkurrenz verteidigen sollte?
    . . . man in einer Beziehung nur verlieren kann, wenn man mit billigen Mitteln und Tricks arbeitet?
FOLGENDE FRAGEN KÖNNEN SIE FÜR SICH BEANTWORTEN. WENN SIE WOLLEN.
    Finden Sie, dass Sie erst flirten sollten, wenn Sie
abgenommen haben? Ja
    Glauben Sie, dass andere in ihren Beziehungen
viel glücklicher sind als Sie selbst? Ja
    Empfinden Sie eine Beziehung als gescheitert,
wenn sie nur kurz gehalten hat? Ja
    Hoffen Sie darauf, dass die nächste Beziehung Sie
für die vorangegangenen entschädigt? Ja
    Glauben Sie, dass andere das Alleinsein mehr genießen
als Sie? Ja
    Glauben Sie, dass Alleinsein die Persönlichkeit
stärkt? Ja
    Würden Sie sich ändern wollen, wenn Ihre Partner
so wären, wie Sie sich das vorstellen? Ja
    Hilft es Ihrer Meinung nach dabei, aktuelle Verstimmungen in der Partnerschaft zu lösen, wenn man sich mit
seinen Kindheitserlebnissen beschäftigt? Ja
    Glauben Sie, dass Sie unbewusst immer wieder ein Geschehen inszenieren, das Ihnen irgendwann in Ihrer
Vergangenheit widerfahren ist? Ja
    Überlegen Sie sich zu trennen, weil Sie Ihren Partner nicht mehr lieben wie früher, und fühlen Sie sich schuldig,
weil Sie es nicht können? Ja
    Finden Sie es falsch, sich nach einer Trennung
gleich in die nächste Beziehung zu stürzen? Ja

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ERFOLG MACHT UNFREI
WARUM KARRIEREMACHEN SO LANGWEILIG IST

Wer vor ein paar Jahren sehr deutlich verkörpert hat, dass es kein Spaß mehr ist, das Beste aus sich zu machen, ist die chinesische Leichtathletin, die in ihrer Disziplin bei den Olympischen Spielen 2008 »nur« die Silbermedaille gewann. Unter Schluchzen gestand sie, dass sie sich schäme, weil sie für ihr Land nicht die Goldmedaille erringen konnte.
    Aber auch wenn sie die Goldmedaille gewonnen hätte, wäre sie nicht glücklich geworden. Erfolg scheint nicht das einzulösen, was man sich von ihm erhofft, jedenfalls ist das der Eindruck, wenn man auf die schaut, die am erfolgreichsten sind. So ist etwa der Leistungssport spätestens seit dem Selbstmord des Nationaltorwarts Robert Enke mit dem Thema Depression verknüpft. Inzwischen kann man sich auf Internetportalen durch ganze Galerien von Profifußballern klicken, die an Burnout und/oder Depressionen leiden, so wie man sich durch die zehn schlechtangezogensten Frauen Hollywoods und die gefährlichsten Tiere der Welt klicken kann: Der Fußballer Sergi López Segú aus Barcelona warf sich 2006 im Alter von 36 Jahren vor einen Zug. Justin Fashanu, ein Fußballer aus England, war nur ein Jahr älter, als er sich das Leben nahm. Nach einem Klinikaufenthalt im Herbst 2003 hieß es über Profifußballer Sebastian Deisler in der Presse, er sei depressiv und ausgebrannt. Schalke-Coach Ralf Rangnick erklärte im September 2011 aus eben diesem Grund seinen Rücktritt,