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Ich & Emma

Ich & Emma

Titel: Ich & Emma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Flock
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tätschelt meinen Kopf mit einer Hand und greift mit der anderen Hand in seine Tasche. “Tut mir Leid, das zu hören, Kind. Nun, hier ist die Bezahlung. Gute Arbeit, Mädchen. Gute Arbeit.”
    Vier Pennys für mich. Ich finde es toll, sie in das Porzellanschwein zu werfen, das Oma mir damals in Asheville gekauft hat. Der Plastikstöpsel, der dafür sorgt, dass das Geld nicht rausfällt, fehlt schon seit Langem. Das Loch haben wir mit Klebeband verschlossen, aber die Münzen scheppern, wenn man sie reinwirft.
    Wenn Richard den Weg zu unserem Haus mit dem Loch im Dach entlang stolpert, sind seine Haare weiß wie Schnee, so viele Sägespäne sind darin. Wir machen uns zu dieser Zeit gerade für die Schule fertig, daher ist es etwas laut, weil Mama uns ständig zuruft, wir sollen uns noch mehr beeilen, als wir es sowieso schon tun.
    “Euer Gebrüll hört man bis über den Hügel”, sagt Richard und lässt sich in den Stuhl im Wohnzimmer fallen. Mama holt ihm ein Bier aus dem Kühlschrank, während ich meine Bücher für die Schule einpacke. Das Gemeindekundebuch ist das schwerste, deswegen kommt es ganz nach unten und der Rest obendrauf.
    “Schnell raus hier”, flüstert Mama. “Bis später.”
    “Wiedersehen, Mama”, sagen wir nacheinander und nehmen unsere Pausenbrote. Dann rasen wir zu der Fliegengittertür, in der noch immer kein Gitter ist.
    “Himmel, sieh dich an.” Ich höre, wie Richard beginnt, auf Mama herumzuhacken, aber dagegen können wir nun nichts mehr tun. Brownie wartet, und das ist das Wichtigste, ich habe nämlich ein paar große, saftige Fleischreste aus dem Kühlschrank genommen, um sie zu verwöhnen. Ich stibitze immer was, wenn Mama gerade nicht hinsieht.
    Mr. Wilson wartet schon mit Brownie.
    “Wie wär’s, wenn wir nach der Schule Scharfschießen üben?” fragt er uns, als wir uns über Brownie beugen.
    “Scharfschießen?” fragt Emma.
    “Auf Dosen und so was. Hat dein Daddy dir das etwa nie beigebracht? Pah!” Er blickt über die Straße. “Nach Schulschluss kümmern wir uns mal darum.”
    “Aber ich habe noch nie eine Waffe in der Hand gehabt”, sagt Emma. Ich streichle Brownie noch immer, aber sie hat in dem Moment damit aufgehört, als Mr. Wilson zu sprechen angefangen hat.
    “Macht nix. Ich bring’ dir alles bei, was du wissen musst. Du machst einfach, was ich dir sage.”
    “Ich weiß nicht.” Sie wühlt mit dem Schuh im Dreck. “Mama erwartet uns gleich nach der Schule. Wir müssen Hausaufgaben machen.”
    “Aber Zeit für ’ne kleine Lektion bleibt da noch, dauert ja nicht lange.”
    Der Bus kommt, ich nehme meine Bücher vom Boden, wische das unterste ab, damit mein Ärmel nicht schmutzig wird.
    “Bis dann”, rufe ich ihm zu, nachdem Emma die erste Stufe raufgeklettert ist. “Wiedersehen.”
    Er nickt nur und Brownie wedelt mit dem Schwanz. Wie immer.
    “Mein Daddy sagt, ihr seid nur Abschaum, kommt hierher und glaubt, ihr seid was besseres.” Nachdem Fred Sprague das laut genug gesagt hat, dass Emma stehen bleibt, spuckt er ihr vor die Füße.
    Seine Freunde lachen, was ihn noch mutiger macht.
    “Dabei habt ihr ja nicht mal zwei Pennies, die ihr aneinander reiben könntet, um ein Feuer zu machen.”
    “Dafür kann ihr Daddy sorgen, da wird’s einen Brand im Holzlager geben, der schlimmer ist als damals bei Chancey Dewall, so betrunken, wie der die ganze Zeit ist!”
    “Das nimmst du zurück, wenn du weißt, was gut für dich ist”, zischt Emma durch zusammengebissene Zähne. Sie spuckt nicht aus, aber so, wie sie das sagt, ist das auch gar nicht nötig.
    “Ach, ansonsten was?” zieht Fred sie auf.
    “Ich mach’ mir wirklich gleich in die Hose vor Angst”, sagt Lex.
    “Nimm das zurück”, rufe ich. Die haben ja keine Ahnung, mit wem sie es zu tun haben.
    Noch bevor irgendjemand etwas sagen oder tun kann, wirft Emma sich auf sie und hämmert mit ihren Fäusten sowohl auf Fred wie auch auf Lex ein. Fred geht zu Boden, Emma hängt an seinem Hals. Lex ist so überrascht, dass er eine Weile braucht, um zu begreifen, dass er Emma von seinem Freund wegziehen sollte. Doch als er nach ihr greift, beißt sie zu. Fest.
    “Au!” Er schüttelt seine Hand. “Sie hat mich gebissen.”
    “Hilf mir!” ruft Fred, der gleichzeitig versucht, sie abzuwehren und sein Gesicht in Sicherheit zu bringen. Emma holt noch immer aus. Ich zerre Lex weg, damit er nicht an sie rankommt. Das geht allerdings nach hinten los, denn er wirbelt herum und schlägt mir so fest in

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