Ich ein Tag sprechen huebsch
Position vor unsere Nationaldenkmäler legten. Einer war dadurch berühmt geworden, dass er sich von einem Freund in die Schulter hatte schießen lassen. Es war genau die Kunstwelt, von der ich geträumt hatte, in der gottgegebenes Talent als unfairer Vorteil betrachtet wurde und ein eiskalter sturer Blick mehr Lob einheimste als die Fähigkeit, menschliches Fleisch auf der Leinwand darzustellen. Alles um mich herum war Kunst, von dem Dreck in der Badewanne bis zu den Rasierklingen und den abgeschnittenen Strohhalmen, mit denen ich mein Speed einnahm. Ich hatte mich in der Welt zurückgemeldet, mit klarem Kopf und einem genauen Bewusstsein von der Größe meines Talents. »Ich geb dir deine Mutter«, sagte mein Vater. »Sie hat ein paar Drinks intus, vielleicht versteht sie, wovon zum Teufel du da redest. «
Sechs: Ich kaufte meine Drogen bei einer fickrigen, glupschäugigen Schriftsetzerin, deren sprödes, vorzeitig erbleichtes Haar auf eine Art dauergewellt war, dass ich sie nicht anschauen konnte, ohne an eine spätsommerliche Pusteblume zu denken. Drogen an mich zu verkaufen war nicht das Problem, aber sich tagtäglich meine immer paranoideren Gedanken und Ansichten anhören zu müssen überstieg die Kraft eines einzelnen Menschen.
»Ich trage mich mit dem Gedanken, mein Gehirn in einzelne Parzellen zu zerlegen«, erklärte ich ihr eines Tages. »Nicht, dass ich mir irgendwas wegoperieren lassen möchte, ich will es bloß in einzelne Grundstücke aufteilen und sie vermieten, damit die Leute sagen können: »Ich habe ein Haus in Raleigh, ein Wochenendhaus am Myrtle Beach und mein verschwiegenes Plätzchen im Kopf eines Visionärs!«
Ihr ungläubiger Blick verriet einiges über den zweifelhaften Wert meiner geistigen Immobilie. Speed bringt dein Gehirn zum Kochen und macht aus deinem Mund ein dampfendes Abzugsrohr. Ich redete mir die Zunge blutig, bis der Kiefer sperrte und meine Kehle aus Protest zuschwoll.
In der Hoffnung, mich loszuwerden, brachte meine Dealerin mich mit einer Handvoll hyperaktiver Schizos in Kontakt, die meine Vorlieben für Amphetamine und das Wort Manifest teilten. Endlich hatte ich einen Kreis Gleichgesinnter gefunden. Unser erstes Treffen verlief sehr angespannt, aber ich brach das Eis, indem ich ein paar Linien Speed ausgab und mich zum erfrischend spärlichen Mobiliar des Gastgebers äußerte. Sein Wohnzimmer enthielt nichts außer einem riesigen Nest aus Menschenhaar. Wie es schien, klapperte er zweimal die Woche die Frisöre der Umgebung ab und sammelte deren Abfälle ein, um sie, Strähne für Strähne, mit dem Geschick eines Zaunkönigs zu verweben.
»Ich arbeite seit, Augenblick, etwa sechs Monaten an diesem Nest«, sagte er. »Na los, setz dich rein. «
Andere Gruppenmitglieder sammelten ihre Körperflüssigkeiten in Gläschen für Babynahrung oder schrieben kryptische Botschaften auf eingeschweißte Hüftsteaks. Sie bezeichneten ihre Kunstwerke als Objekte, einen Ausdruck, den ich begeistert übernahm. »Tolles Objekt«, wurde zu meinem Standardsatz. In meinen Eifer zu gefallen konnte es passieren, dass ich zerbrochene Fußleisten lobte oder Wäschesäcke, die darauf warteten, zur Wäscherei geschafft zu werden. Alles kam als Objekt in Frage, wenn man nur lange genug hinsah. Vollgepumpt mit Amphetaminen, zogen die Gang und ich zur Umgehungsstraße, um die Pylonen und knallgelben Bodenwellen zu betrachten. Die Welt war ein konzeptuelles Schlaraffenland, und wir schlugen uns die Bäuche voll.
Angesteckt durch meine Freunde, versuchte auch ich mich an ein paar Objekten. Mein erstes Projekt bestand aus einer Reihe hölzerner Gemüsekisten, die ich sorgfältig mit meinem Abfall füllte. Da ich nichts mehr aß, fielen statt verderblicher Essensreste nur noch Zigarettenkippen, Aspirindöschen, ausgefallene Haarbüschel und blutige Kleenextücher an. Jedes neu hinzugefügte Objekt wurde gewissenhaft verzeichnet, wobei ich eine Tinte benutzte, die ich aus zerquetschten Zecken und Mücken gewann.
2: 17 Uhr: Vier abgeschnittene Zehennägel.
3: 48 Uhr: Eine im Waschbecken gefundene Wimper. Eine Motte.
Sobald die beiden ersten Kisten voll waren, bewarb ich mich damit für die bevorstehende Biennale im Kunstmuseum. Als die Nachricht eintraf, dass meine Arbeit angenommen worden war, war ich so dumm, meine Freunde davon am Telefon zu unterrichten. Ihre Projekte die Haupttreppe abzufackeln oder eine Büste des Gouverneurs aus menschlichen Fäkalien zu modellieren waren sämtlich abgelehnt
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