Studentenschaft des Lanford Colleges, wurde von einem schweren Schicksalsschlag getroffen. Er ist unserer Ansicht nach jedoch dabei, ins Leben zurückzufinden. Vor Kurzem hat er in Zusammenarbeit mit einem Fakultätsmitglied eine Wohltätigkeitsorganisation gegründet, um Wiedergutmachung für die begangenen Handlungen zu leisten. Er versteht die Auswirkungen seiner Handlungen, und nicht zuletzt aufgrund der außerordentlichen, mildernden Umstände in seinem Fall sind wir gemeinsam zu dem Schluss gekommen, dass Todd Sanderson nicht des Colleges verwiesen wird.
Mein Blick wanderte zum unteren Seitenrand, um nachzusehen, welcher Professor für den Ausschuss unterzeichnet hatte. Ich verzog das Gesicht. Professor Eban Trainor. Das hätte ich mir denken können. Ich kannte Trainor nur zu gut. Wir waren nicht die besten Freunde.
Wenn ich mehr über diesen »schweren Schicksalsschlag« oder über diese Entscheidung wissen wollte, musste ich mit Eban reden. Ich konnte mir Schöneres vorstellen.
Es war spät, trotzdem hatte ich keine Bedenken, Benedict zu wecken. Er hatte keinen Festnetzanschluss, sondern nur ein Handy, das er ausschaltete, wenn er sich schlafen legte. Nach dem dritten Klingeln meldete er sich.
»Was gibt’s?«
»Eban Trainor«, sagte ich.
»Was ist mit ihm?«
»Kann er mich immer noch nicht ausstehen?«
»Das nehme ich doch stark an. Wieso?«
»Ich muss ihm ein paar Fragen über meinen Kumpel Todd Sanderson stellen. Was meinst du, kannst du da ein paar Kanten abschleifen?«
»Kanten abschleifen? Was glaubst du, warum man mich den Sandmann nennt?«
»Weil die Studenten in deinen Seminaren dauernd einschlafen.«
»Hey, du verstehst es aber, jemandem Honig um den Bart zu schmieren, wenn du ihn um einen Gefallen bittest. Ich ruf dich morgen an.«
Wir legten auf. Ich lehnte mich zurück, wusste nicht, was ich als Nächstes tun sollte, als mein Rechner mit einem Piepton die Ankunft einer E-Mail ankündigte. Eigentlich wollte ich sie ignorieren. Wie die meisten Leute, die ich kannte, bekam ich rund um die Uhr jede Menge unwichtiger E-Mails. Zweifelsohne gehörte auch diese dazu.
Ich betrachtete die E-Mail-Adresse des Absenders:
[email protected] Ich starrte darauf, bis meine Augen zu tränen anfingen. Meine Ohren rauschten. Alles um mich herum war still, viel zu still. Ich starrte weiter auf den Monitor, aber die Buchstaben veränderten sich nicht.
[email protected] Ich hatte sofort begriffen, was die Buchstaben bedeuteten: Redemption’s Son von Joseph Arthur – das Album, das Natalie und ich so oft im Café gehört hatten.
Im Betreff stand nichts. Meine Hand fand die Maus. Ich versuchte, den Cursor auf der E-Mail zu platzieren, um sie zu öffnen, musste jedoch erst einmal mein Zittern unter Kontrolle bringen. Ich atmete tief durch und zwang meine Hand, ruhig zu bleiben. Der Raum verharrte fast erwartungsvoll in der gedämpften Stille. Ich schob den Cursor auf die E-Mail und klickte darauf.
Als ich sie sah, stockte mir das Herz.
Auf dem Bildschirm standen vier Worte. Mehr nicht, nur vier Worte, doch diese vier Worte zerteilten meine Brust wie die Sense des Schnitters, so dass ich keine Luft mehr bekam. Ich sackte auf dem Stuhl zusammen, als die Worte auf dem Bildschirm mein Starren erwiderten:
Du hast es versprochen.
ZEHN
D ie E-Mail war nicht unterzeichnet. Aber was bedeutete das schon. Schnell klickte ich auf den Antworten-Button und tippte:
Natalie? Ist alles in Ordnung? Schick mir eine kurze Nachricht.
Ich klickte auf »Senden«.
Sie erwarten sicher, dass ich Ihnen jetzt ausführlich darlege, wie langsam sich die Zeit dahinschleppte, während ich auf ihre Antwort wartete. Doch so war es nicht. Dafür ging es einfach zu schnell. Drei Sekunden später hörte ich bereits das Piepen meines E-Mail-Programms. Mein Herz raste. Dann sah ich den Absender:
Mailer Daemon
Ich öffnete die Mail mit einem Klick, obwohl ich wusste, was ich finden würde:
Mail delivery failed … Die folgende Adresse existiert nicht …
Fast hätte ich dem Computer einen Stoß versetzt wie einem Süßigkeiten-Automaten, der das gewünschte Milky Way nicht herausrückt. Stattdessen rief ich laut: »Nein!« Ich wusste nicht, was ich tun sollte, saß einfach nur da und hatte das Gefühl zu ertrinken. Ich wurde immer weiter in die Tiefe gezogen und konnte nicht einmal die Arme bewegen, um mich wieder an die Oberfläche zu kämpfen.
Dann begann ich wieder zu googeln. Ich probierte es noch einmal mit der